Problem von Sina - 27 Jahre

Sterlisation und wertlose Gebärmaschinen

Nun der Titel sagt es ganz gut.
Ich bin 27,
weiblich und leider auch sehr weiblich im aussehen.
Ich hasse es, ich hasse meinen körper, Brüste und Gebärmutter.
Und ich darf nicht einmal selber entscheiden...

Aber von vorne.
Als ich ca. 7 wart habe ich gesagt ich hasse kinder, ich will nie ein kind.
Mit ca. 16 habe ich mir MEHRMALS überlegt mir ein Messer in den Bauch/Unterleib zu rammen.
Alles ist besser als so ein widerliches Alien in mir zu haben, es gebären zu müssen, überhaupt meine zeit mit dieser Missgeburt zu verbringen.

Mit 23 habe ich das einer Frauenärztin erzähl und ihr gesagt das ich nach dem Sex panische Angst habe Schwanger zu sein (trotz Verhütung.) Kann ja trotzdem passieren.
Ich habe ihr gesagt das ich dann immer das gleiche mache, trotz 3 Monatsspritze, noch die Pille danach und mich dann Wochenlang betrinke in der hoffnung falls etwas kommt stirbt es.
Sie meinte ich sei asozial und mich hätte man abtreiben sollen.
Dann sagte sie nur, "Dann haben Sie eben keinen Sex mehr."

Tja genau so ist es, kein Sex, keine Beziehung, keine Liebe keinenHalt.
Es ist die Hölle. Ich bin inzwischen schwer depressiv und habe keinen Partner der mir hilft, mich unterstützt oder sonstiges, weil ich mich weigere und Sex leider zu einer Beziehung dazu gehört.
Und ich will auch Sex.

Ich habe höllische Schmerzen beim Sex, weil ich mich völlig verkrampfe. Also lasse ich es seit ich 25 bin komplett sein.

Als ich nach einer Sterilisation fragte hieß es nur, das geht vorbei, das ist ne Phjase, jede Frau will Mutter werden.
WEenn ich sage iuch würde Abtreiben egal wie dann heißt es ich bin eine mörderin.
Ich habe noch nie abgetrieben, ich war noch nie Schwanger *drei Kreuze*

Mein Vater liebt Kinder, meine Schwester ist Erzieherin, meine MMutter leibt Kinder, alle in meiner Umebung lieben Kinder. Aber ich hasse sie, ich will das nicht, ich will nur deswegen keine Frau mehr sein.

Warum darf ich nicht selber entscheiden ob ich je Kinder will oder nicht? Ich will keine, diese brut, ich will kein abartiges wiederliches Wertloses stinkendes Balg am Hals, schon gar nicht in mir drin haben.
Allein bei dem Gedanken wird mir speiübel und ich könnte irgendwo gegen schlagen.

Ich kann meine Wut, meinen Hass schon nicht mehr ausdrücken.
Sollte ich je ein Kind bekommen, ich hoffe es stirbt bei der Geburt, ich willl es nicht einmal gebären.Die Vorstellung so etwas zerstört meinen Körper, frisst mich innerlich auf....

Aber ich darfg mich nicht sterilisieren lassen, kein Arzt macht es.
Zu jung, erst wenn sie schon Kinder hatten.
WAS SOLL DER SCHEIß´genau das will ich ja nicht!
Ich will eine Beziehung führen, ein LEBEN und zwar ein Lebenswertes.
Warum muss ich als Frau eine wertlose scheiß Gebärmaschine sein, ich hoffe bei jeder Untersuchung er sagt sie haben Kreb, wir müssen ihnen die Gebärmutter entfernen.
Jedesmal hoffe ich das ich den Mut finde das Messer doch noch in den Bauch zu rammen, damit endlich jemand begreift wie es mir geht.
Mein Psycchiater sagt nur, "Sie sind eine Frau das wird sich leben, irgendwann sind sie glückliche mutter"
NEIN irgendwann bin ich tot, weil diese Missgeburten mich umgebracht haben, noch bevor sie überhaupt geboren wurden.
Ich will keine Kinder.
Ich ertrage schon das kind meiner Schwester, ich mag es weil es das Kind meiner Schwester ist, nicht weil es ein eigener Mensch ist.
Denn es ist nur das Kind meiner Schwester.

Ich will mich Sterilisieren lassen, warum geht das nicht? Warum muss ich eine Gebärmaschine sein?

Christina B. Anwort von Christina B.

Liebe Sina!
Danke dass du dich mit deinen Problemen und Sorgen an uns gewandt hast. Ich muss dir gegenüber ehrlich zugeben, dass ich überrascht war, als ich deinen Text gelesen habe. Ein Problem wie deines habe ich noch nie beantwortet. Ich denke, dass es vollkommen okay ist, keine Kinder zu wollen. Es herrscht in Österreich und Deutschland (ich weiß nicht, aus welchem Land du schreibst) freie Meinungsäußerung und auch weitgehende Toleranz und ich finde, dass man es genauso akzeptieren sollte, wenn eine Frau keine Kinder möchte, wie eine Frau, die sich für den muslimischen Glauben entschieden hat. Es ist einfach nur eine weitere Form der Toleranz. Ich kann daher verstehen, dass es dich wütend macht, wenn du immer als Gebärmaschine gesehen wirst. Ich kann verstehen, dass du es nicht in Ordnung findest, dass man dir dieses Recht, über deinen eigenen Körper zu bestimmen, absprechen möchte. Und ich kann gut verstehen, dass es sehr schwer für dich sein muss, diese Einstellung zu vertreten, während dein familiäres Umfeld Kinder über alles liebt.

Doch bei mir ist die Frage aufgetaucht, woher deine starke Abneigung gegen Kinder kommt. Denn du hast nicht wie jemand geschrieben, der einfach keine Kinder möchte und sagt "Ne, Kinder sind halt nichts für mich. Ich will einfach keine." oder "Ich will lieber Karriere machen. Mein Leben leben." - du hast geschrieben, dass Kinder

- widerliche Aliens wären
- du es hassen würdest, mit diesen Missgeburten Zeit verbringen zu müssen
- du sie für abartige, widerliche, wertlose, stinkende Bälger hältst, die du nicht am Hals haben willst
- dir bei dem Gedanken an sie speiübel wird und du am liebsten wo dagegen schlagen möchtest
- du deinen Hass und deine Wut auf Kinder schon nicht mehr ausdrücken kannst
- du hoffst, dass dein Kind, wenn du jemals eines bekommen solltest, schon in deinem Körper stirbt
- dich die Vorstellung, so etwas würde deinen Körper zerstören, innerlich auffrisst
- keine eigenen Menschen wären

(Ich habe jetzt nur deine Worte zusammengefasst, du kannst im Text auch nachlesen, es ist nur das, was du selbst geschrieben hast.) Du hast also massiven Hass und massive Wut auf Kinder und Babys. Ich frage mich, woher das kommt, denn das kommt bestimmt nicht von irgendwo. Kannst du irgendein Erlebnis oder eine Situation oder Person in deinem Leben mit dieser Abneigung in Verbindung bringen? Gab es irgendeine Situation in deinem Leben, wo du dieselben Gefühle hattest? Wie war deine Beziehung zu deinen Eltern? Du warst ja immerhin auch mal ein Baby, ein Kind. Findest du das auch abartig? Stört es dich, wenn andere Leute Kinder haben oder diese lieben? Es ist mir nämlich schon ein Rätsel, warum es dir nicht ausreicht, einfach zu deiner Meinung zu stehen und auf Nachfragen der Umwelt zu sagen "Ich möchte eben keine Kinder haben.", sondern du Hass und Wut gegen sie empfindest. Warum und wozu ist dieser Hass und diese Wut nötig?

Ich kann gut verstehen, dass es dich sehr belastet, dass dein Sexualleben unter alldem leidet. Wenn du dir so sicher sein willst, dann kannst du jedoch auch die 5 Jahres Spirale nehmen, die ist um einiges sicherer als nur eine 3 Monatsspritze - und du kannst zusätzlich auch mit Kondom verhüten. Die Pille danach noch zusätzlich einzunehmen ist für dich bestimmt auch eine gute Lösung. Dass dich kein Arzt sterilisieren lassen will, ist für dich bestimmt schlimm, weil du das unbedingt möchtest. Es wird dir damit ein Recht abgenommen, über deinen Körper zu bestimmen und das kann ich gut verstehen, dass dich das in Wut und Rage versetzt. Diesbezüglich kann ich dir nur mein Mitgefühl ausdrücken, ich kann aber leider keine Ärzte dazu bewegen, sich umzuentscheiden. Aber vielleicht gibt es im Internet bestimmte Foren, wo sich Frauen über Sterilisation austauschen - vielleicht bekommst du dort Hilfe und Unterstützung (: Schau dich dort mal um. Dennoch, mit Spirale, Kondom und Pille danach solltest du dir völlig sicher sein, dass du keine Kinder bekommen wirst - das ist ausreichend genug verhütet und sollte dich eigentlich nicht am Sex hindern. Du hast aber geschrieben, dass du dich beim Sex so sehr verkrampfst, dass du höllische Schmerzen hast. Ich denke, dass es gut möglich sein könnte, dass dieses Verkrampfen von einer Angst herrührt, ein Kind zu bekommen - trotz aller Verhütung. Diese Angst und auch deine Wut, glaube ich, solltest du genauer hinterfragen und beim Psychotherapeuten aufarbeiten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass da mehr dahinter steckt, denn sonst würdest du mit ruhigem Gewissen einfach doppelt und dreifach verhüten und alles wäre in Ordnung.

Du hast geschrieben, dein Psychiater hätte dir gesagt, dass sich das irgendwann legen wird. Vielleicht hat er noch nicht begriffen, wie ernst dir diese Sache ist und wie sehr du darunter leidest. Sprich das Ganze am besten in einer erneuten Sitzung nochmal bei ihm an und mach ihm klar, was dein eigentliches Problem ist. Wenn er dich da nicht verstehen kann bzw dir nicht helfen kann, kannst du auch Therapeuten wechseln. Doch mach dir selbst auch eines klar: Was genau ist dein Anliegen? Was erwartest du dir von einem Psychotherapeuten/Psychiater? Willst du einfach nur Mitgefühl für deine Situation? Willst du Rat und Hilfe, wie du mit diesem Hass besser umgehen kannst? Willst du herausfinden, woher dieser Hass kommt? Was ist es, was du dir vom Therapeuten erwartest, was ist dein Anliegen? Denn wenn dich die Ärzte nicht sterilisieren lassen, wirst du dich damit wahrscheinlich abfinden müssen, dass du anders verhüten musst - aber wenn du den Sex wirklich genießen willst, und dich nicht weiterhin verkrampfen willst, so befürchte ich, wirst du dich mit deinen Gefühlen, deiner Wut und deiner Angst, ein Kind zu bekommen, auseinandersetzen müssen.

Dass deine Frauenärztin auf deine Aussagen so reagiert hat, war natürlich nicht besonders professionell (wenn sie dir sagt, dass du asozial bist), aber sie ist auch nur ein Mensch und als Frauenärztin ist man meistens für Kinder und kinderlieb und wenn dann jemand kommt, der so wie du einen solchen Hass auf Kinder hat, dann ist es für die Betroffenen Personen oft schwierig und sie reagieren wütend, weil sie deinen Hass nicht verstehen können. Nimm es ihr also nicht so übel (:

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen. Wenn du noch etwas brauchst oder meine Fragen vielleicht beantworten möchtest, kannst du mich gerne erneut kontaktieren. Richte dazu einfach am Anfang deines Textes deine Nachricht "An Christina B.", dann wird mich die Nachricht erreichen.
Ich wünsche dir alles Liebe und viel Glück für deine nächsten Schritte!
Herzliche Grüße,
Christina B.