Problem von Anonym - 19 Jahre

Wurde ich vergewaltigt oder ist aller nur einbildung ?

Ich weiß nicht ob ich Vergewaltigt wurde oder nicht.
Ich(19) glaube, dass ich vergewaltigt wurde, bin mir aber nicht sicher, da ich kaum Erinnerungen an die Nacht habe und Angst habe, mir dass alles nur einzureden um mein Verhalten zu erklären und andererseits bin ich auch freiwillig zu ihm gefahren.
Ich bin an dem Abend zu ihm gefahren, mein damaliger Freund M., ich hatte eigentlich nicht an Sex oder etwaiges gedacht, habe mir  kaum Gedanken gemacht, was wir an dem Abend überhaupt machen, da ich auch nicht viel Wert auf Sex lege. Ich hatte bevor ich mit ihm zusammen gekommen bin, ca. 5 Mal "Sex", mit ein und der selben Person, wir hatten auch gemeinsam unser erstes Mal, aber es hat nie richtig funktioniert, da ich sehr eng bin und immer Schmerzen hatte und er dann aufgehört hat um mir nicht weh zu tun. Er war schon drin etc. ich habe es aber nie lange ausgehalten, bzw. nur bestimmte Positionen und Bewegungen.
Jedenfalls war M., sehr sexfixiert.
Er hat mich vom Bus abgeholt und dann waren  wir einkaufen, davon kann ich mich auch noch an alles erinnern, ich kann mich auch noch daran erinnern, wir wir in sein Zimmer gegangen sind, aber ab da wird es sehr schwammig und Bruchstückhaft, bzw. ich habe dass Gefühl in letzter Zeit kommen Teiler der Erinnerungen zurück, da ich mich sehr viel mit mir auseinandersetzt und auch die Gedanken zu der Nacht nicht sofort beiseite schiebe. Ich weiß nur dass wir auf einmal im Bett lagen und er Sex haben wollte ohne Kondom. Erst nach einer längeren Diskussion, hat er begonnen nach Kondomen zu suchen und hat dann zwei gefunden und sich beschwert wie teuer sie sind und dass man in einer Beziehung doch Sex ohne Kondom zu haben habe. Und ab jetzt weiß ich nicht, ob ch es mir einbilde oder es echt ist, ich liege unter ihm,er auf mir, ich 63kg, er ca110kg. Er ist in mir und ich habe höllische  Schmerzen und Angst  und möchte dass er aufhört. Er reagiert nicht drauf und wirft zwischendurch nur vertrau mir ein und dass ist normal. Ich habe immer mehr Schmerzen, möchte dass er aufhört, gebe es ihm auch zu verstehen, versuche ihn  raus zudrücken, er lehnt sich einfach mehr auf mich, ist kraft mäßig überlegen, ich beginne ihn zu treten oder schlage. Er reagiert nicht drauf, macht weiter. Er als ich ihn mit viel Wucht im Kopfbereich erwüsche hört er auf und ist sauer auf mich und motzt mich an was dass soll, in einer Beziehung habe man Sex und er habe mehr Erfahrung als ich und wissen schon was er macht. Ich war fertig mit meiner Welt und wusste nicht was ich machen soll. Ich habe glaube ich überlegt meine Mama anzurufen, mich aber nicht getraut, da ich nicht wusste was ich ihr sagen soll und sie nicht mitten in der Nacht wach machen wollte, damit sie 35km zu mir fährt um mich zuholen ich weiß dann nur dass er den Rest der Nacht auf mich sauer war und mir die Schuld an allem gegeben hat. Wir lagen dann mit den rücken zueinander, ich bin die Nacht mehrmals aufgewacht und habe mich nur noch unwohl gefühlt. Am nächsten Morgen hat er dann wieder auf heile Welt gemacht, wir haben mit seiner Familie gefrühstückt etc. Er wollte dann auch am nächsten morgen gemeinsam duschen gehen, ich konnte nicht, habe mich nur noch vor ihm geekelt und konnte mir nicht vorstellen in seiner Nähe mich wohl/ sauber zu fühlen. Ich habe mich auch vor küssen oder seiner Nähe geekelt und wollte einfach nur weg.
Als ich Zuhause war, habe ich meine Zähne geputzt, die Zahnbürste danach weggeschmissen und sobald meine Mama es nicht mitbekommen hat geduscht, ich wollte meine Mama auch nicht in den Arm nehmen oder küssen, wie wir/ ich es sonst immer mache, wenn einer von uns nach Haue kommt um sie nicht dreckig zu machen.
Kurz darauf habe ich mit ihm Schluss gemacht, die ich seine Nähe etc. nicht wollte und mich nur bedrängt, erdrückt gefühlt habe.
Ich kannte zu dem Zeitpunkt schon meine große Liebe A., aber da war sie nur jemand den ich als Freund haben wollte, er wollte mehr. Wir haben immer mehr unternommen und dann hat er beim zocken und kabbeln, probiert mich zu küssen, ich war mir aber nicht sicher ob er nicht abgerutscht ist oder es wirklich probiert hat 2 Tage später hat er mich dann drauf angesprochen, wir haben viel geredet und beschlossen, das wir allem gegenüber offen sind. Ich habe mich in seiner Nähe einfach so unglaublich wohl gefühlt. Wir haben, erst Anfang diesen Jahres, definiert was wir haben, eine Beziehung und ab da wurde alles nur noch schlimmer, davor hatten wir nur ein paar Regeln und eigentlich eine sehr schöne Zeit. Ich erinnere mich auch nicht, an die ersten Male Sex mit ihm so genau, ich weiß nur, dass er schneller, als ich was sagen konnte, ein Kondom aus seiner Schublade gezogen hat und ich ihm beim überziehen wehgetan habe, da ich es falsch herum aufgesetzt habe und er mich mit aufgezogen hat. Er wusste, dass ich davor immer Schmerzen beim Sex, hatte und war sehr vorsichtig, hat nur auf mich geachtet und kaum auf seine Bedürfnisse. Ich konnte mit ihm sogar Sex haben ohne Schmerzen und habe auch langsam angefangen mich dabei wohl zu fühlen, da ich einfach seine Nähe und Geruch und das Kuscheln danach so genossen habe und er immer auf mich geachtet hat, ich brauchte nur einmal meinen Blick verändern und er hat sofort aufgehört bzw. hat die Tiefe etc. verringert und ich erkundigt was los ist. Er hatte auch immer den Verdacht dass mit mir was los ist bzw. das ich vergewaltigt wurde, war vorher auch schon mit einer zusammen, die viele Probleme hatte und vergewaltigt wurde, er hat mir viel von ihr erzählt und immer versuchtertrauen aufzubauen und mich zum reden zu bewegen, er hat mich auch gefragt, ob mich mein Vater vergewaltigt hat, da ich ein schwieriges Verhältnis zu ihm habe. Ich bin einmal beim Sex auch Bewusttlos geworden, wo ich ihn zu 100% genießen und auch kommen wollte und in seinen Armen, wieder aufgewacht und musste ab und an beim Sex auch heulen. Ab ca. März diesen Jahres habe ich mich immer unwohler beim Sex mit ihm gefühlt, hatte wieder Schmerzen und bin öfter dabei zusammengebrochen oder habe mich nur darauf konzentriert nicht zu heulen oder es vor ihm zu verstecken. Ich wusste oft selbst nicht, warum ich heulen wollte und mich auf einmal so unwohl/ komisch gefühlt habe. Ich habe in der Zeit auch Seiten an mir entdeckt, die ich vorher nicht kannte. Ich habe angefangen, mich immer mehr für mich selbst zu schämen, begonnen meinen Körper immer mehr zu hassen, habe viel abgenommen, habe oft Probleme mit dem Essen oder schlafen , Konflikten außem weg zu gehen, versucht ihm alles recht zu machen etc., aber ich habe mich fast immer sicher in seiner Nähe gefühlt auch wenn es mir scheiße ging und ich nicht wusste warum. lange dachte ich auch, dass es an A. liegt, weil mir soviel an ihm liegt und nicht der schwächere Part seien wollte. Nun lag ich heute, über eine Stunde heulend unter der laufenden Dusche, nachdem ich einen Konflikt mit meinem Onkel hatte, der auch wie M, dick ist. Ich habe mich in den Konflikt, selbst kaum wieder erkannt. Ich bin komplett hysterisch geworden, als mein Onkel anstalten gemacht hat mich anzufassen (nicht sexuell) und bin durchgedreht. Ich habe in letzter Zeit auch immer mehr Probleme, mir von männlichen, dicken Personen was sagen zu lassen. Ich werde sofort hysterisch, brülle los, bestehe auf mein recht an meinem Körper, dass mir keiner was zu sagen hat und beginne zu heulen und erkenne mich selbst kaum wieder, früher habe ich auch die Nähe von meinem Onkel genossen, er war wie ein Papa für mich. Ich habe vor anderthalb Monaten, mit meinem Freund A. Schluss gemacht, da ich seine Nähe nicht mehr ertragen habe, es hat sich einfach nur noch falsch angefühlt ich konnte mich nicht mehr fallen lassen etc., habe mich immer mehr für mich selbst geschämt, für alles an mir und das schlimmste, ich konnte mir mein eigenes Verhalten nicht erklären und wollte auch ihm gegenüber fair sein, wobei ich auch lange dachte mein Verhalten liegt an A., weil ich diese Seiten, am stärksten gegenüber ihm hatte.Seitdem wir getrennt sind, habe ich immer mehr gemerkt, dass ich nur ihn will und auch begonnen um ihn zu kämpfen und mein Verhalten auf den Selbstmord, Februar 2016 einer meiner ehemals besten Freundin zu schieben. Nun weiße ich nicht, ob ich mir dass ganze, nur einbilde, mir mein Verhalten zu erklären und nicht zugeben zu müssen, das etwas mit mir, meiner Psyche nicht stimmt, sondern um sagen zu können, es liegt alles daran, andererseits denke ich mir, ich kann mir dass ganze doch auch nicht einbilde, denn auch je mehr ich mich unter der Dusche probiert habe, an alles zu erinnern und mich mit der Nacht auseinander zu setzten, desto  hysterischer wurde ich, habe geheult, geschrien, gejammert, am ganzen Körper gezittert etc.
Ich hoffe, dass ihr mir vielleicht helfen könnt, Klarheit in die ganze Sache zu bringen, bzw. wie ich herausfinden kann, ob dass ganze war ist und wie ich damit umgehen soll und schon mal Dankeschön, an alle die bis hier her gelesen haben.

Frauke Anwort von Frauke

Hallo!

Ich bin beeindruckt davon, wie genau du dich und deine Reaktionen beobachtet hast. Du scheinst ein außergewöhnlich gutes Gespür für dich selbst zu haben!

Also für mich hört sich das nicht nach Einbildung an. Ich finde, du kannst dich an sehr viele Details erinnern. Und du ziehst ja selbst eine Verbindung zwischen deinem nicht ganz erklärbaren Gefühlsausbrüchen wenn dich etwas an M oder die damalige Situation erinnert. Es ist aber so, dass falsche Erinnerungen von richtigen Erinnerungen praktisch kaum zu unterscheiden sind. Weder für Außenstehende noch für einen selbst.

Es fällt mir schwer, dir von einer Anzeige abzuraten, aber nach einer so langen Zeit und da du dir selbst nicht hundertprozentig sicher bist, was passiert ist, bezweifle ich, dass diese Erfolg haben wird. Es ist übrigens komplett egal, ob du freiwillig dahin gefahren bist! Wenn du es nicht wolltest und ihm gesagt hast, er soll aufhören, war es eine Vergewaltigung. Punkt.

In jedem Fall hat das Geschehene Auswirkungen auf deine Beziehung gehabt und es wird vermutlich auch weiterhin zwischen dir und einer glücklichen Beziehung stehen, wenn du die Sache nicht angehst. Eine Therapie kann helfen.

Ich habe schon von Leuten gehört, denen in einem ähnlichen Fall eine Gesprächstherapie nicht so gut geholfen hat, die aber dann z.B. eine Kunsttherapie sehr hilfreich fanden. Ich habe das Gefühl, dass das auch eher etwas für dich wäre. Du scheinst ein Kopfmensch zu sein, dir sind die Zusammenhänge schon klar, du kannst nachvollziehen, warum du so reagierst, wie du reagierst, doch das Verstehen und Reden alleine bringt dich nicht dort heraus.

Schon vor der Vergewaltigung hattest du ja Probleme, dich beim Sex fallen zu lassen, dich hinzugeben, dich zu öffnen. Ich glaube darum, dass eine Therapie für dich ganzheitlich sein sollte. Du musst dich im Ganzen wieder annehmen können. Ja, mein Gefühl sagt mir, dass du es mit einer Kunsttherapie versuchen solltest (google doch einmal nach Kunsttherapeuten bei dir in der Nähe) und außerdem Sport machen solltest bei dem du deinen Körper ganz bewusst und aufmerksam wahrnimmst - Yoga z.B.

Erzähle doch A. genau das, was du uns erzählt hast. Vielleicht schickst du ihm sogar einfach den Text deiner Email an uns? Dann kann er selbst entscheiden, ob er sich darauf einlässt, mit dir zusammen einen schwierigen Weg zu gehen, der sich vielleicht für ihn lohnen wird oder ob er sich dem nicht gewachsen fühlt. Er scheint doch ein sehr verständnisvoller und guter Mensch zu sein. Sei ganz offen und ehrlich mit ihm und lass ihn sich frei entscheiden, ob er sich auf eine Beziehung mit dir im Moment einlassen kann oder nicht.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen!
Alles Gute!
Frauke