Problem von Riana - 17 Jahre

Ich habe Angst im Dunkeln!

Ich bin 15 und die Achluphobie ist meine Diagnose. Ich fühle mich nirgends in der Dunkelheit sicher, nicht mal wenn jemand bei mir ist. Ich habe nicht nur Angst, ich fühle mich in der Dunkelheit IMMER, egal was ich tue, total beobachtet. Ich kann meine Augen nicht öffnen, da ich Angst habe,dass sich dort etwas verbirgt, und wenn etwas dort ist, will ich es nicht sehen. Ich habe seit Nächten nicht geschlafen und im Dunkeln immer Herzrasen, wenn ich so schnell wie es geht ins Bett renne, habe ich solches Herzrasen,dass ich Todesangst kriege. Ich hoffe meine Angst legt sich mit der Zeit, aber habt ihr einen Tipp, was ich tun kann damit ich weniger Angst im Dunkeln habe? Wie kann ich damit umgehen? Ich habe wenig Hoffnung,dass meine Angst weniger werden kann weil ich eine Krankheit habe. Einmal habe ich sogar Nachts (vor Angst) ins Zimmer gepinkelt und mein neues Bett, das gerade 3 Tage alt war, ist zusammengebrochen weil ich nach dem ich das Licht ausgeschaltet habe so ins Bett geflohen bin. Dann musste ich mit der Matratze auf dem stinkenden Zimmerboden liegen, wenn ich nicht bis um 5Uhr im Zimmer stand. Ich habe immer Kopfschmerzen und meime Mutter sagt,dass ich wie ein Misthaufen aussehe weil ich so wenig schlafe. Ich will nicht mal mehr den Fuß vor die Tür setzen... (Naja, würde gerne aber ich kann nicht weil ich mich so fühle)

Anwort von Stephanie

Hallo Riana,
toll, dass du dich an uns gewandt hast.
Sehr gerne möchte ich nun mit dir zusammen eine Lösung finden, sodass es dir bald wieder besser gehen kann. :)

Ich finde es sehr mutig von dir, wie offen du über das sprichst, was dich belastet. Durch diese Aktion bist du schon einen großen Schritt nach vorne gegangen. Du hast dich geöffnet und gesagt: "Ich weiß momentan nicht weiter, kann mir bitte einer helfen?" - Das finde ich klasse! :)
Das, was du beschreibst, klingt auch für mich absolut belastend. Du berichtest von starken Ängsten, es kommt soweit, dass du bereits unter körperlichen Symptomen, wie beispielsweise das Herzrasen leidest. Dies sind wirklich ernstzunehmende Symptome. Dazu kommt, dass die Nacht im Grundsatz dazu gedacht ist, sich von dem Tag zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Diese Möglichkeit ist dir aber leider verwehrt, weshalb du am nächsten Tag nicht entspannt bist. Ein Teufelskreis - doch weißt du was? Wir schaffen es, gemeinsam diesen zu durchbrechen!

Du hast geschrieben, dass bereits eine Diagnose bei dir gestellt wurde. Wann wurde diese gestellt? Warst bzw. bist du seitdem noch in Behandlung? Sollte dies der Fall sein, so würde ich es ganz stark von dir finden, wenn du noch einmal ganz mutig bist und dieses bei der nächsten Sitzung mit ansprichst. Sicherlich kann der oder die Therapeut/in dir noch den ein oder anderen Tipp mit auf dem Weg geben, wie du gegen deine Ängste gegenansteuern kannst.

Sollte es keine konstante, psychologische Beratung geben, so wäre es mein Rat an dich, dieses gerne wieder einmal aufzunehmen. Schäme dich nicht für dein Problem, sondern sage diesem den Kampf an. Zeige den Ängsten die rote Karte! Sind deine Eltern diesbezüglich involviert? Was sagen sie dazu bzw. unterstützen sie dich?

Doch, wie können wir akut das Problem nun versuchen zu lösen?

Ganz klar! Wir beide versuchen nun einen Weg zu finden, diese doofe Angst zunächst einmal aus dem Weg zu schaffen. Hierbei nehme ich dich sehr gerne an die Hand und lasse dich nicht alleine!
Wir versuchen nun also eine kleine Übung. Und sicherlich weißt du auch: Übung macht den Meister! :)

Stelle dir also folgende Situation vor: Es ist dunkel, du möchtest dich nun ins Bett legen, weil du einen anstrengenden Tag hattest und müde bist. Du machst das Licht aus. Dein Herz beginnt zu rasen - du denkst dir:"Nicht schon wieder!". Wie gehen wir nun also vor?
Zunächst einmal akzeptiere deine Angst. Atme tief ein und aus. Versuche dich auf deine Atmung zu konzentieren. Gib' bitte nicht auf, wenn es nicht beim ersten oder zweiten Mal klappt - bleib dran! Der nächste Schritt könnte dann sein, die Gedanken zu switchen - versuche gerne auch diese Situation bildlich nachzuspielen. Du stehst also da. Die Angst ist ein großer Berg vor dir. Nehme jetzt also all' deine Kraft und schiebe sie zur Seite! Sie kann dir nichts antun. Du bist in Sicherheit - rede dir das immer und immer wieder ein. Du bist nicht in Gefahr! Versuche dich nun in positive Gedanken zu beamen. Denke einmal darüber nach: Wo hast du zuletzt Urlaub mit deiner Familie gemacht? Wo hast du dich zuletzt richtig wohlgefühlt? Schiebe die Angst immer und immer wieder zur Seite, sobald sie versucht, dich zu stören und sage vor dich hin: "Nein, sie kann mir nichts antun, ich bin in Sicherheit"!
Vielleicht hilft es dir in solchen Situationen auch anfangs ein kleines Lämpchen anzulassen.

Gebe dir Zeit! Ich bin mir aber sicher, dass du stärker als diese doofe Angst bist! Du bist eine Kämpferin!
Dennoch würde ich es als wichtig empfinden, wenn du ab sofort jemanden an deiner Seite hat, der dich dabei unterstützt - den Kampf gegen die Angst mit angeht. Hierbei habe ich dir auch einen Link herausgesucht. Schaue doch gerne einmal vorbei, dies würde mich sehr freuen:
https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Professionelle-Hilfe-Wie-finde-ich-einen-Psychotherapeuten.html

Liebe Riana: Ich hoffe, dass ich dir bereits ein klein wenig weiterhelfen konnte. Eines sollst du aber wissen: Du darfst dich jederzeit sehr, sehr gerne wieder bei uns melden. Du bist uns wichtig! :)

Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Glaube an dich - ich tue es bereits!
Du bist stark!

Ich wünsche dir vom Herzen alles, alles Gute! :)
Liebe Grüße,
StephanieK