Problem von Anonym - 15 Jahre

Selbsterkennungsproblem ? Problem gesucht !

Hallo,
Als aller Erstes möcht ich euch mitteilen das das hier kein normales Problem ist und mein Problem, wie ich mittlerweile erkannt habe, in der Findung der Ursache Problems liegt. Um dies zumindestens ein bisschen nachvollziehen zu können ist mein Lebenslauf ab der 4-5 Klasse bis zum heutigen Tag von Nöten.
Eigentlich bin ich nicht der Typ der wegen psychischen Problemen sowie seelischen Beschwerden "rumheilt" bzw. sich beklagt.
Zuerst zur Familie :
Meine Familie besteht aus 5 Personen. Ich habe 1 größeren Bruder und eine kleinere Schwester. Beide schön immer nett zu bloß liegen unsere Interressen Bereich und unser Gedankengang so weit auseinander, sodass es leider nicht möglich ist mit diesen über Problemen zu reden. Außerdem bin ich in einem deutschen Durchschnitshaushalt aufgewachsen (normale Lebensbedingungen normale schöne Kindheit nichts was hervorsticht). Mein Vater und meine Mutter haben mich aus meiner Sicht perfekt aufgezogen und waren immer lieb zu mir. Vorallem mit meinem Vater habe ich mich am besten verstanden, warscheinlich deswegen da ich diesem sehr ähnlich sehe und in fast allen Interressenbereichen mit ihm übereinstimme
(ausßer Schulfächerbeliebtheiten / meine Noten sind nicht ganz so gut wie die meines Vaters allerdings halten meine noten sich solide stabil fast ohne Abweichungen im 2 Berreich auf einem bayrischen Gymnasium)
Lebenslauf :
1.Teil :
Ab der 5.Klasse bin ich eine neue schule gekommen. Dort verliebte ich mich fast am 1.Tag in ein Mädchen un war hin und weg. Wie man halt ist, wenn man klein ist: jung und dumm , habe ich auf den Obercoolen gemacht bei Lehrern dumme Sprüche gemacht was sogar langfristig sich nicht in meinen Noten wiederspiegelte. Meine tollen Sprüche wurden oft belacht, jedoch meist weil ich mich lächerlich machte. Ende der 5.Klasse war ich sogar mit diesem Mädchen zusammen jedoch nicht lange und es war auch nur eine SMS beziehung, die ich aufgrund dessen das ich es immer geheim halten wollte vor meinen Eltern leztenendes beendete.
2.Teil :
Ab der 7.Klasse fing ich langsam an zu begreifen was meine Sprüche angerichtet hatten. Die meisten Leute aus meiner Klasse hielten mich einfach für einen Volliditen der nix im Gehirn hat vorallem die Mädchen. Jegliche Versuche das Image ein bisschen aufzubessern blieben absolut erfolgslos! Vorallem jetzt also mit den Mädchen könnte ich nun nichts mehr anfangen. Das schlimmste war das ich nach wie vor seit 2 oder 3 Jahren immer noch in das gleiche Mädchen verliebt war, sie war einfach perfekt !
3.Teil :
Die Zeit lief einfach weiter immer weiter. Das Mädchen, in das ich verliebt war, hatte einen neuen Freund nach den anderen. Gott sei Dank war ich starkgefestigt und lachte trotzdem dank meines allerbesten Freundes viel. Vielleicht war das einer der Gründe warum mich das Problem erst später stärker anging.
4.Teil :
Mein allerbester Freund wächselte die Schule, da er in der 8.Jahrgangsstufe aufgrund mangelnder Leistungen sitzen blieb. Ich will nicht behaupten dass ich von diesem Tag an weniger gelacht habe, jedoch konnte ich mit diesem Freund am meisten identifzieren. Vllt hätte er mich verstanden wenn er diesen Text bis zum Ende gelesen hätte jedoch habe ich ihm meine Sorgen etc. erzählt. Ich kam mir dabei immer so komisch vor ich dachte mir immer "ich schaffe das auch alleine". Außerdem war ich mein ganzes Leben lang immer gefühlt die schüchternste Person der Welt was Mädchen anging. Ich habe zum Beispiel bis zu meinem heutigen Tag noch nicht mal die Hand eines Mädchen gehalten.

Nun zum eigentlichen Problem :
In letzter Zeit fehlt mir auf, dass vorallem wenn ich in den Spiegel schaue mich frage ob das was da erscheint ich bin. Es ist schwerr zu beschreiben aber ich frage mich meistens immer wieder :wie man nur alles so verkacken kann und wie man überhaupt so sein kann wie ich es bin ( was ihr durch den Lebenslauf erfahren habt ) und dass ich so viel hätte besser machen können. Manchmal frage ich mich wenn ich nicht an Vergangenes denken will: habe ich es oder will ich es vergessen. Mich macht vorallem die Tatsache fertig, dass ich einfach so hässlich ausschaue und dass ich mir wie ein Versager vorkomme da ich eindeutig erkannt habe ,dass ich mir alles zu 100 % selbst verschuldet habe und ich es hätte vermeiden können. Gemobt wurde ich nich es war und ist bis jetzt noch eher passive Verachtung.
Außerdem fehlt mir in letzter Zeit auf, DASS ICH DIE PERSON NICHT MEHR SEIN WILL UND MICH IN DIESER "ROLLE" TOTAL UNWOHL FÜHLE ,was nichts mit suizide Gedanken zu tun, mich aber trotzdem stark beschäftigt.

Ich weiß dass dies vielleicht nur sehr wenige Menschen nachvollziehen können da ich eine warscheinlich nichtmal ansatzweise so schlimme Vergangenheit hinter mir habe wie manch anderer. Aber es muss doch 1 von 80.000.000 geben der das nachvolllziehen kann.

Ich würde einfach mal gerne jemand haben mit dem ich darüber reden kann, weil ich es noch nie habe und auch in meinem Umfeld keine Person habe die das verstehen würde.

Mfg ein annonymer Ratschlagsucher
(habe Leserechtschreibscgwäche ich bitte die Rechtschreibfehler außen vor zu lassen )

Anna Anwort von Anna

Lieber Anonymer,

Zuerst möchte ich dir sagen, dass ich deinen Text großartig finde. Auch wenn du erwähnst, dass du deine Gefühlswelt schlecht beschreiben kannst, sprichst du so offen über deine Gedanken, dass man sich doch ganz gut vorstellen kann, wie du dich fühlst.
Was man vor allem heraus lesen kann sind deine Stärken: Du bist einfühlsam, geduldig, rücksichtsvoll, tiefgründig und nett. Dein Problem macht dir schwer zu schaffen und selbst dann "entschuldigst" du dich dafür, dass du keine schlimmer Vergangenheit hattest, die dein Zweifel rechtfertigen könnten.

Auch Menschen aus Durchschnittsfamilien dürfen sich schlecht fühlen !!!

Dass deine Mitschüler und vor allem die Mädchen deine tollen Eigenschaften nicht sehen können, ist leider völlig normal. Jeder hat den Blick auf sich selbst gerichtet, weil alle irgenwie gerade dabei sind, sich zu finden und zu entwickeln.

Dein Versuch, mit Sprüchen auf dich aufmerksam zu machen, hatte zwar nicht den gewünschten Erfolg, aber du hast auf dich aufmerksam gemacht.
Ein Image-Wechsel ist nie einfach und es braucht Ausdauer.

Nun deine Mitschüler haben dich als "Klassenclown" kennen gelernt, versuche doch eine andere Rolle. Du bist gerade dabei dich neu zu erfinden. So wie du jetzt bist, gefällst du dir nicht und das ist okay. Glaub mir, es gibt sehr sehr viele Menschen, die sich selbst mal nicht leiden können und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Änderung leider nicht von Heute auf Morgen geht. Du sagst "Die meisten Leute aus meiner Klasse hielten mich einfach für einen Vollidioten der nix im Gehirn hat vor allem die Mädchen."

Versuch es doch mit Kleinigkeiten: Sei höflich, halte den Mädchen die Tür auf. Nicht nur dem, dass dir besonders gut gefällt, sondern auch deinen anderen
Mitschülerinnen aus deiner Klasse. Sie werden die erst mal komisch anschauen oder vielleicht auch einen blöden Spruch machen (die Jungs sowieso)...Aber bleib dran und ignoriere die negativen Kommentare. Die Mädels werden es gut finden, glaub mir. Ebenso solltest du auch die Sprüche sein lassen, das bist nicht du und die anderen merken das, ganz unbewusst. Sei einfach du selbst.

Du sagst selbst von dir, dass du dich hässlich findest. Ich kann das aus dem Text heraus so nicht beurteilen. Selbst wenn du kein "Männermodel-Aussehen" hast, ist deine Seele schön. Charakter ist was dauerhaftes, Schönheit vergeht. Du wirst dich auch noch äußerlich verändern. Jeder Mensch ändert sich ein bisschen, wenn er älter wird.

Es ist außerdem keine Schwäche, sich an andere zu wenden. Erzähl es deinem allerbesten Freund oder deinen Geschwistern. Ich selbst bin auch ein "Sandwichkind". Ich habe auch einen großen Bruder und eine kleine Schwester. Wir sind alle drei sowas von unterschiedlich. Ich habe aber gemerkt, dass ich dennoch mit beiden über meine Probleme sprechen kann. Meistens war ich diejenige, die für die anderen beiden da war und hatte auch immer gedacht "Ich komme alleine klar", aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die beiden ebenso wunderbare Zuhörer sind.

herzliche Grüße

Anna