Problem von Lara - 18 Jahre

Ohnmachtsgefühle, Verzweiflung und ungewöhnliche Bestrebungen

Hallo,
zunächst sollte ich erwähnen, dass ich diagnostizierte Borderlinerin bin, dessen selbstverletzendes Verhalten von Fachleuten als stark-extrem ausgeprägt eingestuft wurde.
Bei mir ist es ein Dauerzustand, dass ich keine Emotionen habe (mittlerweile kann ich damit umgehen), ich fühle rein gar nichts (auch die Borderline typische "innere Leere") fehlt mir.
Mein Problem ist, dass dieses "gar nichts fühlen" dazu führt, dass ich meinen Körper nicht mehr wahrnehme, teilweise auch nicht mehr sehe und dann denke, dass ich ein Geist oder ähnliches bin (vielleicht ist das auch eine Haluzination, ich weiß es nicht).
Dies wiederrum führt zu teil schwersten Selbstverletzungen auf die Operationen oder andere medizinisch notwenige Behandlungen erfolgen, die dann wiederrum körperliche Einschränkungen zur Folge haben. Konkretes Beispiel: vor 18 Monaten sah ich meinen Fuß (ich weiß leider nicht mehr welcher) nicht mehr, er war nicht mehr da (ich wusste aber, dass er da ist, weil ich ohne Probleme laufen konnte). Ich achtete bewusst darauf häufig umzuknicken, die Bänder zu überdenen, schief zu laufen und alles zu tun, um schwerste Verletzungen zu erleiden. Ziel war es den Fuß wieder zu sehen und das ging nur, wenn er operiert wurde oder ich eine Schiene o.ä. bekomme. Ich ging nach mehreren Monaten zum Arzt und bekam die Diagnose Prellung und Bänderanriss. Das reichte mir zwar nicht, aber ich bekam eine Schiene und sah meinen Fuß wieder.
Seitdem passiert es sehr häufig, dass ich irgendwelche Körperteile nicht mehr sehe und sie extrem verletzen muss um sie wieder sehen zu können, so auch meinen linken Arm auf dem 2 sehr entstellende SVV-Narben zu sehen sind. Und aktuell meinen rechten Arm.

Mein Problem ist nun folgendes:
Ich habe von Tag zu Tag einen stärker werdenden Drang mir dauerhaft eine massive Einschränkung in der Lebensqualität zu zufügen. Ich möchte mir ein Bein amputieren lassen oder mein Handgelenk so kompliziert verletzen, dass ich für den Rest meines Lebens eine Schiene oder Prothese tragen muss.
Ich bin mir bewusst, dass das ein massiver Einschnitt in die Lebensqualität ist und diese auch verschlechtert. Aber genau das will ich, aus dem Grund weil mir NUR das positive Gefühle bescherrt (das hängt sicherlich irgendwie mit Aufmerksamkeit zusammen, aber das ist es nicht nur).
Bisher habe ich mich niemandem anvertrauen können. Weder meinen Betreuern (ich lebe in einer Einrichtung), noch meinen Eltern, meinem Psychiater oder anderen Organisationen. Ich weiß mir nicht zu helfen, ein Teil von mir wünscht sich sehnlichst, dass ich dieses Problem los bin, der andere Teil unternimmt viele Bestrebungen um dieses Ziel zu erreichen und wehrt sich mit Leibeskräften gegen jegliche Hilfe und gegen Klinikaufenthalte. Ich plane sogar schon die nächsten Schritte um das Ziel zu erreichen und informiere mich, aber zeitgleich versuche ich mir Hilfe zu holen.
Ich weiß nicht mehr weiter. Ich hab auch hier mir Antworten auf Problemnachrichten die mit dem eigenen Ich zu tun haben durch gelesen und konnte mir nichts heraus filtern, was mir hilft.
Ich hoffe, dass Sie mir irgendwie helfen können, so langsam habe ich keine Kraft mehr nach Hilfe zu schreien.

freundliche Grüße

Stephanie Anwort von Stephanie

Hallo liebe Lara,

ich bin ehrlich das ich beim lesen deiner Zeilen mir unsicher war ob ich die richtige bin um dir zu antworten aber ich versuche es dennoch.Für mich lesen sich deine Zeilen einfach verzweifelt und traurig. Um aus diesem Teufelskreis heraus zu kommen wird es nicht ohne Ärztliche bzw.nicht ohne Psychologische Hilfe gehen. Auch wenn du das jetzt nicht einsehen oder verstehen kannst. Aber ich denke das du gerade eine große Gefahr für dich selbst bist. Was ist wenn du dich mal so doll verletzt das man es nicht mehr operieren kann? Oder du keine Grenzen mehr kennst? Ich bitte dich wirklich noch einmal darüber nachzudenken das du dich in eine Klinik einweisen lässt wo man dir helfen wird. Nur so wie jetzt kann es doch nicht weiter gehen.Wir können hier leider nur schreiben und Tipps geben, aber den eigentlichen Schritt kannst nur du selbst gehen. Du fragst aber hier nach Hilfe, du möchtest also etwas ändern. Nur denke ich das du das allein nicht schaffen kannst. Vielleicht wäre der erste Schritt dein Hausarzt, mach ihm klar was du denkst und mit was du Tag für Tag zu kämpfen hast. Wenn es eilt wird er hoffenlich alles in die Wege leiten das du in einer Klinik aufgenommen wirst. Bitte lass dir da helfen damit es dir wieder besser geht. Wenn du nicht zum Hausarzt möchtest schaue ob es eine Einrichtung in deiner Nähe gibt und schildere deine Situation. Du bist wie gesagt eine Gefahr für dich selber, du solltest da schnell einen Platz bekommen. Nimm es an und lass dir helfen, ich hab sonst Sorge um dich das es mal nicht gut ausgeht! Bitte melde dich jederzeit hier wenn du möchtest!

Alles Gute für dich
Stephanie