Problem von Anonym - 16 Jahre

Sexuelle Neigungen und Stress

Ich habe angst pädophille Neigungen zu haben. Ich war z.b. als eine fünftklässlerin an mir vorbei gelaufen ist erregt und ich bekam ein steifes Glied. Beim Masturbieren habe ich auch ein paar mal an jüngere Mädchen gedacht. Ich stehe aktuell auf ein Mädchen das so alt ist wie ich und ich stand auch nur auf Mädchen in meinem alter. Nach dem Masturbieren mit diesen gedanken war ich danach direkt total angewidert von den Gedanken. Was mir aufgefallen ist ist das ich allgemein mit sehr seltsamen gedanken Masturbiere z.b. sex mit dem selben geschlecht obwohl (wobei ich sehr sehr sicher bin) hetero bin. Am Anfang beim Masturbieren erregen mich solche Gedanken und nach dem Masturbieren bin ich wie gesagt angeeckelt davon. Sonst Masturbiere ich auf normale pornofilme oder ich denke an Mädchen in meinem Alter die ich attraktiv finde. Sonst wenn ich draußen kinder sehe werde ich sonst nicht erregt aber ich denke dann wieder sofort an mein Problem. Sonst in der schule achte ich immer auf Mädels in meinem alter und ich hatte noch keinen sex damit das klar ist. Und die seltsamen gedanken tretten während des masturbierns nicht oft vor und wenn sie das tuhen dann kann ich auch an etwas anderes denken also nicht das ich mich dazu zwinge oder so etwas nur diese seltsamen Gedanken erregen mich schneller wenn sie auftreten sonst aber denke ich wie schon fast immer an Mädchen in meinem alter oder auch an aktraktive frauen. Homophob oder so etwas bin ich auch nicht. Und ich träume gerne davon wie ich meinen Schwarm küsse und mit ihm zeit verbringe nur bin ich leider etwas schüchtern was Mädchen angeht aber sonst wirke ich wenn ich mit Freunden rede eigentlich ziemlich selbstbewusst was meine freunde zumindest behaupten. Aber wenn ich dann Zuhause bin falle ich schnell in eine depressive stimmung und träume vor mich hin was ja irgendwann nicht mehr gut ist. Ich denke was mir fehlt ist einfach meht Kontakt zu Mädchen damit ich auch mehr selbstbewusstsein erlangen kann. Sonst gehe ich gerne mit meinen jungs Freunden raus und wir unternehmen etwas. Über meine seltsamen gedanken habe ich mit niemandem geredet ich bin vor ca. Einem jahr noch zu einem psychologen gegangen der mir dabei helfeb sollte über meine ticks hinwegzukommen wie z.b meine Augen weit verdrehen oder so etwas. Die einzige person mit der ich über ein paar sachen rede ist meine große schwester die mich auch versteht aber es gibt noch weitere sachen die mich im alltag stressen und reizen es sind nähmlich nicht kurzfristige sachen sondern dauerhafte sachen die mich im alltag stressen. In der schule habe ich viele freunde und man sieht mir meine Sorgen nicht an. Manchmal will ich eben einen Knopf drücken und aus meinem jetzigen leben verschwinden und am besten auf eine schöne insel ohne sorgen und ohne stress und dort auch für eine sehr lange weile bleiben und mein jetziges leben einfach hinter mir lassen. Manchmal werde ich dann extrem wütend und will am besten eine Scheibe einschlagen oder auf irgendeinen gegenstand einschlagen und meine Wut, sorge und stress einfach raus lassen aber dann würden mir auch die Tränen kommen. Ich lebe in einer tollen Familie die mich liebt aber mich manchmal bis öfters nicht versteht nur mit meiner schwester rede ich auch nur über ein paar meiner Probleme.
Das hier ist auch alles mein ernst und ich hoffe das ihr mir mit meinen Problemen helfen und mir Rat geben könnt.

Danke schonmal im voraus

Christina B. Anwort von Christina B.

Lieber Anonyme!

Danke, dass du dich mit deinem Problem an uns gewandt hast. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwer gewesen sein muss, den Mut aufzubringen, über dieses Tabuthema zu sprechen und ich kann nur sagen: Hut ab, dass du das geschafft und dir Hilfe gesucht hast! Der erste Schritt ist getan. Du wirkst auf mich wie ein junger, selbstreflektierter Mann, der sich über seine innere Welt auch Gedanken macht und über den Tellerrand der äußeren Welt hinausschaut. Das ist in deinem Alter meist recht ungewöhnlich und das finde ich toll!

Nun aber zu deinem Problem: Deine Neigung, die du an dir bemerkt hast, hat dir wahrscheinlich ganz schön Angst eingejagt. Eigentlich schreibst du, dass du das ja gar nicht denken willst, aber dich aus irgendeinem Grund gegen diese Fantasien und Gedanken auch nicht wehren kannst. Ich finde aber, dass du bisher schon ganz toll damit umgegangen bist!! Du warst reif und reflektiert genug, dass du versucht hast, deine Gedanken und Fantasien woanders hinzulenken - auf Mädchen in deinem Alter! Ein Zeichen dafür, dass du das ja eigentlich gar nicht willst, ist ja auch, dass du nach dem Masturbieren von dir selbst angeekelt bist. Wahrscheinlich weil das eine sexuelle Neigung ist, die absolut tabu in der Gesellschaft ist, was aber natürlich gut und richtig ist, wie du ja selbst auch erkennst. Aber das könnte ein Grund für deine Abscheu nach dem Masturbieren sein. Aber was ganz wichtig ist: Du hast bisher deine Neigung nicht ausgelebt!!!! Allein die Neigung zu besitzen wird bei den meisten Menschen, da dieses Thema in der Gesellschaft so tabuisiert ist, wahrscheinlich schon gröbere Reaktionen auslösen, und daher war es auch klug, nicht bei jedem mit der Sprache rauszurücken - aber du hast solche Reaktionen eigentlich nicht verdient, da dich nur die Neigung ja noch nicht zu einem Täter macht! Auch in diesem Fall ist es wie mit allen sexuellen Neigungen, ob hetero, homo oder transsexuell, man kann sie sich nicht aussuchen. Und so kannst auch du nichts dafür, dass du so fühlst, wie du fühlst. Wichtig ist nur, dass du einen gesunden Umgang damit findest! Ich finde, du bist auf dem besten Wege! Diese Neigung muss nicht dein Leben bestimmen! Und wenn du dir jetzt mal ansiehst - du schreibst, dass du wenn du draußen bist, eigentlich nicht erregt bist, wenn du Kinder siehst, sondern dass der Gedanke beim Masturbieren eher reizvoll ist - aber du lenkst deine Gedanken auch ständig auf gleichaltrige Mädchen und schreibst auch, dass du dir vorstellst, wie du deinen Schwarm küsst usw. - das sind doch alles positive Anzeichen! Dennoch fände ich es wichtig, dass du dir noch weitere Hilfe von außen suchst. Ich kann dir hier nur bis zu einem gewissen Grad helfen, doch ein Therapeut oder eine Therapeutin weiß mit solchen Dingen umzugehen - es wäre gut, wenn du eine Psychotherapie aufsuchen würdest. Diese Personen könnten dir helfen, mit deinen Neigungen umzugehen und dort könntest du auch lernen, deine Schuldgefühle abzubauen. Denn du hast keine Schuld daran, dass du so bist, wie du bist und so fühlst, wie du fühlst.
Hier habe ich dir einen Link rauskopiert von einem Artikel über Pädophilie.
http://www.n-tv.de/panorama/Was-tun-wenn-man-auf-Kinder-steht-article12308756.html
Hier Tipps und Ratschläge im Umgang: http://www.schicksal-und-herausforderung.de/unsere-ziele/hilfe-fuer-paedophile/

Außerdem hier einen Link von Beratungsstellen:
https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/adressen/

Was deinen Stress betrifft, könnte ich mir gut vorstellen, dass auch dieser mit diesem Problem zusammenhängt. Du schreibst, du wünschst dir manchmal einfach weg zu sein, auf einer einsamen Insel, alleine, weg von deinem Leben - auch für diese Gedanken kann dir ein Therapeut gut helfen, damit umzugehen und vielleicht wieder mehr Freude am Leben zu verspüren. Auch Selbstbewusstsein kann man sich selbst beibringen und erlernen, dazu braucht man das andere Geschlecht nicht, denn wahres Selbstbewussstsein kommt von innen. Deine Wut und deine innere Unzufriedenheit könnte auch etwas damit zu tun haben. Ich finde es aber toll, dass du auch erkennst, dass du eine liebe Familie hast und eine liebe verständnisvolle Schwester, die dich unterstützen! Du siehst also, du bist nicht allein. Und hast so viel Mut aufgebracht und so viel Rückgrat und Stärke bewiesen, dass man dir dazu nur gratulieren und dich bewundern kann! Es ist nur wichtig, dass du jetzt damit weiter machst und dir Hilfe von außen holst, und in die Therapie gehst. Dort kannst du wirklich lernen, diese Neigungen zu steuern und damit umzugehen. Und es könnte dir für deinen Stress auch sehr viel helfen.

Was kann ich dir jetzt noch als Tipp mitgeben? Versuch mal, dich selbst wieder mögen zu lernen. Hast du ein Hobby? Du könntest dich auch auf das konzentrieren, einfach mal mit dir selbst Spaß zu haben, und ein wenig die Seele baumeln zu lassen. Vielleicht erstellst du auch mal eine Liste mit Eigenschaften, Verhaltensweisen, Aussehen - alles, was du an dir magst. Das könnte dir helfen, ein bisschen mehr zu dir selbst zu finden und ich glaube, dass es sehr hilfreich für etwaige Schuldgefühle wäre. Nimm außerdem die Unterstützung deiner Schwester an! Wenn sie dir so eine Vertrauensperson ist, wird sie dir auch helfen können, das durchzustehen (:

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Wenn du noch Fragen hast, oder noch was loswerden willst, kannst du mich gerne erneut kontaktieren. Verlinke dazu einfach diese Nachricht und setze den Text unter die Kategorie "Feedback". Dann erreicht mich die Nachricht auch (:
Ich wünsche dir alles Liebe und bin sicher, dass du das schaffen wirst, damit einen gesunden und guten Umgang zu finden und auch deinen Stress hinter dir zu lassen!
Herzliche Grüße,
Christina B.