Problem von Simone - 16 Jahre

Sportunterricht

Liebes Kummerkasten Team
Ich habe bald in der Schule im Sportunterricht Ringturnnen. Ich bin etwa von einem Jahr beim schwingen abgerutscht und habe mir Rippen, einen Arm und eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Jetzt habe ich immer Panik wenn ich das Wort Ringturnnen höre. Ich weiss nicht was ich machen soll ich bekomme dann eine Panikattacke und b komme fast keine Luft mehr. Wir haben jetzt einen neuen Sportlehrer bekommen der die Geschichte nicht kennt und ich weiss nicht was ich machen soll. Wenn ich jemandem das erzähle fang ich immer an zu weinen.
Ich hoffe ihr könnt mir einen Tipp geben.
LG Simone

Anwort von Stephanie

Hallo Simone,
es freut mich, dass du dich mit deinen Sorgen an uns gewandt hast! Sehr gerne möchte ich mit dir zusammen eine Lösung finden! :)

Och je mene, da ist dir im vergangenen Jahr ja etwas passiert! Umso schöner ist zu hören, dass du dich von deinen gesundheitlichen Beschwerden erholen konntest. Dennoch kann ich deine Ängste verstehen. Diese Angst, dass dir wieder etwas zustoßen könnte ist groß. So groß, dass sie dich in deinem Schulalltag begleitet.

Du schreibst, dass deine Ängste so groß sind, dass du eine Panikattacke erleidest. Du bekommst keine Luft, dies bereitet dir natürlich noch größere Sorgen. Du hast das Gefühl, nicht bei dir selbst zu sein und aus der Situation nicht entkommen zu können. Deshalb würde ich dir, bevor wir auf eine Lösung für das weitere Vorgehen der Sportstunden zu sprechen kommen, dir gerne Tipps mit auf dem Weg geben, wie du schnell aus einer Panikattacke entkommen kannst.
Klasse fände ich es, wenn du in der besagten Situation versuchst, bei dir zu bleiben. Sicherlich fragst du dich, inwiefern ich dies meine?
Versuche dir gut zuzureden. Habe Verständnis für deine momentane Situation, versuche aber nicht, dich hierbei zwanghaft unter Druck zu setzen, indem du dir Sätze sagst wie beispielsweise: "Na klasse, ich kann mich nicht zusammenreißen!".
Hilfreicher wäre nun aus dieser Situation erfolgreich wieder zu entkommen, sich ihr zu stellen und zu wissen, dass man stärker als sie ist. Dabei spielt der Kopf meist eine große Rolle. Wie auch in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens spielt der Kopf und unsere Psyche eine große Rolle. Versuche dir positive Gedanken zu machen. Dies ist vielleicht nicht gleich beim ersten Mal erfolgreich, doch du wirst merken, dass es mit der Zeit besser wird. Beispielsweise kannst du dir vorstellen, was du dir Schönes tun kannst. Dies ist selbstverständlich abhängig von der eigenen Person (sprich: Was sind deine Interessen? Was bereitet dir Freude?) Dies können auch Kleinigkeiten sind. Vielleicht ein gutes Buch, welches man schon immer mal lesen wollte? Oder ein warmer Tee? Es sollten jedoch Dinge sein, die sich positiv auf dein Wohlbefinden auswirken! :)

Doch nun würde ich gerne auf das zu sprechen kommen, was dir Bauchschmerzen bereitet: Der Umgang mit der Situation. Du hast Angst vor dem Sportunterricht, weißst aber, dass du vor der Situation nicht weglaufen kannst. Weißst du, liebe Simone? Ich würde es klasse finden, wenn du nun den Schritt nach Vorne wagst und versuchst, deine Ängste hinter dir zu lassen. Stell es dir vor, wie eine große Reise. Schließe einmal deine Augen und stelle dir folgende Situation vor: Du möchtest in den Schulferien mit deiner Familie in den Urlaub fahren. Jedoch muss noch der Koffer gepackt werden. Was würdest du einpacken? Ich glaube, wir haben da den selben Gedanken! :) All die positiven Dinge. Dinge, die dir keine Freude bereiten, würdest du dann zuhause lassen, oder?
Versuche dies nun einmal auf deine Situation zu ziehen. Du möchtest positiv und angstfrei in die Zukunft schauen, für Ängste ist hier nun kein Platz. Diese lässt du also zurück.
Doch was kannst du nun persönlich für dich machen?

Ich merke, wie sehr dich diese Situation belastet. Du scheinst alleine mit deinen Sorgen zu sein, weißst aber nicht recht, wie du dich nun verhalten sollst. Diese Ungewissheit wirkt sich wie ein erneuter Druck für dich aus. Dies ist keine schöne Situation.
Du schreibst, dass, wenn du über dies redest, dir die Tränen kommen und dich unglücklich scheinen lassen. Wie sieht dies aus? Hast du eine beste Freundin in der Klasse, die über deine Sorgen Bescheid weiß? Eventuell wäre es eine Möglichkeit, mit ihr zusammen das Gespräch mit dem besagten Lehrer zu suchen. Ich fände es nämlich klasse, wenn dieser Bescheid weiß. Es wäre dann möglich, dass du dann, wenn du das Gefühl hast:"Ja, mir wird das zuviel, ich traue mir das noch nicht zu", ihm dieses mitzuteilen und dich aus der momentanen Situation herausnimmt, sodass du dich nicht überforderst und es zu einer Panikattacke kommt. Der nächste Schritt könnte dann sein, sich langsam den Ängsten zu stellen, ihnen den Kampf anzusagen. Denn weißst du: Ich bin mir sehr sicher, dass du stärker als die Angst bist! :) Doch dabei solltest du dich nicht überfordern, sondern dir Zeit lassen. Zeit, die du brauchst! Sollte es dann nochmal zu der Situation kommen, sage dir gerne auch innerlich, dass du stärker bist und dir die Angst nichts anhaben kann. :))

Meine liebe Simone: Ich hoffe, dass ich dir ein klein wenig weiterhelfen konnte. Ich weiß, dass du es schaffen kannst. Denn in dir steckt viel mehr! ;)
Solltest du Fragen haben, oder dir etwas auf dem Herzen liegen, so darfst du dich selbstverständlich jederzeit sehr gerne wieder melden! Wir sind gerne für dich da!

Ich wünsche dir alles Liebe!
Liebe Grüße,
StephanieK