Problem von Anonym - 23 Jahre

Kein Ausweg

Hey ich habe folgendes Problem.. Ich bin zu meinem Freund nach Amerika ausgewandert.. Bin jetzt seit 6 Monaten hier und ich habe extremst Heimweh.. Ich war immer ein Kind das problemlos wochenlang bei Freunden übernachtet hat ohne einmal nach Mama und Papa zu fragen, daher habe ich mir nie erträumen können wie sehr sie mir fehlen würden. Aber nicht nur sie. Meine ganze Familie vermisse ich. Bei meinem Abschied haben alle geweint und das hat mir so weh getan. Ich habe noch immer keine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis noch einer Arbeitserlaubnis daher gammel ich nur zu Hause während mein Freund hart arbeitet um uns beide zu finanzieren. Geld für Unternehmungen bleibt so gut wie nie. Also logischerweise umso mehr ich vor mich hin vegetiere denke ich nach "was wäre wenn..." ich denke mir zig Szenarien aus wie ich aus dieser misslichen Situation kommen könnte.. Weil ich esse immer aus Frust, werde immer fetter, kann seit 1 Woche nie länger als 3 Stunden schlafen, verliere jegliche Energie, kann mich selbst nicht mehr das Wort "Heimweh" sagen hören, mein Freund ist auch genervt davon dass ich ständig so sensibel bin, mit meiner Familie habe ich auch schon oft genug drüber geredet aber die weinen bloß mit mir.. Ich könnte wieder zurück nach Deutschland gehen, aber dann würde ich ja meinen Freund zu tode vermissen. Bleibe ich hier vermisse ich meine Familie zu Tode. Trennung kommt für mich nicht in Frage ich liebe ihn über alles. Also gibt es eigentlich keine zufriedenstellende Lösung. Ich bin so verzweifelt. Aber der zusätzliche Schlafmangel setzt mir jetzt schon sehr zu. Ich kann mich ja gar nicht richtig "erholen". Ich bin einfach mit den Nerven am Ende. Ich habe auch pflanzliche Schlaftabletten genommen aber selbst das half nicht.. Ich hab das Gefühl ich werde langsam depressiv.. Hilfe!

Frauke Anwort von Frauke

Hallo!
Also, das wundert mich aber jetzt überhaupt nicht. Du zeigst die vollkommen gesunde Reaktion eines unternehmungslustigen jungen Menschens, der plötzlich und total ausgebremst wird. Seit 6 Monaten gammelst du zu Hause rum! Dein Heimweh scheint mir mehr mit dieser Situation zu tun haben, als damit, dass du ohne deine Familie nicht leben kannst. Denn, wie du schon sagst, du scheinst dafür eigentlich nicht der Typ zu sein.
Also, dir fehlt Geld für Unternehmungen. Was ist denn mit mit den ganzen Charity-Sachen, die dort in den USA laufen? Ich nehme an, dass du von den USA sprichst, du sagtest nur "Amerika". Gibt es nicht irgendeine soup-kitchen, die Helfer suchen? Eine Kirchengemeinde, bei der du mal nachfragen kannst? Sag, dass du viel Energie und Zeit hast und gerne helfen möchtest. Das geht in einer größeren Stadt bestimmt besser als in einer Kleinstadt oder auf dem Land. Eventuell hilft dir ja auch ein Aushang im Supermarkt - weiß nicht, ob das da üblich ist? - wo du kleine Dienste anbietest (Babysitting, Dogsitting, Shopping für Leute, die dafür keine Zeit haben oder gesundheitliche Probleme). Braucht man dafür auch schon eine Arbeitserlaubnis? Eventuell kannst du das ja sogar ganz umsonst anbieten. Bitte, gib zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf, du würdest dich nur dein Leben lang fragen, ob du auch wirklich alles versucht hast. Zum Aufgeben ist nach 1 Jahr immer noch Zeit genug ;).
Viel Erfolg!
Frauke