Problem von Maria - 16 Jahre

Lebensqualität verloren durch Fettpolster

Hallo liebes Team,
Ich hab ein Problem mit meinem Äußeren, wie viele andere bestimmt auch. Mein Problem trägt jedoch ein großes, negatives Ausmaß mit sich. Mit ca 13 hat mein Körper angefangen sich zu verändern und ich habe ein (neutral betrachtet) sehr breites Becken bekommen, was ich absolut nicht schlimm fand. Der Störfaktor fing erst mit dem Essen an. Ich war immer dünn und hab wenig gegessen. Während der Pubertät aß ich mehr, nahm auch ein wenig zu war jedoch trotzdem schlank- dachte man. Doch Unter meinen Klamotten hatte sich eine richtige Speckschichte rund um Bauch und vorallem Taille-Hüften angesammelt. Sowas hab ich noch nie gesehen. "Problem": meine Figur ist dadurch völlig unproportional da ich so gut wie nur an den Hüften zu nehme. Ich liebe mcih selbst und werde auch bestimmt lernen mich NOCH mehr zu lieben. Nichtsdestotrotz kann und will (vorallem) ich mit mir selbst nicht vereinbaren ein Leben lang so viel Hüftspeck zu haben- selbst wenn mein Körper sich noch ein wenig weiterentwickeln wird wobei ich selbst das nicht glaube, höchstens bei Gewichtszunahmen. Diese fettansetzung liegt allerdings in der Familie. Ich fühle mich unwohl, immer und überall- aber nur aufgrund meines Taillen-/Hüftspeckes der diese innere Unruhe in mir hervorruft. Mit 18 werde ich mich operieren und das Fett absaugen lassen. Mein (2.) Problem liegt in der überbückungszeit. Es sind noch gut 16 Monate. Das heißt 16 Monate kein Strand, kein Schwimmbad, kein Sex, keine engen Klamotten. Bestimmt fließen da auch Ängste Vor der Reaktion meines Umfeldes etc ein- doch Bewusste sind es definitiv nicht. Ich kann nämlich für mich selbst reden und auch entscheiden. Und in diesem Fall sage ich: all diese Dinge erlaube ICH mir nicht weil ICH mich unwohl fühle. Es geht hierbei um mich. Niemanden sonst. Ich hoffe ihr versteht mich und koennt mir vorallem Ratschläge geben... Allein das ausschreiben solcher Gedanken hilft mir sehr. Mit dem Gedanken mich(mithilfe eines möglichen psychologischen Attestes welches belegt wie sehr ich unter meiner fettansetzung leide) bereits vor meinem 18. Lebensjahr operieren zu lassen habe ich mich auch beschäftigt, ob und wie ich das Ganze aber angehen soll weiß ich nicht... ich meine die nächsten 16 Monate bezüglich freizügiger Aktivitäten (die oben genannten) zu verschwenden wäre doch verdammtachadd, grade in der Jugend, oder?

Liebe Grüße und vielen Dank schon mal!

Frauke Anwort von Frauke

Hallo!
Ja, genau, wie du schon sagst, auch viele andere haben ein Problem mit ihrem Äußeren. Aber das macht dein Problem für dich ja auch nicht kleiner, allerhöchstens erträglicher :)

Ok, du sagst, dass das Fett an der Taille/ Hüfte in der Familie liegt. Du sagst aber nicht, wie viel du insgesamt wiegst und wie groß du bist oder ob der Rest der Familie stark übergewichtig ist oder dir lediglich die Figur deiner Familienmitglieder nicht gefällt oder nicht dem heutigen Ideal entspricht. Dir so ins Blaue hinein einen Ratschlag zu geben ist darum schwer. Also, gebe ich dir mehrere Ratschläge und du guckst, welcher passt.

1) Für den Fall, dass deine Figur dir nicht gefällt, du aber durchaus Normalgewicht hast:

Gegen die Gene kann man schlecht ankämpfen, doch, oft trügt das eigenen Selbstbild. Sieh dir dazu doch bitte einmal dieses schöne Experiment an, auch wenn es sich "nur" um eine Werbung für dove handelt: https://www.youtube.com/watch?v=bN0AuIl40ZM
Wir sehen uns immer so viel negativer als unser Gegenüber uns sieht. Meine Freundin z.B. mochte ihr rundes Gesicht und ihre Pausbacken nie und hat mich um mein ovales Gesicht beneidet. Doch als sie älter wurde, bekam sie genau für diese "Pausbacken" die meisten Komplimente. Und so gibt es vielleicht eine ganze Reihe von Menschen, die dich genau so wie du bist als schön empfinden, da sie eine jungenhafte Gestalt nicht so schön finden, schon weil breite Hüften ganz einfach sehr fraulich wirken. Und auch wenn meine Freundin, genau wie du, immer gesagt hat: "Aber ICH finde das nicht schön! Es geht nicht darum, was andere meinen." - so merkte man doch, dass sie mit jedem Kompliment, dass sie für ihre vollen runden Wangen bekam, immer zufriedener mit ihrer Gesichtsform wurde und sich z.B. gar nicht mehr "schlanker" schminkte.


2) Für den Fall, dass du tatsächlich eine außergewöhnlich unproportionierte Figur hast und du dich damit absolut nicht anfreunden kannst:

16 Monate erscheinen mir nicht besonders lang. Wenn wir dann noch das deutsche Wetter mit einbeziehen, bleiben gar nicht allzu viele Strandtage übrig. Es ist wirklich nicht einfach, für so etwas ein psychologisches Attest zu bekommen, da die Wartezeiten bei psychologischen Praxen seeeeeehr lang sind. Das können auch schon Monate werden, bis du überhaupt einen Termin bekommst. Ansonsten, lass dich vor der OP gut beraten und suche dir eine Klinik, die möglichst viele Fettabsaugungen im Jahr macht und somit über sehr viel Erfahrung verfügt. Sprich vor allem auch mit Menschen, die das schon hinter sich haben. Und auch mit Menschen, die das genau dort haben machen lassen, wo du es machen lassen willst.

3) Für den Fall, dass das Fett nicht nur ungünstig verteilt, sondern vor allem auch einfach zu viel ist:

Bevor du zu einer OP greifst: Du wohnst noch zu Hause, ja? Vielleicht sind es gar nicht die Gene, sondern geteilte schlechte Essgewohnheiten, die dir gar nicht so bewusst sind? Wurst und Käse? Chips vorm Fernsehen? Es gibt Apps fürs Smartphone, in denen du alle Mahlzeiten einloggen kannst. Überzeuge dich, ob du tatsächlich ganz normal viele Kalorien zu dir nimmst oder ob in deinem Alltag viele kleine Dinge vorkommen, denen du ihre Kaloriendichte gar nicht ansiehst. (Umgeworfen hat mich persönlich, wie viel Kalorien ein einziges Käsebrötchen hat!) Bevor du jemanden mit einem scharfen Messer auf dich los lässt (jetzt kommt der Tipp, den wirklich niemand hören will, wappne dich also) ----- versuche es mit einer langfristigen Ernährungsumstellung und einer Sportart, die dir Spaß macht. Die 16 Monate, die du sowieso warten musst, sind ein guter Zeitraum, hier einiges auszuprobieren. Und wenn alles einfach nicht fruchtet: Siehe Tipp 2


Zur "Verschwendung der Jugendzeit" - die Jugendzeit dauert doch noch ein wenig länger, wenn du nicht vorhast, schon mit 18 ein Kind zu bekommen - es gibt noch reichlich Zeit, jung und hübsch am Strand zu liegen. Und bis dahin gibt bestimmt auch andere Lebensbereiche, in denen du noch austoben kannst. Lass dich in einem guten Geschäft beraten, wie du den Speck auf der Hüfte am besten kaschieren kannst. Dafür findest du übrigens auch gute Tipps im Netz: https://www.styleranking.de/mode/kleidung/problemzonen-kaschieren-so-setzt-ihr-euch-im-sommer-in-szene

Alles Gute und ich hoffe, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst!
Frauke