Problem von Angelika - 18 Jahre

Eltern wollen Drogentest

Ich war die Sommerferien über nicht zuhause also habe ich meine Eltern 5 Wochen nicht gesehen. Als ich zurück gekommen bin hat meine Mutter Nach ca 2 Tagen nicht mehr mit mir geredet , wir hatten vorher auch kein so gutes Verhältnis aber es ist nichts vorgefallen dass sie so handeln könnte. Die letzte Ferienwoche war also Funkstille. Gestern war der erste Schultag und mein Vater sagt zu mir ich soll in einen Becher pinkeln ohne einen Grund zu nennen . Er hat also einen Drogentests gemacht dabei ging es "nur " um Gras dieser war positiv , hier ist zu erwähnen dass ich öfters gekifft habe.
Meine Mutter ist total Ausgeflippt und will mich jetzt zur haaranalyse schicken um heraus zu finden ob ich andere ,härtere Drogen konsumiert habe . Dass Problem ist vor etwa zwei Monaten habe ich stärkere Sachen genommen ,aber nur zum probieren ich hatte auch nicht vor weiter sowas zu machen aber ich habe Angst dass meine Eltern dass erfahren und die Beziehung zwischen uns noch schlimmer wird .
Ich find es schon schlimm dass sie ohne einen Grund solch einen Verdacht haben und so schlecht von mir denken .
Ich bin nicht drogenabhängig !ich gehe in die 12 klasse und will mich auf meine Schule konzentrieren aber meine Eltern verstehen dass nicht und machen mir noch mehr Stress.

Ich hab Ihnen gesagt sie sollen diesen haartest in einem halben Jahr machen um Geld zu sparen
damit sie da wissen dass ich "clean" sowohl von Gras als auch von anderem Zeug bin aber leider lässt sie das noch mehr Zweifeln .
Das darf einfach nicht raus kommen sonst wird alles noch schlimmer

Judith Anwort von Judith

Liebe Angelika,

Herrje, da hängt ja der Haussegen schief. Und leider nicht zu unrecht... Du schreibst zwar, dass Deine Eltern "ohne einen Grund einen Verdacht haben" -- aber andererseits hast Du gekifft und auch mal mit härteren Sachen experimentiert. Damit scheint der Verdacht Deiner Eltern ja nicht unbegründet zu sein!

Ich glaube, dass das Kind drogenabhängig wird, ist eine der schlimmsten Vorstellungen für Eltern. Auch, wenn Deine Eltern Dich nerven und Du Dich wie ein Kleinkind behandelt fühlst: Bitte führe Dir das vor Augen. Deine Eltern fürchten um Dein Leben, Deine Gesundheit und Deine Zukunft. Und da sich ihr Verdacht im Ansatz bestätigt hat (Test war positiv auf Gras), schrillen nun alle Alarmglocken.

Was Dir fehlt, das lese ich auch aus Deiner Email, ist, das Vertrauen Deiner Eltern zu haben und wie eine Erwachsene behandelt zu werden. Aber das ist momentan ein denkbar schlechter Zeitpunkt es einzufordern. Du schreibst, dass Du schon weisst, was Dir wichtig ist (und Schule ist in der Tat wichtig). Aber wie sollen Deine Eltern das glauben, nachdem sie in ihrem Verdacht bestätigt worden sind.

Weisst Du - es braucht meiner Meinung nach Zeit, um das Vertrauen aufzubauen. Und ein beispielhaftes und verantwortungsvollen Verhalten Deinerseits. Du bist ausserdem mit 18 Jahren volljährig und Deine Eltern können Dich zu nichts zwingen. Du MUSST den Haartest nicht machen!

Ich rate Dir, das Gespräch mit ihnen zu suchen. Erzähle ihnen von schulischen Erfolgen. Von interessanten Freizeitgestaltungen. Von etwas, das Dich interessiert und Dich in Zukunft weiterbringt (Ausbildungsideen, Studiengänge, Bildungsreisen, Nebenjob...) - alles, was helfen könnten ihnen zu zeigen, dass ihre Sorge langfristig unbegründet ist. Steh zu Deinen Dummheiten (auch das ist ein Zeichen von erwachsenem Handeln) und schau nach vorne.

Gewinne so ihr Vertrauen wieder.

Und lass die Finger von den Drogen! Das Leben hat so viel zu bieten. Drogen mögen mal eine gewisse Neugier wecken, und von 1-2 x Kiffen ist bislang glaube ich noch niemand direkt auf die vielzitierte "schiefe Bahn" geraten. Aber ein bestehendes Verlangen nach Drogen, nach Rausch, nach positiven Gefühlen und Entfliehen aus dem Alltag solltest du auch beobachten. Überleg Dir gut, was Du Deinem Körper antust! http://www.sag-nein-zu-drogen.de/drogensucht/

http://www.livenet.ch/themen/people/erlebt/194890-warum_ein_leben_ohne_drogen_wirklich_mehr_bietet.html

Alles Gute und herzliche Grüsse,
Judith