Problem von Mike - 15 Jahre

Starke Probleme zuhause

Hey, ich bin 15 und lebe momentan bei meiner Mutter und ich will hier nicht mehr wohnen... Vor 2 Jahren bin ich zu meinem Vater gezogen und anfang dieses jahres bin ich zurück zu meiner mutter weil mein vater aufbrausend ist und nicht mit sich reden lässt. Das problem ist das meine mutter und meine schwester mit denen ich zusammenwohne genau so sind.... Meine schwester verhält sich sehr "assig" und komplett anders als vor ein paar jahren und meine mutter ist dickköpfig, trinkt gerne mal und vertritt die meinung dass das was sie sagt so ist und nicht anders und nun habe ich noch 3 brüder und 2 davon haben kinder und könnten mich selbst wenn sie wollen nicht aufnehmen und mein anderer bruder wohnt weit weg und ich will mein bundesland nur ungerne verlassen und jetzt zu meinem eigentlichen problem: Weil ich mich mit keinem so richtig verstehe und nirgendswo hin kann würde ich gerne in ein heim bis ich 18 bin und ausziehen kann und wenn möglich ohne absprache mit meiner mutter da sie lügt und die wahrheit sehr gerne zu ihrem vorteil verdreht aber nun habe ich bedenken ob es so funktioniert und ich will nicht abhauen und draussen schlafen da das nun wirklich keine lösung ist.. Ich hoffe ihr versteht mich..

JuliaG Anwort von JuliaG

Hallo Mike,

nach dem, was du geschildert hast, glaube ich dir ungesehen, wie unwohl du dich Zuhause fühlen musst und du einfach nur dort raus möchtest.

Leider ist es recht schwierig, ohne die Einwilligung der Eltern oder eine behördliche Anordnung in ein Heim unterzukommen. Solange ein Heranwachsender noch unter 18 Jahre alt ist, haben die Sorgeberechtigten das Bestimmungsrecht über den Aufenthalt des Kindes. Ein gerichtlicher Beschluss zur Heimunterbringung liegt meistens nur dann vor, wenn bereits alles mögliche in der Familie unternommen wurde und das Heim als letzte Option offen bleibt.

Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass du in einem "Betreuten Wohnen" unterkommen könntest.
Dort würdest du in einer Wohngruppe leben, gemeinsam mit einem bis zwei Sozialpädagogen/ Erziehern und anderen Jugendlichen. Am besten wendest du dich an das Jugendamt. Erzähle den Mitarbeitern dort von deiner Situation daheim. Sie werden dir zuhören und können dir darüber hinaus noch andere Hilfsangebote unterbreiten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie mit deinen Eltern sprechen und mit dem Teil der Familie, der mit dir Zuhause wohnt, arbeiten möchte. Erkläre ihnen daher auch das, was du uns erzählt hast: nämlich, dass deine Mutter die Anwandlung zu haben scheint, einem die Worte im Mund umzudrehen. Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter vom Jugendamt das wissen. Natürlich werden sie sich ein eigenes Bild von deiner Familie machen und deinen Erklärungen nachgehen. Jedoch können sie sich dann auch darauf einstellen, dass sie die Geschehnisse von deiner Mutter evtl. anders erzählen bekommen könnten - wodurch du im Recht wärst.

Auf dieser Homepage kannst du nach Jugendämtern in deiner Nähe suchen, indem du deine Postleitzahl (oder die der nächstgrößeren Stadt) eingibst. Danach erhältst du Vorschläge von Jugendämtern inkl. Anschrift, Telefonnummer und E-Mailadresse, sowie die Öffnungszeiten: http://www.familien-wegweiser.de/wegweiser/Familie-regional/Jugendamt/jugendamt.html

Sei beruhigt und zuversichtlich, Mike, denn dort wird man dir definitiv helfen!
Dafür ist das Jugendamt schließlich da. ;)


Ich wünsche dir viel Mut und Kraft, dass du die Schwierigkeiten daheim überwinden wirst. Hab keine Angst, Hilfe anzunehmen. Du musst das nicht alleine durchstehen. Nur gemeinsam sind wir stark!

Alles Liebe,

Julia