Problem von Entropie - 22 Jahre

An Christina B. : Die Sache mit dem Arbeiten, Leben und Lieben

Erstmal: großen fetten Dank für die lange Antwort und deswegen versuche ich jetzt auch möglichst ausführlich zu antworten :). Ich entschuldige mich schonmal für etwas metaphernreiche und bildliche Ausführung.

Zur ersten Frage: Ja, ich habe meine Ausbildung abgeschlossen und bin wohl eine mittelmäßig gute Laborkraft. Etwas tollpatschig, etwas nervös vor Prüfungen, aber an sich halte ich mich für schon ganz fähig in dem Beruf.
Leider ist der Verbraucherschutz davon abhängig, wie viel Geld das jeweilige Bundesland für seine Laboranten über hat und das ist momentan leider sehr wenig :‘( . Gerne würde ich bei meinem Freund und meinen Freunden wohnen (Kassel). Die Wochenendbeziehung zerrt an den Nerven, aber in der Region gibt es einfach keine Arbeit für Laboranten (und kein Chemiestudium).

Zu der Sache mit meinen Eltern:
Eigentlich habe ich sie ja ganz doll lieb und sie mich sicher auch, aber sozialer Umgang ist eine Sache die beide meine Eltern nicht sonderlich pflegen. Mein Vater ist ein Gut-Verdiener und lebt quasi mit seinem Job verschmolzen. Ein Gespräch fühlt sich immer wie ein Bewerbungsgespräch an und er misst Menschen in Leistung. Man könnte ihn als Personifizierung meines schlimmsten Zukunftsalbtraumes nehmen. Meine Mutter braucht wegen seinem prallen Gehalt nicht zu arbeiten und ist darauf spezialisiert sein Geld wieder auszugeben. Sie bildet sich ein sensibel zu sein und „Socialskills“ zu besitzen, nur hat sie wegen ihrem Perfektionismus keine Freunde (ein sozialer Mensch ohne Freunde… das klingt schon falsch), weil sie Angst hat, dass sie auf jemanden trifft, der schlauer ist als sie selbst und sie bloß stellt und dümmere Leute findet sie eben dumm und am Rest findet sie sicher auch was zum Meckern (Als ob man die Leute in ihren IQ einteilen könnte… ) Sie wurde auch schlimm gemobbt, ich habe da Nachsicht. Und ja um die Frage auch zu klären: Ich wurde zu meiner Schulzeit auch sehr gemobbt. Deswegen weiß ich auch, dass ich Unsicherheiten habe. Teilweise werde ich auch immer noch paranoid wenn ich falsches Lachen in meiner Umgebung höre und wenn ich wildfremde Leute beim Lästern in der Bahn erwische (über Menschen die ich nicht kenne) würde ich ihnen gerne an die Kehle gehen, weil ich weiß, dass am anderen Ende ein weinendes Kind sitzt.
Ich bin dieser Mensch, der das Wunder vollbringt allen einen Dorn im Auge zu sein, ein Rebell, aber so wenig Charisma zu haben, dass bei einer Gruppenarbeit ich am Ende alles alleine mache, während Germanys Next Flopmodel tausendmal wichtiger ist, als mein Gezeter im Hintergrund, dass ich gerne Hilfe hätte und es ja Gruppenprojekt heißt. Bei einer Party bin ich die, die einen Satz anfängt, bei dem am Ende niemand mehr zuhört und meine Musikwünsche werden auch nie gehört. Ich würde mich auch für ein Job im Bildungssektor interessieren – vielleicht Weiterbildung zur Berufsschullehrerin? Ich wäre jedenfalls überzeugt was wichtiges und richtiges damit zu tun, aber da Zweifel ich an meinen Kompetenzen und meine Familie tut das anscheinend auch (was mir auch direkt gesagt wurde), weswegen mir immer empfohlen wurde möglichst weit weg von Menschen zu arbeiten.
Bitte nicht falsch verstehen: Meine Eltern meinen es sehr gut mit solchen Ratschlägen, aber ich glaube bei Psychologen heißt das Selbsterfüllende Prophezeihung. Je öfter man mir sagt, dass ich irgendwas Bestimmtes nicht kann, umso wahrscheinlicher wird mein Scheitern, so auch beim Studium. Zudem ist meine Frau Mama auch nicht zufrieden mit der Entwicklung meiner Person. Erst dachte sie das mit den schwarzen Klamotten sei so eine Phase. Das hat sie jetzt langsam verkraftet. Jetzt glaubt sie Veganismus sei so eine Phase. Und so wie sie es durch eine Blumenwiese ausdrückt (bildlich gesprochen mit einem Rasenmäher, den sie aber über ihr eigenes Gezeter hinweg nicht hört – frau hat ja Sozialkompetenzen und weiß wie man sensibel und unbemerkt durch die Blumen Themen anspricht *hust* *hust* nicht…) hält sie auch meinen linkspolitischen Freund, der genau wie ich keine Kinder will für so eine Phase. Wobei ich nicht weiß, was sie schlimmer findet. Den Veganismus oder dass sie meinen Bruder um Enkelkinder anpumpen muss. Im Glauben sie wäre so ultra sensibel, verletzt sie mich in einer Tour weg. Und ja, sie hat mir gesagt ich sei beziehungsunfähig (lustigerweise nur wenige Monate, bevor ich mit meinem Freund zusammen kam.) Mein Vater ergänzte daraufhin, ich solle studieren. Die Ausbildung hätten sie mir nur empfohlen, da meine Mutter hoffte, ich würde am Ende der Ausbildung einen anständigen Mann heiraten der mir ganz schnell Kinder machen würde und dann wäre das Studium ja in Sand gesetztes Geld. Da frage ich mich bei jeglichen Vorschlägen inzwischen, was da wohl für Hintergedanken dabei sind.
Ich vermute allerdings, dass insbesondere meine Mutter selbst nicht merkt, wie egoistisch sie handelt. Wie denn auch, wenn Freunde das wichtigste Werkzeug zur Selbstreflektion sind? Sie würde sich ja auch psychologisch beraten lassen, aber in dem Kaff wo sie wohnt gibt es keine. Ich möchte deswegen in der Hinsicht aus Rücksicht nicht auf Konfrontationskurs gehen.

Meine Eltern protzen gerne. Tolles Haus, tolles Auto, toller Urlaub, toller Sohn der bei einer großen Firma einen super tollen Journalistenjob hat, richtige Bildungselite, ist durch das Studium gesaust wie eine Rakete (es sei ihm gegönnt). Gerne würden sie sich auch mit ihrer Tochter brüsten (so als sei ich ein Ausstellungsobjekt) aber sie sehen ja, dass ich im Studium ausnahmsweise mal nicht immer nur Einsen schreibe (Was aber bei Naturwissenschaftlichen Fächern mal vorkommt. In Chemie sollte man bis zum Doktor studieren und das dauert locker 12 Semester, eher 14 bei mir wahrscheinlich 16 ^^‘) Und deswegen protzen sie jetzt groß vor allen rum, wie toll sie sind, dass sie trotz ihrer selbst verursachten Unkosten (Haus und sehr oft in den Urlaub fahren) es sich erlauben ihr Töchterchen studieren zu lassen (kriege natürlich kein BaFög und Eltern verklagen kommt für mich nicht in Frage, dafür habe ich sie viel zu sehr lieb :) ), wie aufopfernd sie nur sind. Dadurch dass sie das bei jeder Gelegenheit allen unter die Nase binden komme ich mir natürlich noch schäbiger vor, wenn ich das Studium schmeiße. Das ist wirklich ein wahnsinniger Druck. Manchmal habe ich den Eindruck der Schein ihrer eigenen positiven, großzügigen Eigenschaften ist ihnen mehr wert als mein privates Glück, wobei mein Vater sich einfach nicht vorstellen kann, wie ich abseits des Geldes glücklich werden will. Und als Laborant bin ich laut seiner Definition wohl wertlos.

Und ja, ich wäre bereit das Studium zu schmeißen, würde es in Kassel einen Job geben, so, dass ich mit meinem Freund zusammenziehen könnte (bei dem bin ich mir im Gegensatz zur weiteren Gestaltung meines Lebens verdammt sicher), aber es gibt da nun mal keinen Job -.- . Arbeiten als Laborantin würde mich letztendlich noch weiter von ihm entfernen als das Studium, wo ich immerhin mit einer Stunde Zugfahrt am Wochenende gratis zu ihm komme.

Zudem bin ich mir nicht sicher, ob die ganze Richtung Chemie so richtig ist. Ich habe verdammt viel Spaß im Labor gehabt, kann aber auch an den tollen Kollegen gelegen haben, schließlich war ich da 18 und habe in einer fremden größeren Stadt das erste Mal den Duft der Freiheit erschnüffeln dürfen und gelernt was Freunde sind. Je mehr ich jedoch studiere, desto mehr kristallisiert sich nun mal der wahnsinnige Künstler in mir raus. Bilder malen, Cosplays nähen, Maskenbildnerei, Theater, Bücher schreiben, das alles macht mir wahnsinnig Spaß. Und dann möchte ich Menschen helfen. Warum zum Teufel studiere ich also Chemie?! Aber Kunst kann man nun mal nicht lernen und vor allem nicht in Kassel - da kann man nur studieren, was die Psychologie eines Farbkleckses aussagt. Und die nächste Entscheidung in meinem Bildungsweg wird wohl auch letztendlich die letzte sein. Mehr als wenige Jahre halte ich die finanzielle Abhängigkeit von meinen Eltern nicht mehr aus. Wer weiß, vielleicht habe ich dann so viele Schulden bei ihnen, dass ich bei den Familiensektempfängen dann ja in meinem Maidkostüm Schinkenschnittchen verteilen darf, während ich mir anhören kann, wie großzügig meine Eltern sind (okay, das Bild ist echt übetrieben, aber so fühlt es sich manchmal an)

Krasserweise haben mein Freund und ich schon ein Lebensentwurf: In fünf Jahren will er mit einigen Freunden eine Wohnkommune gründen, großes Haus, eigener Bauernhof mit Gemüse. Ja er entwirft schon im Kopf die Wärmetauscherpumpen, die er dazu bauen möchte. Mich würde es absolut erfüllen einfach da zu wohnen, mitzuhelfen und still und leise die deutsche Ikone vom Extreme Horror zu werden (Was dadurch, dass es da in Deutschland - wenn es hochkommt nur zwei Autoren gibt, jetzt keine besonders große Leistung ist).
Meine Eltern halten diesen Plan für viel zu abgehoben. Deshalb werden sie mich auf dem Weg dahin nicht finanziell unterstützen (kann ich auch irgendwie nachvollziehen) aber wie finde ich raus, wie ich dahin komme und dabei einen bodenständigen Job habe, wo meine Kreativität nicht verkümmert?
So wie es jetzt ist, finde ich es niederschlagend. Ohne Spaß kann ich einfach nicht neues Lernen. Chemisch gesagt ist der Spaß der Katalysator, der die Aktivierungsenergie heruntersetzt. Und wenn ich keine Erfolgserlebnisse habe, dann werde ich noch demotivierter.

Ich möchte da irgendwie raus. Ohne dass meine Eltern mir unter die Nase reiben, dass sie wegen mir viel Geld in den Sand gesetzt haben (was ich Tatsache auch wirklich nicht verantworten will) und sie auch nach wie vor Stolz sagen können, dass aus ihrer Tochter was geworden ist, ohne, dass ich von meinem Freund räumlich getrennt sein muss und ohne mich selbst dabei zu verlieren.

Danke für das lesende Auge und das arbeitende Hirn dahinter. Es tut irgendwie echt gut sich den Frust von der Seele zu schreiben :D

Liebe Grüße <3
Nur-mit-Spitznamen-Entropie-heißend

Christina B. Anwort von Christina B.

Liebe Entropie - wenn du gerne so genannt werden möchtest ;)
Es freut mich, dass dir meine Antwort so gut geholfen hat und du das zu schätzen weißt. Tut mir leid, dass ich erst jetzt dazu komme, dir zu antworten.
Zu deinem ersten Absatz: Okay, also du bist bereits Laborkraft und könntest dir als Laborantin auch einen Job suchen - nur in der Region deines Freundes gibt es da keine Arbeit. Irgendwo in der Nähe von ihm vielleicht?

Zu deinen Eltern: Es hört sich so an, als hättest du mit deinen Eltern bisher auch einiges mitgemacht und musstest auch lernen, mit ihnen umzugehen. Dein Vater, der leistungsfixiert ist und deine Mutter, die sich selbst als sozial und sensibel darstellt, und in Wirklichkeit dich aber ständig verletzt. Ich finde es sehr reif von dir, dass du sehen kannst, dass deine Eltern es mit alldem was sie tun, nur gut meinen und nur das Beste für dich wollen. Sie wissen wahrscheinlich gar nicht, wie sehr sie dir damit zusetzen. Dass du da Verständnis aufbringen kannst, zeigt von Reife und auch davon, dass du die Kunst verstehst, die Dinge objektiv von einer Metaebene aus zu betrachten. Deine Mutter und dein Vater verstehen anscheinend viele deiner Lebensweisen, Einstellungen und Sichtweisen nicht (vegan leben, linkspolitisch eingestellt zu sein, keine Kinder bekommen zu wollen usw). Das ist schade, aber leider kannst du sie da auch nicht ändern. Du kannst deine Eltern aber sehr wohl darum bitten, dir ihre Meinung nicht immer so um die Ohren zu pfeffern und diesbezüglich sensibler zu sein. Da musst du auch nicht auf Konfrontation gehen, da du das nicht möchtest, was ich verstehen kann, sondern kannst es auch ganz neutral in einem klärenden Gespräch anbringen.

Du scheinst von ihnen riesigen Druck zu bekommen, das Studium zu vollenden, weil du sonst nichts wert bist und sie sich so gerne mit allem, was sie haben, brüsten wollen. Es tut mir in der Seele weh, zu lesen, dass deine Eltern dich anscheinend wirklich nur als "Ausstellungsobjekt" sehen und eigentlich mehr daran interessiert sind, sich mit dir als "Leistung" zu brüsten, als an deiner Person. Es ist schrecklich und ich kann mir vorstellen, dass das sehr belastend für dich sein muss. Da kann ich auch verstehen, dass es dir schwer fällt, das Studium zu schmeißen, wenn du so einen großen Druck von ihnen bekommst. Aber in einem Punkt kann ich sie doch verstehen:
Der Plan von dir und deinem Freund, in fünf Jahren eine Wohnkommune zu gründen, ein Haus zu bauen, mit eigenem Bauernhof und Wärmetauscherpumpen klingt nach Unmengen Summen Geld, die dafür investiert werden müssen. Was macht dein Freund jetzt? Verdient er so viel Geld, dass sowas möglich ist? Ich meine das jetzt nicht beleidigend, aber dieser Plan klingt ein wenig naiv in meinen Augen. So etwas muss man wirklich gut durchplanen und man benötigt da wirklich viel Geld. Und für so etwas müsst ihr beide schon ziemliche Jährchen arbeiten, damit ihr das schaffen könnt. Ich denke, wenn du das alles ein wenig bodenständiger deinen Eltern darstellen würdest, z.B.: dass ihr zusammenzieht und euch das Geld dann mal zusammenspart - dann können sie dich da vielleicht auch ein bisschen besser verstehen. Schreiben kannst du dann ja immer noch nebenbei (:
Ich glaube es geht jetzt darum, dass du mit deiner jetzigen Situation glücklicher wirst und eine Lösung findest.
Gut, als Laborantin findest du momentan keinen Job bei deinem Freund - aber wenn du irgendwo in der Nähe dir etwas suchen würdest, wo du gleich lang oder vielleicht sogar ein bisschen kürzer zu ihm brauchen würdest als jetzt? Und wenn es da nichts gibt als Laborantin, kannst du dir ja auch mal andere Möglichkeiten überlegen. Bürojobs gibt es meist wie Sand am Meer und auch wenn sie dich in erster Linie wahrscheinlich mal nicht erfüllen würden, so könntest du dir damit Geld zusammensparen, um mit deinem Freund gemeinsam wo hin zu ziehen, sodass du dann wo als Laborantin arbeiten kannst. Quasi: Jetzt eine Zeit lang irgendeinen 0815 Job machen und dann mit deinem Freund zusammenziehen in eine Gegend, wo ihr beide einen für euch passenden Job findet (du als Labroantin) und dann mit dem Job auf euren Plan hinarbeiten. Oder aber natürlich auch die Variante, die du jetzt ausübst: Weiterhin das Studium durchdrücken, und dann weitertun.

Andererseits hast du geschrieben, dass du dir nicht sicher bist, ob die Chemie Richtung das richtige ist. Du würdest lieber Bilder malen, Cosplays nähen, Maskenbildnerei oder Theater erlernen, Bücher schreiben - kannst du all diese Dinge? Im kreativen Bereich ist es immer schwieriger, etwas zu finden, aber ich denke, wichtig wäre, dass du dich für eines dieser Dinge entscheidest und dich dann danach ausrichtest. Am meisten schienst du mir Feuer und Flamme für die Bücher zu sein. Darauf kannst du dich ja auch neben dem Job konzentrieren. Am Wochenende zum Beispiel kannst du schreiben, Kurse übers kreative Schreiben kannst du auch aus der Ferne belegen, und dir dann den Kurs in deinen Zeitplan einteilen. Dich interessieren da sehr viele Dinge, doch leider kann man nicht immer alles auf einmal machen. Die anderen Dinge kannst du ja hobbymäßig nacheinander angehen (: Du kannst ja z.B.: ein paar Wochen einen Malkurs belegen, dann einen Cosplay Nähkurs usw. So könntest du auch das tun, was dich erfüllt - nur eben momentan mehr freizeitmäßig als im Beruf.

Was du über dich selbst geschrieben hast, hat mich zum Nachdenken gebracht. Du hast geschrieben, du scheinst allen ein Dorn im Auge zu sein, ein Rebell, der kein Charisma hat, der bei Gruppenarbeiten alles alleine machen muss, der bei einer Party einen Satz anfängt, bei dem zum Schluss niemand mehr zuhört und dessen Musikwünsche auch nicht gehört werden. Anscheinend hast du da schon viele solche Erfahrungen gemacht, sonst würdest du ja nicht so über dich reden. Aber du hast selbst schon aus der Psychologie ein Phänomen namens "Selbsterfüllende Prophezeiungen" kennen gelernt, das sich hierbei auch wieder finden lässt. Zudem glaube ich, hängen diese Erfahrungen mit deinem Selbstbild und Selbstwertgefühl zusammen. Magst du dich selbst? Findest du Dinge gut an dir? Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwer ist, Selbstbewusstsein aufzubauen, wenn man sein Leben lang nur gesagt bekommt, dass man nicht gut genug ist und immer wieder solche Erfahrungen macht. Aber du bist ja jetzt kein Kind mehr, sondern erwachsen und kannst dich von diesen Dingen auch lösen. Glaubst du, liege ich damit richtig? Denn genauso wie bei den selbsterfüllenden Prophezeiungen ist es auch so, dass die innere Einstellung, dein inneres Selbstbild sich nach außen widerspiegelt und du demnach auch nur weiterhin solche Erfahrungen wie magisch anziehen wirst wenn du weiterhin so von dir selbst denkst. Wenn dich interessiert, wie man sein Selbstbild/Selbstwertgefühl aufbauen kann, schreib mir eine erneute Nachricht, denn das würde jetzt den Rahmen sprengen, wenn die Hypothese von mir vielleicht gar nicht richtig ist.

Du hast geschrieben, du möchtest da irgendwie raus, ohne dass deine Eltern dir unter die Nase reiben, dass sie wegen dir viel Geld in den Sand gesetzt haben und sie nach wie vor stolz auf dich sind. Und zudem willst du nah bei deinem Freund sein und dich selbst verwirklichen. Ich kann alle deine Wünsche sehr gut verstehen und nachempfinden. Aber vielleicht wäre es gut, für dich selbst mal zu priorisieren. Alles gleichzeitig wird wahrscheinlich realistisch gesehen nicht möglich sein. Was also ist dir jetzt am wichtigsten? Ich weiß schon, alles ist dir wichtig, aber wo brennt der Hut am meisten? Wo ist es am dringlichsten, dass eine Veränderung stattfindet? Das musst du für dich selbst mal abklären und dann kannst du deine nächsten Schritte planen. Wenn du dich nicht so ganz entscheiden kannst, empfehle ich dir folgende Übung: Schreibe auf kleine Zettelchen deine Themen auf - zum Beispiel so: "Freund", "Uni schmeißen und was anderes machen", "mit Eltern weiterhin gut auskommen", "Selbstverwirklichung - Buch schreiben". Dann knüll die Zetteln zusammen, wirf sie in ein Gefäß und schüttle sie gut durch, und dann ziehe einen. Wenn du dann ein freudiges Gefühl im Bauch hast, dann weißt du woran du bist. Wenn dir hingegen als erstes durch den Kopf schießt "Ich hätte lieber .... gezogen", weißt du auch deine Antwort. Natürlich musst du auch dann noch realistisch überlegen, wie du das jetzt umsetzen kannst oder möchtest. Ich habe dir dazu ja oben schon einige Tipps gegeben. Vielleicht helfen sie dir ja ein bisschen weiter (:

Ich hoffe, ich konnte dir wieder weiterhelfen. Es freut mich, dass es dir so gut tut, uns zu schreiben (:
Wenn du noch was brauchst, oder auf meine Fragen eingehen möchtest, weißt du jetzt ja, wie du mich kontaktieren kannst! Alles Liebe wünsche ich dir (:
Herzliche Grüße,
Christina B.