Problem von Anonym - 15 Jahre

Seltsame Essensprobleme

Hallo Kummerkasten. Meine Essensproblem ist, das ich viel zu wenig esse. Damit meine ich aber nicht die Menge, sondern die Auswahl! Manche sagen zu mir, sie hätten auch Essensprobleme, aber letzten Endes lügen sie mich an, denn ich sehe ja selbst das sie viel mehr essen als ich. Die meisten essen ja fast alles. Hier ist eine Liste, was ich alles esse (Süßes ausgenommen):
Brot, Brötchen, etc.
Karotten, Äpfel, Bananen
Reis mit Sojasauce und getrockneten Seetank (kein Sushi)
Fischstäbchen, Schnitzel
Pizza Margarita
Nudeln mit Parmesankäse o. Selbstgemachter Tomatensauce ( Knoblauch und Zwiebel müssen ganz klein gehackt sein und die Tomatensauce darf keine Tomatenbröckchen enthalten)
Crêpe
Pommes

Meine Eltern machen mir auch schon Stress, das ich mich normalisieren sollte und ich probiere auch immer wieder etwas, jedoch schmeckt es mir einfach nicht und wenn ich es dann trotzdem esse wird mir schlecht. Mein Vater sagte das wäre Kopfsache und es müsse ja nicht alles super gut schmecken. Stimmt das wirklich? Vielen schmecken Wassermelonen und Erdbeeren sehr gut, aber mir nicht wirklich. Ich persönlich leide auch sehr darunter, da ich kaum mit anderen in ein Restaurant gehen kann und normal dort etwas essen kann. Als ich im Internet über Essensprobleme recherchierte fand ich für meinen Fall nichts. Dann fragte ich auch meine Eltern, ob ich schon immer so gewesen bin und meine Mutter erzählte mir, das ich den Wechsel von Flasche auf Brei ablehnte und sie mir länger die Flasche geben mussten. Als Kleinkind soll ich auch sehr wenig (Auswahl)gegessen haben. Hat es vielleicht damit etwas zu tun? Ich bin weder fettleibig noch habe ich gesundheitliche Probleme. Noch jedenfalls. Ich hoffe wirklich sehr, das ich mich eines Tages normal ernähren kann und ich wüsste wirklich zu gern worunter ich leide oder woher mein Essensproblem kommt. Soll ich zu einen Experten gehen?

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Hallo meine Liebe,

Es freut mich, das Du dich an uns gewandt hast!

Tatsächlich beschreibst du dort ein spezielles Essverhalten, was in keine der öffentlichen Krankheitsbilder passt. Du isst nicht übermäßig viel an Masse und auch nicht wenig oder übertrieben Gesundheitsbewusst. Du isst sowas wie Pizza, Pommes, etc. deshalb ist meine persönliche Meinung, das da sicherlich keine Magersucht hintersteht. Ich bin allerdings keine Ärztin und kann nur aus Erfahrungen/Bekanntschaften/... berichten und erzählen. Auf deine Beschreibung passt kein mir bekanntes Krankheitsbild.

Du hast da einfach eine sehr, sehr beschränkte Auswahl, die deinen Essensplan sicherlich nicht ideal macht. Man kann dich allerdings auch nicht zwingen wollen, Sachen zu probieren, die Du gar nicht magst und vom Geschmack extrem ablehnst.
Ich sehe deine Mahlzeiten und finde keine Gleichheit zwischen all dem, das Du jetzt nur den Salzigen oder Sauren Geschmack bevorzugst, oder ablehnen würdest.

Auch sagst Du, du befindest Dich im Normalgewicht, was mich weiterhin zu dem Gedanken bringt, das Es weniger Essstörung und mehr Gewöhnung ist. Am Ende deiner Aufzählung berichtest Du von deinem Essverhalten früher im Umstieg von Flasche auf Breinahrung. Du schreibst von einer schon damals geringen Auswahl.

Als ich einmal in einer Kindertagesstätte eines Brennpunktes gearbeitet habe, bekamen die Kinder zu jedem Mittagessen (seitdem eine Neue Hauswirtschaftsleitung anfing dort zu arbeiten) zu jedem Mittagessen ein Stück Obst. Die meisten Kinder zwischen 3 und 6 kannten kein Obst und auch wenig Gemüse. Standen fast jeden Tag vor der neuen Herausforderung, was Sich da auf ihrem Teller befindet. Grundsätzlich wurde alles immer abgelehnt. Was man als Kind bisher nicht probiert hat, wird immer abgelehnt werden. Nach 2-3 Versuchen der Kinder, waren aber meist Sachen wie Gurke und Paprika beliebt geworden.

Du wirst dich da durcharbeiten müssen. Tatsächlich wird es Gewöhnung und Kopfsache sein, sich auch an andere Rezepte zu wagen. Isst Du nicht zusammen mit deinen Eltern? Esst ihr immer einzeln? Vielleicht kannst Du es in Zukunft so einrichten, das Du jeden Tag mit deinen Eltern (oder erst mal 2-3 Tage/Woche) mit deinen Eltern mitisst. Das was Sie auch essen. Es wird dir natürlich am Anfang sehr sehr schwer fallen, das glaube ich Dir. Aber unter all den Gerichten die es gibt, wirst Du sicherlich auch eine Möglichkeit finden deine Liste zu erweitern. Einiges wird dir nicht beim ersten Mal zusagen, aber vielleicht, nachdem Du dich 2-3 Mal darauf eingelassen hast, wird sich da was zu tun.

Das ist schwierig und tatsächlich Kopfsache und deshalb ist es auch sinnvoll, das Du dich mal an eine Ernährungsberatung wendest. Je nachdem wie Du versichert bist, gibt es Dort Angebote, Meist sogar Kostenlos. Da kannst Du dich gerne mal bei deiner Krankenkasse erkundigen, indem Du dort einfach mal anrufst und von deiner Situation berichtest. Der Nachteil an deiner Liste wird einfach sein, das Dir eventuell Nährstoffe fehlen werden, die dein Körper zu einem gesunden Leben braucht.

Deine Frage, ob Du einen Experten aussuchen solltest, beantworte ich dir daher ganz klar mit: Ja, ich rate dir dazu.

Experten sind in deinem Fall Ernährungsberater. Auch kannst Du eine Psychologin/einen Psychologen aufsuchen, falls Du dies zusätzlich wünscht, aber die werden Dir da weniger weiterhelfen können (nehme ich an) Auch werden dort die Wartelisten größer sein. Eventuell kannst Du dich auch an eine Beratungsstelle wenden. Suche dazu einfach im Internet mit dem Namen deiner Stadt, oder der, der nächstgrößeren Stadt. Hier ist ansonsten noch die passende Suchmaske für Dich:

http://www.dajeb.de/suchmask.php

Was du vorallem brauchst, ist Geduld. und Die Wünsche Ich dir sehr!

Melde dich gerne erneut, bei einem Problem, oder auch gerne, wenn Du berichten möchtest, wie es dir gegangen ist. Schreibe dann einfach in dein Problem in den Titel: An JuliaZ. Es würde mich sehr freuen, wieder von Dir zu Lesen. Du hast nun etwas zu tun :)

Alles, Alles, Liebe Und Gute für dich,

Julia