Problem von Tina - 30 Jahre

Tochter den Hintern versohlt

Hallo.Zur Zeit weiss ich nicht weiter.Meine 14 jährige Tochter provoziert mich ohne Ende.Gespräche mit ihr bringen nichts,Sie betitelt mich als Schlampe etc.Nun ist mir gestern der Geduldsfaden gerissen.Meine Tochter hat in dem Laden geklaut,wo ich arbeite.Abends habe ich wieder das Gespräch gesucht.Ich bin ihr gegenüber nie handgreiflich geworden.Katja schmiss mir noch einen Teller vor die Füsse.Da war das Maß bei mir voll.Ich hab sie übers Knie gezogen und ihr den Hintern mit dem Kochlöffel ordentlich versohlt.Katja weinte bitterlich.Ich bin über mich selber so schockiert,dass ich sie versohlt habe.Katja lag im Bett und weinte und ich mit ihr.Sie versprach mir nie wieder solche Sachen zu machen.Ich verabscheue Schläge,da mein Vater mir regelmässig den Po versohlt hat,nun hab ich es auch gemacht und komme mir sehr schlecht vor.Eine Woche Arrest habe ich ihr noch gegeben.Katja war heut den ganzen Tag lieb und nett zu mir.Es kann doch aber nicht sein,dass der Hinternvoll aus ihr ein liebes Mädchen gemacht hat?Mir geht es schlecht mit der ganzen situation.Wie hättet ihr Euch als Mutter verhalten?

Bernd Anwort von Bernd

Hallo Tina,

Leider kann ich Dir nur erzählen, wie ich als Vater reagiert habe, als meine Söhne noch im Alter Deiner Tochter waren.
Was ich aber nicht vergessen will, es Dir vorab zu sagen:

Deine Tochter wird sicherlich nicht wegen der "hinterlichen Bekanntschaft mit dem Kochlöffel" lieb werden!

Eher denke ich, dass Deine Tränen ihr vielleicht (und hoffentlich) klar gemacht haben, dass Dir die Schläge, die Du ausgeteilt hast, eher noch mehr weh getan haben, als es sie getroffen hat.

Deine Tränen (und das, was Du hier geschrieben hast) zeugen gleichermaßen davon, dass Deine Tochter Dich mit ihrem Verhalten schlicht überfordert.

Es ist zwar nicht die Aufgabe von Pubertierenden, "lieb" zu ihren Eltern zu sein.
Aber was ihr beide voneinander erwarten und auch fordern dürft:
einander ernst zu nehmen und einander verstehen zu wollen.

Vielleicht ist da gerade solch eine Situation, wo Du eindeutig "körperlich" stärker warst...
Und es Dich selbst eher nachdenklich und demütig gemacht hat,
die auch heilsam auf Deine Tochter wirken konnte?

Was ich an der Stelle Deiner Tochter denken würde?

Ich habe meine Mutter nie "schwächer" (weinend) gesehen, als in dem Augenblick, den ich so empfunden habe, dass sie mich eigentlich "brechen" wollte.
Nochmal: Wenn ich auf einmal "lieb" zu Dir wäre, wären es sicherlich nicht die Schläge! Eher die Tränen, die Deinen Kummer und Deine Hilflosigkeit ausdrücken!

Mir kommt immer wieder, wenn ich Fragen wie die Deine zu beantworten versuche eine Frage (ist wohl auch ein Buch?!) in den Sinn:

"Wie umarme ich einen Kaktus"?

Genau das dürfte Deine Frage sein: wenn Du nicht den Zugang suchen (den Weg zur Umarmung zu finden) würdest, gäbe es Deine Zuschrift nicht.

Was ich Dir zu erzählen hätte?
Wäre sicherlich etwas, wo meine Frau auch eine Rolle spielt!

Ich weiß nicht so recht, ob ich das sollte oder darf.
Was mir bei Deiner Darstellung fehlt: der Vater (nicht nur) Deiner Tochter spielt in Deiner Zuschrift keine Rolle.

Welche Rolle spielt der Vater für Deine Tochter?

Alles Liebe

bernd