Problem von Anonym - 20 Jahre

AW: An Paul: Update

Lieber Paul,

ich danke Dir für Deine wirklich schnelle Antwort. Ich schreibe Dir erst heute wieder, weil ich ein paar Tage abwarten wollte, um zu sehen, wie die Dinge sich weiter entwickeln. Du musst Dich nicht bei mir entschuldigen. Ich schätze, dass auch jeder andere davon ausgegangen wäre, dass ich die Zeichen von H überbewerte und er nicht wirklich an mir interessiert ist. Es war einfach die realistischere Sichtweise. Bitte hab kein schlechtes Gewissen deshalb.

Seit meinem letzten Schreiben haben H und ich uns drei Mal getroffen. Am liebsten würde ich ihn jeden Tag sehen, doch entweder muss ich arbeiten oder er. Und da ist ja nach wie vor seine Freundin… Du hast geschrieben, dass ich ihm ein Ultimatum stellen soll: Entweder sie oder ich. So gerne ich das tun würde, ich habe nicht genug Mut, ihn unter Druck zu setzen. Ich habe Angst, dass die Tatsache, dass ich ihn zu einer Entscheidung dränge, dazu führen würde, dass er sich für sie und nicht für mich entscheidet. Vielleicht denkt er dann, dass ich auch in Zukunft „komplizierter“ sein würde (als seine Freundin). Ich habe Verständnis dafür, dass er nicht von jetzt auf gleich sein ganzes Leben auf den Kopf stellen will. Ich finde, dass so eine Entscheidung gut überlegt sein muss. Er lebt seit sieben Jahren mit ihr zusammen, und, ob ich mit meinem (Ex-)Freund Schluss mache oder er, als 50-Jähriger, mit seiner Freundin, ist, meines Erachtens nach, ein Unterschied.

Ich habe ihm gesagt, dass ich auf ihn warten werde, selbst ein paar Monate. Vielleicht wird es mich irgendwann wahnsinnig machen, nicht zu wissen, für wen er sich entscheiden wird. Doch vor ein paar Tagen schrieb er mir Dinge, die so klangen, als hätte er sich entschieden – für sie.
Am darauffolgenden Tag wollten wir uns treffen und die ganze Zeit konnte ich nur daran denken, dass er mir abends sagen wird, dass es vorbei ist. Zwei Stunden zuvor fing ich an zu zittern vor Angst. Er holte mich ab und wir fuhren raus aus dem Ort in die Nähe eines kleinen Waldes. Wir saßen im Auto und ich wartete darauf, dass er es sagte. Doch es kam nichts in der Richtung. Irgendwann fing ich trotz allem an zu weinen, er stieg aus und kam zu mir, auf meine Seite des Autos. Etwas später saß ich auf seinem Schoß, Gesicht an Gesicht, und schon bald sickerte durch, dass er mich weiterhin sehen möchte, und, dass er sich immer noch nicht entschieden hat. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich fand es (und finde es immer noch) erträglicher, es nicht zu wissen, als zu wissen, dass ich es nicht bin. Ich weiß, so mache ich mir selbst etwas vor und ich mache es mir im Endeffekt auch nicht einfacher…
Kurz vor unserem Treffen hatte ich ihm geschrieben, dass ich vorhabe, ihn nicht mehr zu küssen, bis er eine Entscheidung getroffen hat, zum einen, in der Hoffnung, dass er vor Verlangen verrückt würde und sich (natürlich trotzdem wohl überlegt) für mich entscheiden würde, zum anderen, da ich ja immer noch ein schlechtes Gewissen habe. Als ich aber so auf seinem Schoß saß, so nah bei ihm, konnte ich einfach nicht anders, bzw. machte er Anstalten, mich zu küssen und irgendwann gab ich nach. Ich war es, die so schnell verrückt vor Verlangen wurde. Eineinhalb Stunden verbrachten wir so im Auto, haben geredet, uns geküsst, angefasst, gestreichelt. Ich hätte Tage dort mit ihm verbringen können.

Meiner Mutter habe ich es mittlerweile gesagt. Viel mehr: Sie hat gemerkt, dass etwas nicht mit mir stimmte. Sie ist (natürlich) alles andere als begeistert, aber irgendwie hatte ich doch mit mehr Verständnis gerechnet. Sie weiß, dass er eine Freundin hat und ständig kamen Sätze wie: „Stell dir vor, ein Mädchen in deinem Alter würde mir Papa wegholen!“ (H und seine Freundin sind aber nicht seit über 25 Jahren verheiratet und haben keine zwei Kinder zusammen; sie hat einen Sohn, jedoch nicht von ihm.) „Sowas hätte ich nie von dir gedacht.“ (Sie weiß nicht mal, dass wir uns mehrmals geküsst haben.) „Denk doch mal an seine Freundin, das willst du ihr doch nicht antun.“ (Natürlich will ich das nicht.) „H soll doch vernünftig sein!“ Sofort, als ich merkte, dass sie kein Verständnis zeigt, habe ich dicht gemacht. Ich habe also noch nicht wirklich mit ihr darüber gesprochen, denn sie wird das nie verstehen.
Als H und ich uns das letzte Mal getroffen haben, erzählte ich ihr danach, er hätte mir gesagt, dass wir nur Freunde bleiben werden, wir uns aber trotzdem ab und zu sehen wollen. Sie hätte keine Ruhe gegeben, bis sie diese „Entscheidung“ gehört hätte. Seitdem tut sie wenigstens nicht mehr so, als hätte ich eine Bank ausgeraubt. Sie hat mir diese Lüge also erst einmal abgekauft. H und ich werden uns wiedersehen (offiziell als Freunde) und ich kann es nicht jedes Mal verheimlichen, daher wird sie vielleicht früher oder später misstrauisch werden. Ich habe keine Ahnung, wie sie reagieren würde, sollte H mit seiner Freundin Schluss machen und sollten wir eine Chance bekommen… Sie sagte zwar, das alles sei meine Entscheidung, aber schon jetzt sehe ich nur Unverständnis, wie Du es gesagt hast. Wie ich es eigentlich auch erwartet habe, nur nicht so sehr von meiner Mutter.

Morgen sehen wir uns vermutlich wieder. Wir werden uns wieder küssen, ich weiß es. Wir werden es beide wollen und uns niemals bremsen können. Am liebsten würde ich mit ihm wegfahren, irgendwohin, wo uns niemand kennt und es niemanden kümmert, dass er aussieht, als könnte er mein Vater sein.

Wenn ich mir vorstelle, dass er sich für mich entscheidet, dann denke ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht zehn, zwanzig Jahre voraus. Dann möchte ich die Zeit im Hier und Jetzt mit ihm genießen. Dann möchte ich nicht daran denken, dass ich irgendwann einmal Kinder haben möchte. Dann möchte ich mir gar keine Gedanken darüber machen, ob er der richtige Mann ist, ob wir überhaupt lange zusammen sein würden. Dann möchte ich nicht daran denken, dass er 80 ist, wenn ich 50 bin. Ich will zum ersten Mal die Dinge auf mich zukommen lassen, sehen, was kommt. Nichts planen. Würde er sich für mich entscheiden, würde ich es langsam angehen.

Vielen Dank für Deine immer wieder hilfreichen Antworten, Paul. Ein Außenstehender bewertet die Dinge doch immer anders, als jemand, den man kennt. Jedes Mal, wenn ich meine Gedanken hier aufschreibe und später deine Antwort darauf lese, geht es mir besser. Danke, danke, danke!

PaulG Anwort von PaulG

Liebe Anonyme,

deine Rückmeldung hat eine Weile bei mir gelegen, ehe ich mit meiner Antwort fertig wurde. Du bist gerade in einer sehr schwierigen Situation, und ich hoffe, dass ich meine Worte angemessen gewählt habe. Angemessen, das heißt für mich: Mit Rücksichtnahme darauf, dass man dem Herzen nicht befehlen kann - aber auch mit der Deutlichkeit, die deine Lage braucht. Wenn mir das gelungen ist, würde ich mich freuen; ich weiß es aber nicht.

Ich danke dir für deine ehrliche Meinung und deine lieben Worte. Du machst zweifellos ein Wechselbad der Gefühle durch, und ich kann verstehen, dass sich auch die bestgemeinten Ratschläge in dieser Situation nicht Knall auf Fall umsetzen lassen. Vielleicht hilft es dir trotzdem ein wenig, wenn ich aufschreibe, was mir zu deiner Erzählung so eingefallen ist.

Grundsätzlich gebe ich dir Recht: Zweifelsohne ist es ein Unterschied, ob man in der Mitte seines Lebens den Partner oder die Partnerin verlässt, von der man annehmen konnte, man würde mit ihr alt werden - oder ob man als junger Mensch, so wie du und ich es sind, eine Beziehung beendet. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass du H. hier keinen unnötigen Druck machen möchtest. Allerdings: Letztendlich gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder du wirst seine Partnerin, oder du wirst sein Verhältnis. Es ist deine Entscheidung, ob dir das Zweite genug ist; und es ist auch deine Entscheidung, ob du ihm eine gewisse Übergangszeit gewährst. Ich persönlich - und hier kann ich wirklich nur für mich sprechen! - finde es nicht konsequent, wenn er auf der einen Seite Gefühle für dich hat, und mit dir Zärtlichkeiten austauscht, und sich andererseits wünscht, du mögest ihm in Bezug auf seine Partnerin keinen Druck machen. Vielleicht tue ich ihm Unrecht, wenn ich es so darstelle, als sei das sein Wunsch - dann tut es mir leid. Doch im Endeffekt ist es das, was du ihm ermöglichst: Es sich leicht zu machen. Und dabei musst du ganz stark aufpassen.

Sicher hat es dich schon große Überwindung gekostet, ihm zu sagen, dass du nicht mehr küssen möchtest, bis sich die Dinge geklärt haben. Und ich fühle großen Respekt davor, dass du dich das getraut hast. Deine Angst, dein gerade gefundenes Glück zu verlieren, ist enorm - die Versuchung, Kompromisse zu schließen, nur damit er bleibt, ist entsprechend sehr groß. Nun merkst du aber bereits: Auf die Dauer ist das kein Zustand. Ich kann dich hier nur bitten, das zu reflektieren: Bei allem Verständnis, das du und ich für die Konfliktlage haben, in der H. sich befindet - alles hat seinen Preis. Und auch, seine Gefühle für dich - und sein Verlangen nach dir - ausleben zu können, hat seinen Preis. Sagte ich, es habe einen Preis? Ja, vorausgesetzt, du nennst einen. Und das Gleiche gilt auch für dich. Im Augenblick formuliert er, ob gewollt oder ungewollt, die Bedingungen. Das ist möglich, weil du von Angst geplagt wirst, ihn zu verlieren.

Du hast sehr ehrlich über das geschrieben, was in dir vorgeht, und ich fühle mich geehrt, dass ich es bin, dem diese Ehrlichkeit und Offenheit gelten. Im Moment kann man wohl Folgendes sagen: Du bist bereit, fast alles zu tun - solange er nur nicht aus deinem Leben verschwindet. Du spürst instinktiv, dass es "nur Freundschaft" zwischen euch nicht geben kann, und du merkst auch (daran, dass du schwach geworden bist!) - dass es für dich im Moment wichtiger ist, deinen Gefühlen zu folgen, als moralisch zu handeln. Denn faktisch, auch wenn ihr nicht miteinander geschlafen habt, hat er seine Partnerin mit dir betrogen. Und es wird, da können wir ziemlich sicher sein, wieder geschehen. Du weißt das, und du hast es zugelassen - deine Angst und deine Leidenschaft sind im Moment größer als dein Gewissen. Das ist kein Vorwurf von meiner Seite! Es ist etwas Menschliches. Du musst dir nur darüber bewusst sein, was die Konsequenzen sind.

Und diese sind nicht rosig. Denken wir doch einmal über die Reaktion deiner Mutter nach. Warum hast du ihr denn gesagt, ihr würdet euch "nur wie Freunde treffen"? Eine andere Möglichkeit hattest du ja gar nicht. Denn er hatte sich nicht für dich entschieden, und du hattest zu diesem Zeitpunkt noch vor, es nicht zu Zärtlichkeiten kommen zu lassen. Was dir dann nicht gelungen ist. Wie wäre die Diskussion zwischen dir und deiner Mutter wohl verlaufen, wenn du sicher gewesen wärst, dass er dich will? Dann könntest du offen zu deiner Liebe stehen. Solange er aber dazu nicht bereit ist, wirst du dir mit Ausflüchten helfen müssen. Merkst du etwas, liebe Anonyme? Schon jetzt hat er (auch wenn es nicht sein Wunsch war!) dich genötigt, für ihn zu lügen. Es kann nicht von dir verlangt werden, dass du deiner Mutter gestehst, dass du auf dem Weg bist, sein Verhältnis zu werden. Aber sei sicher: Sie wird sich ihren Teil schon denken! Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und die Verantwortung dafür liegt bei euch beiden, nicht nur bei dir.

Dass deine Mutter sich ausmalt, wie es wäre, wenn dein Vater eine Geliebte in deinem Alter hätte, findest du unverhältnismäßig. Denn: H. und seine Partnerin haben keine gemeinsamen Kinder, und sind noch nicht so lange ein Paar wie deine Eltern. Gleichzeitig argumentierst du, dass H. sich von seiner Partnerin nicht so leicht wird lösen können, wie du es von deinem Exfreund konntest - weil er schon älter ist, und sie länger zusammen sind. Wie schon gesagt: Ich denke, man darf das nicht übersehen. Es ist etwas Anderes. Meistens geht man davon aus, dass die Liebe, die man in der Mitte des Lebens hat, auch die letzte sein wird. Trotzdem müssen wir uns auch fragen: Was hilft es H.'s Partnerin, wenn sie "schon" nach sieben Jahren verlassen würde (betrogen wird), statt erst nach 25? Für sie wird eine Welt zusammenbrechen. Sie wird dir die Knochen verfluchen. Das ist Fakt. Aber: Es ist das, was nach jeder Trennung in jedem Alter passiert. Du müsstest dir deswegen keinen Vorwurf machen, solange ihr mit offenen Karten spielt. Wenn ihr es aber nicht tut... nun, mit jedem "gelogenen" Tag Beziehung, den H.'s Partnerin sich wird abzählen können, wenn es zur Trennung kommt, wird ihre Verzweiflung im Nachhinein größer. Das weißt du auch. Ich sage es abermals: Du hast hier eine Verantwortung! Liebe vermag alles, aber sie rechtfertigt nicht alles.

Was ich wesentlich besser verstehen kann, ist, dass du den Satz "H. soll doch vernünftig sein!" nutzlos findest. Das ist er auch. "Vernünftig" ist nämlich nicht immer der Weg, auf dem alles bleibt, wie es ist. Und es ist auch absolut okay, wenn du aktuell keine zehn oder zwanzig Jahre in die Zukunft denken magst. Genau das meinte ich, als ich sagte: Jetzt ist die Zeit in deinem Leben. Es ist dir erlaubt, irrational zu sein, und einfach zu genießen. Das muss man aber unterscheiden von der Bereitschaft, die eigene Leidenschaft ohne Rücksicht auf Verluste auszuleben. Wenn ihr ein Paar sein wollt, dann wird es nicht leicht - aber da müsst ihr durch. Und das schafft ihr auch, wenn ihr es wollt. (Ich kenne - nebenbei bemerkt - eine ganze Reihe sehr glücklicher Ehen mit so großem Altersunterschied!) Aber das ist etwas Anderes, als jetzt - in dieser Zeit - eine Entscheidung aufzuschieben, weil es ohne leichter geht. Der große Irrtum ist nämlich genau das: Es wird nicht leichter dadurch. Es wird immer verfahrener.

Wenn H. Zeit braucht, um sich klar zu werden, ob er sein bisheriges Leben aufgeben will, dann solltest du sie ihm geben. Interessant finde ich aber, dass du Angst hast, er könnte dich "kompliziert" finden, weil Bedenkzeit Bedenkzeit ist und kein Alibi, ein Verhältnis zu haben? Liebe Anonyme, Gegenfrage: Was sagt es DIR über IHN, wenn er dir einerseits sagt, er ist sich nicht sicher, andererseits aber trotzdem weiter mit dir genießen will? Ja, es ist menschlich, sich so zu verhalten. Er, den du liebst, sollte es dir aber wert sein, ihn zu prüfen. Wenn du ihm wirklich vertraust, schaffst du das - und wenn er dich wirklich liebt, wird er dich verstehen. Wenn nicht? Dann zeigt euch das, das ihr einander begehrt, aber noch nicht bereit seid, Risiken und Belastungen füreinander zu tragen. Genau das ist aber in einer Beziehung fundamental wichtig.

Die Bilanz bis jetzt ist die: Ihr habt die endgültige Entscheidung vertagt, aber ihr entkommt ihr nicht. Und - ganz wichtig!: Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung! Du bist auf dem Weg, sein Verhältnis zu werden - es sei denn natürlich, er fasst überraschend seinen Entschluss für dich. Wenn du die Dinge von jetzt an laufen lässt, dann wird es von Treffen zu Treffen schwieriger, und ihr werdet nicht beim Küssen stehen bleiben. Es ist eine Möglichkeit, es so zu leben - wenn es aber rauskommt, steht ihr wahrscheinlich vor einem Scherbenhaufen. Weil ihr euer Leben nie nacheinander auszurichten gelernt habt, sondern immer nur Zwischenräume gefüllt, ganz heimlich - weil es euch darum ging, eurer Leidenschaft zu folgen, und es keine wirkliche Beziehung war, in der früher oder später auch die Konflikte und Belastungsproben kommen.

Wenn ihr eine Beziehung beginnt, dann wird es anfangs viel Kopfschütteln, Vorwürfe und abwertende Kommentare hageln. Wenn ihr aber durchhaltet und euch gemeinsam etwas aufbaut, dann werden diese irgendwann verstummen. Wenn ihr inkonsequent handelt, wenn du seine Geliebte wirst / bleibst, dann werden sich die Spötter und Verächter nur verstecken, damit ihr sie nicht hört - wenn die Bombe aber platzt, H.'s Freundin dahinter kommt oder etwas Ähnliches, dann wird es euch nur umso grausamer treffen. Und ihr habt dann noch viel weniger eine Gewähr, dass es mit euch klappt. Denn H. hat sich für diesen Fall nicht darauf eingestellt, dass seine Zukunft dir gilt, und du hast dich einem Mann hingegeben, für den du die zweite Wahl warst. Keine besonders guten Voraussetzungen. Wie ihr euch jetzt verhaltet, sagt euch deshalb auch etwas übereinander - und ich denke, soviel du auch versuchst, H. in Schutz zu nehmen (und so wenig ich ihn beleidigen will, denn darum geht es mir nicht), im Grunde bist du enttäuscht, dass er nicht zu dir steht.

Ich möchte dir hier keinen konkreten Rat geben, weil ich das Gefühl habe, dass die richtige Entscheidung in dir wachsen muss. Welche das ist - und selbst wenn sie nur für den Moment getroffen wird -, kannst du nur selbst herausfinden. Du kennst die Fakten - ich bin aber nicht sicher, ob ich das Richtige täte, wenn ich dir sagen würde: Tu dies oder jenes. Du bist gerade im Taumel der Gefühle - was dazu führen mag, dass du aus Gefühlen heraus entscheiden wirst oder gar nicht anders kannst. Das muss nicht falsch sein. Trotzdem bitte ich dich darum: Frage dich, was du willst - und verfolge das. Mit Verschieben und Vertagen wirst du kaum lange glücklich werden.

Ich würde mich freuen, wieder von dir zu hören!

Alles Gute und Liebe Grüße,

Paul