Anwort von Sarah B.

Lieber Patrick,
vielen Dank, dass du uns so offen von dir und deinem Problem erzählt hast.

Du bist dir bewusst, dass es nicht in Ordnung war deine Partnerin anzulügen und bereuen tust du es ja auch.
Es erfordert viel, einzusehen und zuzugeben, dass man einen Fehler gemacht hat.
Gehe daher bitte nicht zu hart mit dir ins Gericht.

Es ist nicht immer leicht ehrlich zu sein und leider fällt es manchmal noch schwerer, wenn es um Menschen geht, die man sehr liebt.
Ich vermute, dass es dir unangenehm ist, dass du eine monatliche Rate zu zahlen hast und es ihr deswegen verschwiegen hast?
Und genau das ist der Knackpunkt.
Ja, in einer Beziehung sollte man offen und ehrlich über alles sprechen können, auch über die Dinge, die nicht so schön/peinlich/schmerzhaft o.ä. sind. Aber man möchte ja auch nicht, dass der Partner einen in einem anderen Licht sieht, an ihm zweifelt oder gar schlecht über ihn denkt.

Ich weiß zwar nicht, was du ihr im Einzelnen verschwiegen hast, aber ich vermute, dass du es aus den genannten Gründen getan hast.
Leider kann man Geschehenes nicht rückgängig machen. Deswegen müssen wir uns jetzt überlegen, was du tun kannst, um deine Beziehung zu retten.
Das wird nicht einfach werden und ich kann dir leider nicht versprechen, dass deine Partnerin ihre Meinung ändert und dir verzeihen wird, aber das sollte dich nicht davon abhalten es zu versuchen.
Ich bitte dich ebenfalls, dich in ihre Lage zu versetzen. Sie hat herausgefunden, dass du ihr erneut etwas verheimlicht hast.
Das lässt sie nun an dir und eurer Beziehung zweifeln. Wahrscheinlich macht sie sich auch Gedanken und Sorgen in Bezug auf die bzw. eure Zunkunft. Sie befindet sich ja ohnehin schon in einer Extremsituation. Sie ist schwanger und erwartet ein Baby. Ein Baby von einem Mann, dem sie momentan nicht/nur schwer vertrauen kann.
Sie befürchtet vermutlich, dass es so weiter geht und sie dann auf sich allein gestellt ist, weil sie in dir keinen ehrlichen Mann an ihrer Seite hat und ständig befürchten muss, dass du ihr wieder etwas verheimlichst.
Solche Gedankengänge lösen sehr viel Angst aus, vorallem weil es nicht mehr nur um sie und dich geht, sondern auch um euer Baby. Das befördert das Ganze auf eine völlig andere Ebene.
Ich weiß, das klingt jetzt sehr hart, aber ich möchte dir damit helfen sie (besser) zu verstehen.
Also sieh es bitte nicht als Vorwurf, denn das ist es absolut nicht, lediglich eine Hilfestellung.

Du kannst die Vergangenheit wie gesagt nicht ändern. Aber du kannst ihr in der Gegenwart erklären, warum du ihr gewisse Sachen verschwiegen hast, versprechen, dass du das nicht mehr tun wirst und ihr in der Zukunft beweisen, dass deinen Worten auch Taten folgen.
Der Schlüssel für jede Art von Beziehung ist Kommunikation. Ja, auch in Bezug auf die unangenehmen Dinge.
Sprecht offen miteinander und habt keine Scham davor dem anderen auch die jeweiligen Schwächen zu zeigen und, dass man nicht frei von Fehlern ist.
Das ist ein Zeichen von Stärke und nützt auf lange Sicht mehr als das es schadet. Vergiss das bitte niemals.
Damit schafft ihr eine gute Basis um an euch und eurer Beziehung zu arbeiten, vorausgesetzt, dass ihr das beide wollt und bereit dafür seid.
Wenn du mit ihr gesprochen hast, gib ihr bitte Zeit um über alles nachzudenken und sich in Ruhe zu entscheiden. Für sie ist das Ganze auch nicht leicht.

Lieber Patrick, ich hoffe sehr, dass ich dir weiterhelfen konnte und du dir meine Ratschläge zu Herzen nimmst.
Ich wünsche dir, dass ihr eure Probleme gemeinsam lösen könnt und sich alles zum Guten wendet.
Melde dich bitte, falls du noch weitere Fragen hast.
Auch dann, wenn es nicht wie gehofft verläuft. Dann überlegen wir uns wie es weitergehen könnte, ok?

Alles Gute und liebe Grüße,
Sarah