Problem von Anonym - 17 Jahre

ich bekomme immer Stärkere Selbstmordgedanken

Hallo

Ich hab nach längerem überlegen entschieden mein Problem einfach mal hier zu posten. Ich bin mir sicher, dass ich an Depressionen leide, obwohl das ja heutzutage leider kein Einzelfall ist. Ich bin mit mir selbst ständig unzufrieden und da ich nicht weis wie ich anfangen soll schreib meine Geschichte mal von Anfang an.
Meine Mutter hatte schon damals Alkoholprobleme. Da meine Eltern getrennt waren haben wir das damals seltener mitbekommen. Als meine Schwester 12 oder 13 Jahre alt war erfuhr mein Vater von einer ihrer Freundinnen, dass sie wohl Magersüchtig sei. Das hat sich damals auch bestätigt. Sie war magersüchtig und hatte Bulimie, Depressionen und hat sich selbst verletzt. Sie wurde daraufhin 2 mal eingewiesen und hat alles gut überstanden. Mein Vater sagte mir damals das ich nicht denken soll das sie jetzt bevorzugt wird und ich wusste auch dass das nicht so ist. Allerdings glaube ich, das es mir unterbewusst schon wehgetahn hat. Mein Opa besuchte sie und mich nie. Sie bekam geschenke und ich nichts. Nachdem meine Schwester wieder draußen war passierte eigentlich eine Zeitlang nichts. Meine Mutter hatte immer wechselnde Bekanntschaften. Das was jetzt kommt passierte vor vllt 9-10 Jahren. Aufjedenfall vor der Einweisung meiner Schwester wir waren damals erst 7 oder so. Einmal weckte sie mich und meine Schwester mit den Worten ,,ich will das ihr, das seht ,, und führte uns ins Wohnzimmer. Auf der Couch lagen dann verschiedene Sachen die dem damaligen Freund meiner Mutter gehörten, sie hätte ihn wohl rausschmeißen wollen. Er packte sein zeug zusammen währen wir dahockten (ich frage mich immer, wieso sie wollte das wir das Sehen). Auf jeden Fall wollte sie dann aus irgendeinem Grund die Polizei rufen. Er stumpe sie aber immer wieder vom Telefon weg. Irgendwie schaffte sie es das mein Vater kommt der ungefähr 10 Minuten weit weg wohnte. Da der freund meiner Mutter sie schlug, prügelte er sich auch mit ihm. Ich weis das er ihn dann zum Schutz mit der Schreckschusspistole bedroht hat (falls das nicht irgendwann anders war) Naja Auf jeden Fall er ging dann und was dann passierte weis ich nicht mehr das ist auch schon 9-10 Jahre her. Wir zogen dann zu dem neuen Freund meiner Mutter in eine andere Stadt. Er war Anfangs auch nett war, aber da wir dort niemanden kannten und dort auch nicht zur Schule gingen, wurde es schnell langweilig. Irgendwann nach 1-2 Wochen zerstritt sie sich mit ihm und wir sollten gehen. Er fuhr uns damals hinterher, als wir an der Bushaltestelle warteten und er stritt sich wieder mit meiner Mutter. Sie kam dann und sagte wir gehen wieder zurück. Ich glaube, am nächsten Tag sind wir dann endgültig zurück in unsere alte Wohnung. Dann sind wir in die Wohnung über meinem vater gezogen sodas wir näher an unserer Grundschule wohnen und dort allgemeint jeder wohnte den wir kannten. Unsere Mutter kam oft alle 1 bis 2 Monate betrunken nachhause und hatte auch da immer wechselnde Freunde. Das war bevor das mit meiner Schwester rauskam. Nach der Zeit mit meiner Schwester war es dann so das, falls sie betrunken war, sie kam und dann immer anfing zu streiten. Ich blieb meist in meinem Zimmer während sie mit meiner Schwester stritt. Anfangs heulte ich mich noch in den Schlaf und versuchte nicht zuzuhöhren aber mit der Zeit hielt ich es nicht aus. Da wir über meinem Vater wohnten, rief er mich oft an und fragte, was Oben wieder los ist. Ich erklärte es ihm und er sagte, falls was ist, kommt runter und pennt hier. Es wurde zwischen meiner Mutter und meiner Schwester immer schlimmer. Irgendwann war es so das meine Mutter wieder betrunken war und rumschrie das es sogar das Hinterhaus hören konnte. Sie stritt wieder und ich stand im Türrahmen und passte auf das meine Mutter es nicht zu weit treibt, indem sie meine Schwester angreift. Was bis jetzt noch nie vorgekommen ist. Allerdings war ich schon oft kurz davor einfach reinzugehen und ihr eine zuknallen damit sie endlich mal ruhig ist. Als mal wider Stress war und ich genug hatte hab ich zu meiner Schwester gesagt ,, Komm wir gehen runter und pennen dort,, Aber sie wollte nicht und da ich sie nicht alleine lassen wollte blieb ich auch. Irgendwann fing es damit an das meine Mutter sich Ritze. Sie zerschnitt sich nicht die arme, sondern ,,nur,, 1-2 Schnitte mit einem Küchenmesser. Mir war das ziemlich egal da ich sowas einfach ausblendete (dazu später mehr) aber meine Schwester heulte dann meisten. Meine Mutter lebt von Hartz 4. Sie hatte zwar einen Job allerdings musste sie den aufgeben da der Betrieb schließen musste und sie es nie auf die reihe bekam einen Job zubehalten geschweige den zusuchen.

Als wir mal den Strom abgestellt bekamen weil sie die Rechnung nicht bezahlt hatte, bin ich und meine Schwester für 2 Wochen zu meinem Vater gezogen. Sie hielt mir das dann als sie mal besoffen war vor das keiner sich drum gekümmert hätte wie es ihr in der Zeit ginge. Ich fragte mich innerlich nur was wir den hätten tun sollen. Mein Vater sagte sie ist selbst schuld.
Jetzt möchte ich kurz zur Schule kommen bevor es mit dem Teil weitergeht.
In der Schule war alles so naja. Ich wurde zwar nicht gemobbt aber schon teilweise aufgezogen wegen meiner Größe da ich 3 einhalb Monate zu früh geboren wurde. Aber das war in der Grundschule nur nebensächlich. Schlimmer bzw nerviger wurde es als ich in die 5 Klasse kam. Die Mädels aus den 7-8 Klassen fanden mich süß, was mich aber auch störte. Und die Jungs guckten mich blöd an. In der Klasse war ich eher der Stille Außenseiter. Ich wollte mit den meisten auch nichts Zutun haben. Ich zerstritt mich dann, zu der zeit auch mit 2 freunden mit die allerdings nicht auf meiner Schule waren, was ziemlich blöd war da das so meine einzigen Freunde damals waren. Wir mussten wir dann die Schule wechseln weil, unsere umfunktioniert wurde. In der neuen Schule blieb eigentlich alles gleich. Außer das dann die zeit anfing in der ich schon eher gemobbt wurde. Der Grund war das die Oma einer Klassenkameradin in der Kneipe ausschenkte, in die meine Mutter immer ging. Das waren so 3 Mädels und 1 Junge die sich darüber lustig gemacht haben obwohl der Junge eher der aggressive war und mich nicht deswegen mobbte. Es kamen dann meist Sprüche vom einem Mädchen wie ,,ich habe deine Mutter mal wieder gesehen die war besoffen,,. Ich glaube meine Lehrerin wusste schon vor den Schülerinnen davon. Woher weis ich nicht aber sie wusste das bei mir was nicht stimmt. Oder vermutete das mit mir etwas nicht Stimmt. Wir hingen in der schule meist zu 3 in einer Clique ab. Dem einen erzählte ich mal zum teil etwas. Ich hatte damals seit der 5 Klasse auch keine richtigen Freunde mehr und ging auch so gut wie nicht raus außer mit meinem Vater was mit der Zeit aber auch abbaute. Später ging ich wieder öfters mit einem der 2 aus der Klasse raus Fahrrad fahren oder so. Der andere war damals schon ein Stubenhocker obwohl er viele Freunde hatte. Aber auch das baute mir der Zeit ab. Als das Mädchen mal wieder kam und was sagte fragte ich sie ganz ruhig ,, Wieso ziehst du eigentlich über mich her immerhin hat dein Vater doch alles an Drogen probiert was es gibt,, Dann liefen ihr die Tränen in die Augen und sie sagte mir ,,Ja und,, und dann kamen schon die anderen 2 Angelaufen,aber in dem Moment war es mir egal. Und haben mich wieder fertig gemacht.
Als wir Ende der 9 Klasse auf unseren Lehrer warteten der mit den Zeugnissen irgendwo rumlief lag ich auf einer Couch im Aufenthaltsraum. Da setzt sich die ,,Anführerin,, der 3 Mädchen Clique auf die Couch. Ich dachte mir ,, Ja gut ist ja nicht meine Couch machste halt platz,, aber dann trat sie mir die ganze zeit leicht mitm Fuß gegen den Kopf. Die ersten 2 mal sagte ich sie soll das lassen, sie grinste mich nur an und trat fester zu. Da stand ich auf und hab ausgeholt und wollt ihr mit voller Kraft ins Gesicht treten. Sie hielt sich ihre Hände vors Gesicht und ich streifte sie zum glück nur. Meine Lehrerin schrie mich dann an ob ich verrückt sei und nicht so sauer wegen der Warterei seien soll. Ich sagte nur halb heulend aus Wut, das das nicht wegen der Warterei war. Ich glaube, an dem Zeitpunkt hat sie mich meist in Ruhe gelassen. Nachdem wir in die 10 kamen gab es eigentlich wenige Probleme außer halt das übliche betrunken sein meiner Mutter. Nach unserem Abschluss hatte ich mit den meisten keinen Kontakt mehr außer mit 2-3 die die einzig ,,korrekten,, waren. Ich ging dann in die Ausbildung, das war am 1.8.16 . Ich wollte noch erwähnen, das da meine Mutter ja meist wenig bis kein Geld hatte ich auch nicht wirklich war von ihr bekam. Bzw meine Schwester bekam Geschenke. Ich bekam nichts und das Akzeptierte ich. An meinem 16 Geburtstag sagte sie zu mir das sie zuviel zutun hatte das sie einen Kuchen kaufen geht. Sie kam nicht wieder sondern Betrank sich irgendwo. Ich war dann an dem Abend bei meinem Vater. Als ich nochmal kurz hoch ging um was zu hohlen sah ich das ein Geburtstagskuchen auf dem Tisch stand allerdings noch verpackt. Ich glaube mein Vater hat sie angerufen und gefragt was das soll. Sie sagte nur das sie nicht da ist da ich ja sowieso nicht da gewesen bin als sie wieder kam. Sie war 5-6 stunden weg aber sie war sowieso besoffen das hab ich durchs Telefon gehört. Als dann im Januar meine Schwester Geburtstag hatte bekam meine Schwester viel Geld was für sie natürlich toll war. ich Arbeitete Ja und brauchte sowieso nicht soviel Geld wie sie. Blos ging dann der übliche Streit wieder los. ich lag schon im Bett und versuchte zu schlafen bis auf einmal meine Schwester hereinkam und sagt meine Mutter hätte ihr das Geld geklaut. Als ich sie fragte, wo das Geld ist sagte Sie ,, Sie packt ihre Sachen sie geht nach Spanien (ich bin Halbspanier und sie kommt von dort) zur Oma da es ihr schlecht gehen würde. Nachdem ich nicht herausbekam wo das Geld ist rief meine Schwester meinen Vater an der dann auch hochkam.und da meine Mutter das Geld immernoch nicht rausrückte rief mein Vater die Polizei. Ich war im Zimmer meiner Schwester und dann sah ich wie meine Mutter aufs Balkongeländer kletterte und sagte sie springt (wir wohnten im 2 Stock, das waren vllt 2-3 Meter, In dem Moment war die Polizei noch nicht da) mein Vater sagte nur sie soll runter kommen (der hat das damals schon erlebt, weswegen er sich auch getrennt hat) später nachdem die Polizei wieder weg war und meine Schwester das Geld hatte kam sie nochmal ins Zimmer meiner Schwester und schrie sie an wie sie ihre eigene Mutter verraten könne. Soviel dazu. Ich ging am nächsten Tag auch nicht in die Berufsschule da ich total fertig war und verschlafen habe. ich schrieb dann meinem Azubikollegen er soll sagen, dass ich familiäre Probleme habe und deswegen nicht komme. Da wir Grad Religion hatten, hat der Religionslehrer meinem Kollegen seine Nummer gegeben falls ich reden möchte. Die schmiss ich aber weg. Wir waren dann in einer Überbetrieblichen Ausbildung (wir 4 Azubis vom 1 Lehrjahr) Bei einer Feuerlöschübung saß ich mit einem anderen draußen auf der Bank und wir redeten dann kamen wir irgendwie ins Gespräch und ich erzählte ihm ein Bissen was von meiner Schwester und meiner Mutter. Er sagte das das traurig ist und falls ich reden mchte zui hm kommen kann. Ich sagte nur das ich, das nicht so traurig finde da das für mich Gewohnheit ist und ich das irgendwie nicht ernst nehme ich weis auch nicht warum ich blende das einfach aus, dachte ich zumindest. Aber jetzt scheint ja vieles hochzukommen. So und vor 1-2 Monaten war es so das meine Schwester noch weg wollte (Sie ist schon 18) aber meine Mutter es ihr verboten hat. Sie ging trotzdem meine Mutter war wohl sowieso wieder besoffen und kam zu mir ins zimmer als sie von was weis ich wo wieder kam. Sie sagte ,,Wenn du deiner Schwester die Tür aufmachst kannst du gleich runter ziehen,, . Ich hab sie das erste mal richtig geschrien das ich ihr doch am selben Tag noch Geld zum Einkaufen gegeben habe, von dem sie jetzt wieder saufen gegangen ist. Sie sagte das sei das erste mal das ich ihr Geld gab und das stimmt auch. Ich hab ihr ganz früher immer Geld gegeben aber hab es so gut wie nie Zurückbekommen. Ich rede nicht von 1-2 eure, sondern von insgesamt 300 Euro ( ich war damals 9-11 jahre alt) sprich mein erspartes, das ich ihr über die Jahre gab, was für mich damals sau viel Geld war. Deswegen sag ich meisten nein wenn sie fragt ob ich Geld hab und selbst wenn es nur 1-2 Euro sind. Dann sagte sie ,, Der Papa macht sich ja ein tolles Leben da unten mit einem neuem Auto, (Das alte war kaputt außerdem war es ein Gebrauchtwagen) ich sagte nur weis du was da hift Arbeiten. Er arbeitet aber du nicht also hör auf dich zu beschweren. Daraufhin tickte sie völlig aus. Sie schrie mich an das meine Schwester und ich ihr Leben zerstört hätten. Sie war küchenchefin und das musste sie wegen meiner Schwester aufgeben. Ich hab dann meine Sachen gepackt und bin runter und hab bei meinem Vater geschlafen.
Das war es eigentlich zum Thema Familie bzw die Vorgeschichte.
Ich hab bis jetzt auch keine Freunde mit denen ich rausgehe.
Ich hab auch immer das Gefühl, das ich meine Mutter hassen würde aber das stimmt nicht. Glaube ich zumindest. Hab seit längerem jetzt Depressionen. Als ich mal einfach rumlief und Musik hörte, kamen mir auch das erste mal Selbstmordgedanken. Allerdings verstehe ich nicht wieso. Ich hab 2 Abschlüsse (Haupt und Real), eine Ausbildung, und abgesehen von meiner Mutter auch eine klasse Familie. Meine Tante war damals eigentlich sowas wie eine Ersatzmutter. Sie hat neben meinem vater als einzigste was mit uns Unternommen. Mein Vater hat meiner Schwester und mir Fahrrad fahren, Inlineskater, Schlittschuhfahren und Schwimmen beigebracht. Er hat mit uns immer was unternommen. Ich kann mich nicht erinnern das ich jemals eines dieser Sachen mit meiner Mutter gemacht habe.

Wie gesagt ich überlege, wieso ich Selbstmordgedanken habe. Es gibt viele, denen es Schlimmer geht und die leben auch ihr leben. Wenn ich mit anderen über meine Familiären Probleme sprach, was bis jetzt nur 3 personen waren. Hab ich nie so etwas wie trauer gefühlt sondern mir war es immer Peinlich zu wissen das die das übermich wissen. Als ich unterwegs war und mit die Selbstmordgedanken kamen hab ich mich auch das erste mal ohne einen Grund geritzt. Hab meinen Schlüssel genommen und mir damit halt ein paar mal den Arm aufgekratzt. Werde das aber nicht mehr machen da ich viel zu viel Angst habe das jemand die Kratzer sieht.
Ich weis nicht ob es einfach der druck durch die Ausbildung und der Fahrschule zurzeit ist oder ob sich das einfach von damals hineingefressen hat.
Als ich vor ein paar Wochen nicht Schlafen konnte hab ich mich Angezogen das Fenster aufgemacht mich auf die Fensterbank gesetzt und einfach Musik gehört und nachgedacht. Da sas ich bestimmt 2.5 Stunden. Da kamen die Gedanken glaube ich auch schonmal.

Es ist nicht so das meine Mutter, die schlimmste der Welt ist aber gibt auch bessere. Ich bin ehrlich ich weis gar nicht so recht was ich hiermit erreichen möchte. Vielleicht kann mir ja jemand sagen, woher die Depressionen kommen könnten.

Manchmal ist es so das ich, von dem einen auf den anderen Moment umschlage und wieder denke, wieso finde ich mein Leben so blöd. Es gibt schlimmeres.

Update:07.07.17

Dieser Teil soll vllt eine kleine Nachricht werden. Ich habe mich doch wieder geritzt. Diesmal mit einer Rasierklinge. Ich habe die Kratznarbe meiner Katze, die genau über der Pulsader war mit einer Rasierklinge nachgefahren. Wegen der Rasierklinge war der schnitt tiefer als gedacht. Es hat geblutet und ich fühlte mich irgendwie frei. Dann bekam ich Angst davor das es jemand entdeckt wie meine Mutter oder jemand im Betrieb, weswegen ich im Betrieb auch die ersten 2 Tage ein Pullover anzog. Ich rede nicht sonderlich viel mit meiner Mutter aber falls sie in mein Zimmer kommt und redet nervt es mich nurnoch. Ich will immer das sie aufhört zureden, das sie aufhört mich vollzuquatschen. Der Gedanke daran wie ,,leicht,, der oben genannte Schnitt war, erhöhen die Selbstmordgedanken. Ich glaube dadurch das es einfacher bzw. Schneller geht. Dann errinere ich mich an das Gespräch mit D aus der Zeit bei der der ÜberBetrieblichenAusbildung. Als der damals sagte ,,falls du reden möchtest bin ich da,, nahm ich das nicht sonderlich ersnt. Aber jetzt ist es irgendwie der einzige Lichtblick. Zuwissen das jemand da wäre mit dem ich reden könnte. Aber ich will nicht. Ich hatte heute (07.07.17 20:58) mehrmals den gedanken das ich noch vor Montag sterben will und habe ihn immernoch während ich das schreibe. Auf dem Bücherregal liegen 4 Rasierklingen versteckt. Ich bin kurz davor mir eine zunehmen und einfach zuschneiden. Habe letzen mit D übers Ritzen gesprochen. Das war nachdem ich mir den Arm mit dem Schlüsseln und einem Messer aufkratze. Wir kamen darauf das er mal eine kannte die das machte und er sagte ,, das ist krank,, ich erklärte ihm das es eine Störung ist bei dem die Betroffenen ,,sich,, fühlen wollen glaube ich zumindest. Ich weis nicht wieso ich das mache ich mach es einfach. Vieleicht leige ich auch komplett falsch. Er sagte ,, Das ist krank wie kann man sowas machen,,. Er sagte es nicht abwertend sondern eheer mit unverständnis und dann fragte er ,,hat sich deine Schwester auch geritzt,,. Ich war für eine Sekunde schockiert das er das immernoch weis aber auch das er sofort auf mich bzw. Meine Schwester kam. Ich sagte ,,ein bissel,, Aber sie schnitt sich zu den schlimmsten zeiten ja den Oberschenkel auf. Ich Glaube ich ritze mich nur 1 mal oder will es nurnoch 1 mal machen. Undzwar dann wenn ich dabei sterbe. Ich will Sterben. Ich stelle mir vor wie es ist wenn meine Mutter morgens reinkommt und merkt das ich nicht bei der Arbeit bin. Aufs Scheiß Hochbett steigt und sieht wie ich mich aufgeschnittenene Armen daliege. Sie würd daran bestimmt zerbrechen und es nicht fassen. Wieso gefällt mir der gedanke. Gefällt mir das sie dabei leidet oder das ich in der Version tot bin. Naja aufjedenfall würde es so weitergehen das sie meinen Vater anruft oder Notarzt. Irgendwann ruft dann sie oder vllt die Polizei im betrieb an und sagt höchstwarscheinlich meinem Meister bescheid, das ich tot bin. Denn ich habe meiner Mutter Gestern (06.07.17) die Karte von ihm gegeben, wohl mit dem hintergedanken sie könne die Nummer ja brauchen. Ich stell mir vor wie sich allmählich alle Wundern wo ich bin und irgendwann der Meister oder so sagt ,,Er hat sich das Leben genommen,,. Die Fassungslosigkeit in ihren Gesichtern würd ich gerne sehen. Sehen wie mein Azubikollege reagiert. Wie er es D erzählt und er sofort weis wieso. Obwohl er weis ja nur ein kleinen teil. Undzwar das meine Mutter oft besoffen war und meine Schwester sich ritze und Magersüchtig war. Das Ich Depressionen habe und mich ritze weis keiner. Ich würde wirlich gerne sehen wie sie reagieren. Ich schreibe den letzen satz nicht mit einem Lächeln im Gesicht mit dem wissen der Aufmerksamkeit um mich, nein sondern mit meinem ,,normalen,, Gesichtsausdruck von dem alle Sagen das ich immer Böße oder schlecht gelaunt aussehe. Es ist jetzt 21:16 vielleicht schreibe ich später noch was Dazu.

Alles was meine Mutter sagt stört mich, Wenn sie von ihrem tag erzähl der mich nicht interresiert. Es wird sich zeigen was kommt, aber ich hoffe es ist meine Version der Geschichte. Ich will nicht im Krankenhaus aufwachen mit einem Arzt und der Polizei und nem Psychologen der mir sagt ,, Das Leben ist schön wir schaffen das bla bla bla,, Die mir sagen sie können mir helfen. Und dann meine Schwester reinkommt und vllt weint und sagt sie ist froh das ich noch lebe (Ich bin das aber nicht) und sagt das ,,wir,, das irgendwie schaffen. Es gibt aber kein ,,wir,,. Ich gibt nur mich ich war seit der 5 Klasse allein das sind jetzt knapp 6 Jahre der einsamkeit und 4 der Depressionen. Ich glaube vor dem Selbstmord an sich habe ich keine Angst. Sondern davor es zu überleben.
Oder ich stell mir vor was passiert wäre wenn ich mich damals in der Schule schon geritzt hätte. Die Lehrerin Frau B wusste ja wohl ein wenig über mein Scheiß leben oder hatte eine Vermutung das etwas nicht stimmt. Ich denke immer niemand kann mir helfen,, Ich weis das ist nicht war. Würde ich jetzt zu meiner mutter gehen und sagen das ich mich umbringen will würd sie mir helfen. Glaube ich. Aber ich will keine Hilfe. Ich will sterben. Ich will es einfach. Ich will einfach tot sein. Vieleicht denke ich im Nachhienein kacke hätte ich mein leben nicht weggeworfen. Falls das nach dem tot überhaubt möglich ist.

Wieso hatten wir scheiß Themen wie Liebe, Pfarrer in Knast oder Gründe für Kinder in religion ich meine WTF. Hätten wir nichtmal das Thema Depressionen behandeln können. Dann würde es mir vllt besser gehen.

Es ist jetzt 23:58. Mir fällt auf das ich immer weniger interresse an meinen eigendlichen ,,Hobbys,, habe. Ich zocke sogut wie nicht mehr, Ich schaue keine Lets Plays mehr. Ich steig immer öfters 3-4 Haltestellen früher aus und laufe einfach nachhause. Vielleicht möchte ich jemand begegnen der mir hilft vielleicht such ich auch nur die ,,ruhe,,. Ich hätte mich wohl schon seit langem umgebracht, hätte ich nicht solche angst vor schmerzen. Als mich damals mein Meister angeschissen hat hab ich mir mit meinem Cuttermesser den Arm aufgeschnitten, und das war ein Hifleschrei. Er kam nochmal zu mir (Ich war drausen am Lackierplatz) meckerte irgendwas und drückte mir das Papier auf den schnitt. Er guckte nur kruz auf meinen Arm und mich wieder an. Ich weis nicht ob er dachte ich mache dreck am Arm weg oder das er weis was ich getan habe. Ich verstehe das alles nicht. Es gibt viele die ein schlimmeres Leben haben und trotzdem leben, vllt nichtmal daran dachten zusterben. Ich hab eigendlich alles auser Freunde und Hobbys. Ich rede mir selbst ein das meine Kindheit scheiße war aber so schlimm finde ich das garnicht. Oder ist das nur Teil der Maske. Obwohl was für eine Maske.
Einer meiner Kollegen sagt mir so oft Lachend ich soll nicht so böße gucken.
Das hat auchmal eine Verkäuferin aufm Weihnachtsmarkt gesagt bei der ich das 2 mal innerhalb 1 woche war. Ich bemerke das garnicht. Aber ich weis das ich warscheinlich weder Freunde noch Freundin finden werde. Von Nichts kommt nichts. Das weis ich aber ich kann es nicht ändern. In der Schule wurde ich ja auch nicht gemobbt. Jedenfalls nicht richtig. Trotzdem hasse ich fast jeden. Ich sehe Paare und denke wieso hab ich nicht so ein glück oder wieso kann ich nicht lachen. Was habe ich falsch im leben gemacht um so ein Opfer zusein. Ich hasse mich selbst. Mal erlich was hab ich im leben. Ich hab eine Ausbildungsstelle. Was hab ich davon. Geld? Was bringt geld wenn man nichts davon benutzen kann um glücklich zuwerden. Ich kaufe mir dann vllt ein Spiel oder so aber das hielft nur auf kruze zeit. Ich habe weder Freunde noch sonst was. Ich frage mich wie meine alten Klassen(Kameraden) reagieren würden wenn sie das lesen. Ob sie Schuldgefühle haben. Wohl kaum. Ich hätte schon als Kind sterben sollen. Ich hab überlebt und wofür um mich dann Umzubringen. Aber ich kann nicht mehr auch wenn ich keine Ahnung habe wieso. Ich will einfach nicht mehr. Jeden tag sehe ich glückliche menschen die warscheinlich ein tolles leben haben. Ich würd mir wünschen das irgendwann in der Bahn oder so sich jemand zu mir setzt und die Narbe an der Pulsader bemerkt und einfach zuhöhrt. Als ich mit D sprach fiel mir auf wie gut es tat mit jemanden zusprechen. Nach ausen hin tuhe ich immer auf Kalt,Distanziert und Abweisend. Vllt ist das mein Fehler. Will ich vieleicht nicht enttäuscht werden. Ich halte diesen Druck den man hat, diese ertwartungen nicht aus. Immer wenn ich über die Brücke laufe gucke ich ins Wasser und stelle mir vor zuspringen. Ich frage mich immer ob irgendjemand meine Blicke nach unten bemerkt. Ob jemand weis dass ,,der da,, vllt springen will. Als ich mich mit dem Schlüssel ritze und dem Taschenmesser schob ich die Ärmel nach oben. Ich war total planlos und lief fast wie traumatisiert in der Gegend rum. Traf dabei aber auf fasst keinen. Auser eine Frau mit sonnenbrille die mir entgegenkam und ich merkte wie sie auf meinen Arm schaute. Was wäre passiert wenn sie mich gefragt hätte ob alles in Ordnung ist. Hätte ich mir ihr gesprochen oder hätte ich nur wieder auf Distanziert gemacht. Ich frag mich wie mein Leben weiter gehen soll. Wie soll ich die jahre noch ausshalten. Ich weis jetzt das ich die Zwischenprüfung nicht schaffen werde und daran bin ich selber schuld. Auch die Fahrprüfung würde ich nicht schaffen. Mein Vater will immer das ich endlich den Führerschein mache. Ich hab große angst vorm fahren. Der Fahrlehrer meckert immer. Lässt mich nie erklären warum ich die fehler mache damit er vllt ein zwei tipps geben kann. Nein er sagt immer ,,Ja wieso erzähl ich dir das überhaubt wenn du es besser weist,, Auch in diesen Situationen wünsche ich mir den Tot. Ich bringe mich um wegen dem Druck ist es das?. Nur zu überleben für andere menschen ist scheiße. Ich hab ja nichtmal jemand. Keine Freunde und auch keine Freundin die mir beistehen würden. Würd ich zum D gehen würd er mir warscheinlich helfen. Aber auch mir ihm bin ich nicht befreundet und werde es nie sein. Ich seh aus wie 13 oder Jünger. Ich hasse es so klein zusein. Jeder macht sich irgendwie Lustig ich weis es sind nur witze und ich mach auch meine Witze drüber. Aber ich hasse es. In der Schule habe ich oft witze über mich selbst gemacht damit es kein anderer macht. Mein Azubikollege ist ja eigendlich ok aber das er immer Krank ist oder Urlaub hat wenn Freitag ist nervt schon. Freitags müssen wir immer in der Werkstadt putzen. Heute war es wieder so. Er schrieb mir das er nicht kommt. Auch das Mich meine Mutter oder meine Schwester oft unterbrechen wenn ich redete was damals häufiger der fall war hilft nicht. Jetzt rede ich nie mit ihnen falls die zusammen im Wohnzimmer sind. Meine Schwester höhrt mir oft garnicht zu wenn ich mal ein paar worte sage sondern hängt nur am Handy. Wenn ich meiner Mutter was erzähl bzw was erzählt habe (mache ich heute nicht mehr da sie sowieso nicht zuhöhrt) höhrte sie nie zu und wenn ich mich wiederhohlte kam genau das selbe. Als das mit meiner Schwester rauskam erzählte sie unserer Tante und unserem Onkel ja auch wegen Mir (Also ich) habe ich das getan. Und der Onkel nur ,,Siehst du was du gemacht hast,, Genau ich bin schuld. Sie lügte mich auch oft an das die Tante mich nicht sehen will oder sie weggeht damit ich nicht mitkomme. Ich will ja mit meinem Vater bald mal auf den Schiesstand, habe aber Angst das wenn ich die Knarre in der Hand habe, mich selbstumbringe. Ich lache zwar im Betrieb aber ich glaube das ist teil der Maske. Jedes mal mein Kollege der neben mir seine Werkbank hat ,,na alles klar,, und ich antworte ,,ja nur etwas müde,, aber innerlich denk ich warscheinlich ,,Und ein weiterer drecks tag,,. Ich höhre aufm Weg zurarbeit immer Musik. Aber in Letzter zeit sind es auch nurnoch traurige Lieder bzw Depressive.

Ich weis nicht was ich mit dem text bezwecken will. Vieleicht will ich alles mal Loswerden oder wissen was ihr zu meiner Situation sagt. Wiegesagt ich weis das viele ein Schlimmeres Leben haben und es nach eurer meinung keinen Grund für Selbstmord gibt. Aber wieso denke ich dann sogut wie jeden Tag darüber nach. Ich stand letztens am Bahnhof und hab wieder überlegt ob ich nicht auf die Gleise Springen soll. ich schicke das jetzt zum 2 mal ein der 1 teil wir entweder immernoch Bearbeitet oder ging unter kp. Allerdings ist der update teil neu. Tut mir leid wenn ich Ungeduldig bin aber ich habe echt Angst das ich mir in nächster zeit etwas Antuhe.

Sorry das es soviel geworden ist und das es etwas Unübersichtlich ist.

MFG

Christina B. Anwort von Christina B.

Hallo lieber Anonyme!

Danke, dass du dich mit deinem Problem an uns gewandt hast. Dein Text hat mich sehr bewegt. Manchmal gerät das Leben aus den Fugen und man fühlt sich hin und her geschüttelt, so wie Du jetzt. Wo man auch hinschaut, es türmen sich Probleme. In diesen Zeiten ist es sehr wichtig, sich Hilfe zu holen und daher ist es wirklich gut gewesen, dass Du Dich an uns gewandt hast! Ich finde es GROSSARTIG, dass Du in so jungen Jahren Dich bereits so gut ausdrücken kannst, und Deine Probleme so genau in Worte fassen kannst. Du bist ja erst siebzehn Jahre alt und ich finde es wirklich gut, dass Du Dir Hilfe von außen holst, wenn Du merkst, dass es Dir schlecht geht und Du mit niemandem darüber reden kannst. Der erste Schritt ist damit schon getan und ich kann Dir versichern, dass es auf jeden Fall Hilfe für Dich gibt und dass Deine Situationen, obwohl sie für Dich natürlich furchtbar sind, lösbar sind! Ich kann, da wir einander leider nicht gegenüber sitzen, Dich nicht so beraten und Dir Fragen stellen, wie es gut und wichtig wäre. Aber ich kann mich in Deine Lage hineinversetzen und jetzt für Dich da sein und Dich verstehen! Du hast da wirklich einiges auf Deinen Schultern zu tragen und ich kann mir vorstellen, dass das sehr schwer sein muss. Du hast viel Mut und Stärke bewiesen, dass du in deiner Situation immer noch aufstehst und das Problem mit beiden Händen am Schopf packen und lösen willst! Es zeigt, dass dir dein Leben immer noch wichtig ist - denn sonst hättest du uns ja gar nicht erst geschrieben, sondern es einfach getan. Ich finde es toll von dir, wie du alles einfach reflektierst und darüber nachdenkst und auch wissen möchtest, woher deine Gefühle kommen. Woher dein Wunsch kommt, dir das Leben zu nehmen und dich zu ritzen. Da deine letzte Anfrage noch nicht lange her ist und wir nur ein kleines Team aus Ehrenamtlichen sind, wurde deine erste Anfrage wahrscheinlich noch nicht bearbeitet - aber ich kann mich ja nun beiden annehmen (:

Es ist nun für mich schwierig, auf alle Stellen in deinem Problemtext einzugehen, ich werde so gut wie möglich versuchen, übersichtlich zu schreiben. Für deine jungen 17 Jahre hat sich in deinem Leben allerhand angesammelt, was nicht schön ist, was einen belasten kann. Die Geschichten mit deiner Mutter haben mich sehr erschüttert und betroffen gemacht. Warum deine Mutter immer so gehandelt hat, wie sie es eben getan hat (das herumschreien, das Alkohol trinken, die ungleiche Behandlung von dir und deiner Schwester, das Geld, das sie euch genommen hat) kann ich dir leider nicht sagen. Ich wünschte, ich könnte dir eine Erklärung dafür geben, könnte dir das Grübeln darüber nehmen - ich kann aber leider in sie nicht hineinschauen. Eine Theorie von mir wäre, dass sie womöglich so unglücklich über das Alleine sein und das Verlassen eures Vaters gewesen war, dass ihr eigener Schmerz alles überdeckt hat und sie somit unbewusst gar nicht gemerkt hat, wie sehr sie euch zusetzt. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sie womöglich mit ihrem Leben allgemein unglücklich war/ist, wenn du schreibst, dass sie von dem Arbeitslosengeld lebt und es nicht schafft, einen Job zu behalten. Da ich sie aber nicht kenne, könnten auch andere Gründe die Ursache für ihr Verhalten sein. Aber was klar ist, ist, dass nichts das rechtfertigt, was deine Mutter dir und deiner Schwester angetan hat. Es ist nicht in Ordnung, dass sie so gehandelt hat und ihr habt das nicht verdient. Es tut mir sehr leid, dass du das erfahren musstest. Ich kann mir vorstellen, wie unfair einem das Leben dann vorkommt, wenn man so etwas erlebt. Es ist schlimm und du darfst auch sagen, dass das schlimm ist und du es satt hast, so zu leben.

Was deine Erzählungen über deine Zeit in der Schule betrifft: Mobbing ist furchtbar und leider müssen nach wie vor immer noch viele darunter leiden - so auch du. So wie du dich beschrieben hast, als Außenseiter und eher Einzelgänger hattest du es bestimmt nicht leicht. Ich kann gut verstehen, wie es ist, wenn man gemobbt und gehänselt wird, da es mir in meiner Schulzeit ebenso ergangen ist. Offenbar ist die Schulzeit aber bei dir schon etwas länger her, da du schreibst, dass du jetzt arbeiten gehst. Ich kann mir vorstellen, dass deinen Weg alleine zu gehen sehr schwierig sein muss - und du hast auch geschrieben, du hast kaum noch Hobbys oder an nichts mehr Spaß. Du hast aber eine liebevolle Tante - wie du geschrieben hast, womöglich könntest du dich mit deinen Problemen an sie wenden? Sie hat euch als Kinder doch immer so lieb umsorgt, ich könnte mir vorstellen, dass sie sich dann auch heute um euch kümmern würde. Und was ist mit deinem Vater? Den hast du in deinem Text kaum erwähnt. Aber von dem, was du geschrieben hast, scheint er im Gegensatz zu deiner Mutter sein Leben besser auf die Reihe zu kriegen und er wohnt ja auch gleich unter euch - das heißt, hier wäre es auf jeden Fall möglich, Kontakt herzustellen. Alleine ist immer alles zehn mal schwieriger, auch wenn sich innerlich manches in dir sträubt, wäre es trotzdem gut, dich jemandem anzuvertrauen.

Was das Ritzen und deine Selbstmordgedanken betrifft: Es ist, wie du richtig erkannt hast, ein Grund fürs Ritzen, dass die Betroffenen sich "spüren" wollen. Es kann aber auch andere Gründe haben. Manche wollen "das Böse" rauslassen, andere haben das Gefühl, dass dann endlich wieder alles in den richtigen Bahnen fließt, wieder andere halten sich selbst für schlimm und wollen sich dadurch bestrafen. Manche, wie du, wissen gar nicht, warum sie es tun und fühlen sich danach einfach besser. Aber zugleich kommt wieder die Angst vor den Reaktionen der anderer. Viele berichten, dass sie auf der einen Seite Angst vor den Reaktionen haben, und auf der anderen Seite sich wünschen, dass die Narben jemand bemerkt und Hilfe holt. Du hast einmal im Text selbst geschrieben "Das war ein Hilfeschrei". Als dich dein Meister angeschrien hat. Also eigentlich willst du ja Hilfe. Es wäre sehr gut, wenn Du rausfinden könntest, welchen Grund dieses Verhalten bei dir hat. Das kannst Du schaffen, indem Du ein Tagebuch führst: Wenn Du den Drang spürst, Dich zu ritzen, kannst Du aufschreiben, welche Situation du gerade erlebt hast, also was davor passiert ist, wie Du Dich fühlst und auch, was Du anschließend für ein Gefühl hast. Es gibt auch Ersatzmöglichkeiten statt ritzen - zum Beispiel sich mit einem Gummiband auf die Haut zu schnalzen oder einen Igelball zu kneten. Hier habe ich Dir zwei Links rauskopiert, einen mit Ersatzmöglichkeiten:
http://www.seelenschmerz-forum.de/Skill-Liste.html
und eine Soforthilfe von uns zum Thema Selbstverletzendes Verhalten: http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/30/Ich-ritze-mich-was-kann-ich-tun.html

Du erzählst immer wieder in Deinem Text, dass Du Suizidgedanken hast. Immer wieder überkommen Dich anscheinend diese Gedanken, wenn Du bei Gleisen stehst, dass Du überlegst, zu springen. Du siehst ins Wasser und überlegst zu springen. Und dann stellst du dir vor, wie du dir die Pulsadern aufschneiden würdest und deine Mutter dich dann finden würde. Aus irgendeinem Grund löst dieser Gedanke in dir eine Befriedigung aus, hast du geschrieben. Gleichzeitig verstehst du aber nicht warum. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es mit deiner Mutter zu tun haben könnte. Du würdest sie damit gerne wachrütteln und ihr zeigen, wie schlecht es dir in der ganzen Zeit erging. Auf der einen Seite hast du vielleicht das Gefühl, dich mit deinem Tod an allem, was sie dir angetan hat, rächen zu können?
Auf der anderen Seite denkst du vielleicht, dass sie es verdient hätte, zu leiden? Und unglücklich über deinen Tod zu sein? Kann das stimmen? Ich finde, auch wenn du schreibst, dass deine Mutter nicht so schlimm ist und es schlimmere Mütter gibt, ist das doch wirklich viel hartes Zeug, was du durchmachen musstest. Da sind solche Gedanken eigentlich auch normal und verständlich - es ist irgendwie logisch, dass du möchtest, dass sie deinen Schmerz spürt.

Doch trotz aller Gedanken und des vielen Ritzens hast du es nicht gemacht. Für mich klingt es, als wärst Du sehr hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, zu sterben und alles hinter Dir zu lassen und aber gleichzeitig auch dem Wunsch zu leben, und wenn auch nur für andere, so wie Du schreibst ("Ich lebe nur noch für andere."). Du möchtest ja auch Hilfe! Du erwähnst immer wieder, dass du dich fragst, wie andere reagieren würden, wenn sie lesen würden, wie schlecht es dir geht. Ob es sie kümmern würde. Was zeigt einem das? Du willst vielleicht, dass sich die anderen schlecht fühlen wegen der Art, wie sie dich behandelt haben. Das ist ganz normal in deiner Situation. Und du fragst dich, warum du überhaupt lebst. Keine Freunde, keine Hobbys, lediglich eine Ausbildungsstelle, schreibst du. Was ist mit deiner Schwester? Deiner Tante, deinem Vater? Natürlich ist das alles ein kleiner Trost, das ist mir bewusst, aber auf irgendeine Art und Weise müssen sie dir wichtig sein, weil du sonst doch auch nicht auf deine Schwester Rücksicht genommen hättest (als sie zb nicht bei deinem Vater schlafen wollte und du dann bei ihr geblieben bist). Außerdem hast du immer wieder geschrieben, dass es schön wäre, mit jemandem zu reden. Jemand, der dich versteht, der dir zuhört. Du erzählst, dass du den Wunsch hast, jemand würde doch endlich mal deine Narben bemerken. Warum? Weil du Hilfe WILLST! Und das ist, nach allem, was dir widerfahren ist, UNGLAUBLICH GROSSARTIG! Du willst Hilfe und du holst sie dir auch. Ich glaube fest daran, dass du das schaffen kannst! Das Leben mag dir wahrscheinlich absolut nicht lebenswert erscheinen, für dich sieht alles nur furchtbar aus, schwarz und dunkel. Das ist auch verständlich und ich kann mir vorstellen, dass der Tod insofern einem als der leichtere Weg erscheint. Aber ich möchte Dich fragen, was Du denkst, was passieren würde, wenn Du sterben würdest. Wärst Du dann einfach weg? Könntest du von oben zusehen, was passiert? Wie stellst du dir das vor? Niemand weiß, was danach passiert - es ist ungewiss. Vielleicht bist du einfach weg. Vielleicht auch nicht. Glaubst Du an ein Leben nach dem Tod? Glaubst Du an den lieben Gott? Was würdest Du von Deinem Leben am meisten vermissen? Wenn Du eine Antwort darauf hast, dann kannst Du sehen, wonach Du dich sehnst und was für ein Bedürfnis dahinter steckt. Denn Bedürfnisse kann man erfüllen, man kann Wege finden, sie zu erfüllen, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Und nun möchte ich dich fragen: Wie sieht es im umgekehrten Fall aus? Was ist gut am Leben selbst? Wenn Dir in Deinem Leben nichts einfällt, dann frage Dich, was DAS LEBEN gutes haben kann. Einfach nur das Leben. Vielleicht Beziehungen? Freunde? Einen tollen Beruf? Was hält das Leben bereit? Du bist erst 17 Jahre alt, lieber Anonyme. Glaubst Du nicht, dass da noch mehr kommt? Ich glaube das nämlich schon. Es gibt so viel im Leben, das wunderbar ist und wofür es sich lohnt, zu leben. Ich finde es großartig, dass Du den Wunsch hast, weiter zu leben, es ist auch egal, wofür, auch wenn Du es nur für "die anderen" tust. Du hast zwar mehrmals geschrieben, wie scheiße das ist, nur für die anderen zu leben, aber es ist dennoch ein Strohhalm, an den du dich klammern kannst und irgendwann findest du vielleicht auch mehr, wofür es sich lohnt zu leben. Dennoch - trotz allem, was ich Dir mitgegeben habe: Ich glaube, dass es sehr sehr wichtig und gut für Dich wäre, eine Beratungsstelle aufzusuchen, bei der Du vor Ort Hilfe bekommst und persönlich beraten wirst. Ich kann dir hier gegenüber vom anderen PC nur begrenzt weiterhelfen, da ich Einzelheiten nicht kenne und dich da auch nicht so gut beraten kann. Ich kann hier nur einseitig auf das eingehen, was du mir schilderst, aber womöglich mit meinen Hypothesen und Interventionen falsch liegen, da ich dir nicht gegenüber sitze. Aber eine Beratungsstelle, ein Therapeut, auch ein Psychologe wäre eine Möglichkeit - diese Leute KÖNNEN dir helfen!! Wenn ich Deinen Text lese, kommt in mir der Gedanke, dass Du womöglich große Angst davor hast, beim Aufsuchen einer Beratungsstelle oder eines Psychologen gleich abgestempelt zu werden und danach nur mehr jahrelang therapiert werden zu müssen. Diese Angst möchte ich Dir nehmen, indem ich Dir sage: So muss Therapie nicht ablaufen. Man kann trotz allem noch arbeiten gehen, eine Ausbildung zu Ende bringen! Du hast den ersten Schritt auch schon getan, indem Du uns geschrieben hast!! Ich möchte Dir einmal die umgekehrte Seite zeigen: Wenn Du Dir nun vorstellst, dass Du nun so weiter machst wie bisher, denkst Du, dass es einfach irgendwann von alleine aufhören wird? Denkst Du, dass alles plötzlich weg sein wird? Wenn Du Dich jetzt dafür entscheidest, Hilfe anzunehmen, dann kannst Du Dich allmählich wieder besser fühlen. Du sehnst Dich ja nach Leben, nach Liebe, nach Erfahrungen, nach Glücklichsein. Das kannst Du alles im Leben finden. Ob du es im Tod findest, weiß niemand, und das kann Dir auch niemand beantworten, aber der Tod ist endgültig und es gibt kein Zurück. Und den Tod zu wählen, nur um dich an deiner Mutter zu rächen oder sie wachzurütteln, ist vergeudet. Wenn du sie wachrütteln willst, kannst du ihr auch deine Narben zeigen, das wird sie mit Sicherheit auch sehr schockieren. Aber wenn du dich fürs Leben entscheidest - im Leben gibt es immer verschiedene Möglichkeiten, die Welt teilt sich nicht in Schwarz und Weiß, denn sie ist BUNT. Es gibt tausend verschiedene Farbtöne, in denen das Leben sich malen lässt, es gibt unheimlich viele Möglichkeiten, das Leben zu leben. Und ich wünsche Dir, dass Du Deine Probleme mit Hilfe sehr bald bewältigen wirst. Hier ist ein Link speziell für Beratungsstellen für Suizidale in Deutschland: http://www.kriseninterventionszentrum.at/suizidverhuetung.htm und hier noch weitere Infos und Links: http://www.feel-ok.ch/de_CH/jugendliche/themen/suizidalitaet/hilfsangebote/adressen/hilfe.cfm http://www.leben-ohne-dich.de/notfall.htm

Eine Übung möchte ich dir noch mitgeben: Sie nennt sich das "Dankbarkeitssymbol". Du suchst dir einen Stein aus, oder ein Symbol, irgendetwas, das dir gut gefällt und legst es dir auf deinen Nachttisch. Jeden Abend vorm schlafen gehen nimmst du es in die Hand und sagst dir selbst etwas, wofür du am heutigen Tage dankbar sein kannst. Und wenn dir nichts einfällt, dann kannst du auch einfach nur dafür dankbar sein, dass du ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen hast. Diese Übung kann dir helfen, deine Negativspirale zu unterbrechen und wieder einen positiveren Gedanken zu fassen. Wenn du einen positiven Gedanken fassen kannst, kannst du auch einen zweiten fassen. Dann kannst du auch einen dritten fassen und so weiter! Du kannst das schaffen und ich bin mir dessen hundertprozentig sicher. Aber es wäre sehr wichtig, dass du Hilfe von außen aufsuchst. Vor allem, da du immer schreibst, dass du Depressionen hast, wäre es wichtig, diese auch mal diagnostisch abzuklären. Dazu gehst du einfach zu deinem Hausarzt und berichtest ihm von deinen Gefühlen. Wenn sich dann eine Depression herausstellt, kann es nämlich auch sein, dass du Medikamente benötigst und daher sollte man mit solchen Dingen nicht warten. Aber ohne Diagnose ist auch keine Medikation möglich. Lieber Anonyme, ich komme nun zum Ende meines Textes. Ich hoffe, dass ich dir zumindest ein Stückchen weiterhelfen konnte und wahrscheinlich hat es dir schon einfach gut getan, deine Sorgen irgendwo loszuwerden! Das hoffe ich jedenfalls stark. Ich bin mir sicher, dass du deinen Weg finden wirst und es schaffen kannst, deine Probleme zu bewältigen. Ich wünsche dir alles Glück der Welt und ganz viel Kraft und Stärke! Aber da du bisher so viel Mut und Rückgrat bewiesen hast, bin ich sicher, dass du es auch weiterhin schaffen kannst. Es ist BEWUNDERNSWERT, was DU bereits alles geschafft hast und wie du täglich immer noch aufstehst und weiterkämpfst. ALLES LIEBE!!!

Du kannst, wenn Du das möchtest, auch nochmal an uns schreiben. Wenn Du noch Fragen hast oder einfach nur reden möchtest, kannst Du mich gerne erneut kontaktieren. Ich werde versuchen, so schnell wie möglich zu antworten. Verlinke dazu einfach diese Beratung und setze es unter die Kategorie "Feedback". Ich wünsche Dir alles Liebe und ich glaub fest an Dich, dass Du das schaffen wirst.
Liebe Grüße, Christina B.