Problem von Julian - 23 Jahre

Mein Leben läuft aus dem Ruder

Hallo erstmal mein Name ist Julian und ich bin 23 Jahre alt mein Problem hat eig schon recht früh begonnen da meine Mutter chorea huntington hat könnt gerne Googeln findet man recht viel drüber alles hat angefangen als ich so 12-13 war und in der Gesamtschule war da die Krankheit erst mit hohem Alter eintrift ca ab dem 40 Lebensjahr fing es an mit kleinen Auffälligkeiten im gang meiner Mutter meine Eltern hatten mir damals auch gesagt das meine Mutter eine Krankheit hat aber ich habe es damals als nichts empfunden und mich überhaupt nicht informiert was dies wirklich bedeutet jetzt die Krankheit ist vererbbar dies trifft nicht auf mich zu da ich Adoptiert bin. Nach weiteren Jahren wurde es immer schlimmer das die Krankheit einen schlimmen und schnelle verlauf hat ich konnte garnicht realisieren wie schnell sich alles verändert hat bis nach ein paar jahren meine Mutter nicht mehr sprechen selber essen selber auf Toilette gehen konnte ich war so geschockt weil ich das alles nicht erwartet habe und habe mich total zurückgezogen und ich die Online welt vetieft weil ich schon immer gerne gespielt habe meine Noten wurden immer schlechter habe Drogen genommen Weed,Alkohol konsumiert und das sehr viel um mich einfach von allem Abzulenken habe wochenlang schule geschwänzt Nächte für Nächte durchgemacht bis ich letzten endes dann mit dem Hauptschulabschluss klasse 9 von der schule gegangen bin da die Schule gesagt hat entweder gehst du jetzt oder du bekommst keinen Abschluss. Dann war ich in der Fortbildungsakademie der Wirtschaft weil ich absolut nicht bereit für eine Ausbildung war dort verbringt man ein Jahr und versucht eine Ausbildung zu finden oder Praktika zu absolvieren das habe ich auch auf die leichte schulter genommen und nichts gemacht ich habe mich wochenlang krank schreiben lassen weil ich einfach nicht konnte zu der Zeit wog ich auch vlt ca 50kg mit 1,75 war mehr als Dünn und habe mich nicht wohl gefühlt in meinem Körper ich habe einfach in den Tag gelebt nur Gespielt nichts gemacht. Dann wollte ich etwas ändern und meinen Realschulabschluss nachholen an einer Berufsschule habe ich auch gemacht aber in der Schulzeit war wieder das Problem das ich mich so oft krank geschrieben habe ich hatte über 300-400 Fehlstunden ich habe mich einfach nicht in der Lage gefühlt jeden tag früh aufstehen mich zu Motivieren letztens Endes habe ich nach 3 Jahren den Abschluss bekommen mit ein mal Wiederholen. Dann wollte ich eine Ausbildung zum Game designer machen an einem Privaten College mein Vater hat jeden Monat 400 Euro bezahlt für meine Zukunft aber dies habe ich auch wieder geschmissen weil ich mich wieder Krank geschrieben habe weil ich mich nicht in der Lage gefühlt habe ich war total überfordert mit allem und dem ganzen Druck auf mir. Dann war ich 1 jahr zuhause als so eine art Kur für mich selbst dies hat mir eigentlich gut getan und ich habe eine Freundin gefunden die mir alles gibt was ich brauche und mir jemals gewünscht habe ich habe 20 kg zugenommen und fühlte mich sehr wohl doch sobald es hieß Ausbildung arbeiten ging es wieder alles von vorne los ich schaffe es einfach nicht meinen Arsch hochzubekommen seit 2017 bin ich jetzt zuhause und habe nichts gemacht reingarnichts ich habe Schlafprobleme kann abends nicht einschlafen weil mein Kopf voller gedanken ist wie es weiter gehen soll mit mir.. ich bin so unzufrieden mit mir selber ich will etwas Ändern ich möchte Arbeiten aber ich schaff es einfach nicht ich habe alles im Leben was man sich wünschen kann mein Vater unterstützt mich in allem keine Geldsorgen nichts ich weiß einfach nicht mehr weiter jedes mal wenn ich was versuche etwas zu ändern lass ich alles sofort wieder schleifen und ich falle in meinen Alten Gewohnheiten zurück. Im moment bin ich in einer Zeitarbeits firma die mich dann bald vermitteln werden als Helfer irgendwo ich habe Angst das ich dies wieder einfach schmeißen werde weil sobald es an sowas geht gehts mir direkt schlecht ich weiß nicht ob ich einfach psychische Probleme habe weil meine Mutter so krank ist oder was genau mein Problem ist ich war auch einmal bei einer Psychiatrie die haben mir gesagt ich sollte mir einen Psychologen suchen das habe ich aber auch nie gemacht dem glücksspiel bin ich in der Zeit auch verfallen habe ca 3000 euro verzockt wieso habe ich keine ahnung aber damit habe ich endlich aufgehört. Ich war einmal soweit das ich einfach nicht mehr Leben wollte doch dann erkannt habe wie schön doch das Leben sei und ich mir einfach alles selber kaputt mache ich bin nicht Dumm ich weiß auch nicht ob ich vlt einfach nur scheißen Faul bin und kein bock habe und mir das alles einrede. Zum thema Mutter mein Vater Pflegt meine Mutter von Zuhause aus ich habe auch in den Jahren nichts gemacht ihm nicht geholfen oder sonst was dafür schäme ich mich auch aber es ist immer so schlimm mit anzusehen wie seiner geliebte Mutter sich so verändert hat ich bin ein sehr Sensibler Mensch ich weine auch viel oder hab Wut Ausbrüche manchmal weine ich viel oder könnte einfach alles kaputtschlagen. Ich weiß nicht ob ich einfach mal mit einem Psychologen darüber reden sollte oder wie ich mein Leben wieder in Griff kriegen kann.

Liebe grüße.

Janine Wochnik Anwort von Janine Wochnik

Lieber Julian,

das war eine sehr ausführliche Beschreibung deiner Situation.
Vielen Dank für deine offenen Worte.

Die Krankheit deiner Mutter ist wirklich grausam. Und dabei zusehen zu müssen ist extrem schwer.
Hut ab vor deinem Vater, dass er sie zu Hause pflegst.
Für dich als Kind ist es auf eine ganz andere Weise schwer, als für deine Eltern.
Aber das du darunter sehr leidest, glaube ich dir sofort.
Du solltest dir wirklich einen Psychologen suchen.
Auch wenn du dazu keine Lust hast. Jemanden zum haben mit dem man über so etwas reden kann ist Gold wert.
Die Termine sind in den meisten Fällen nur einmal die Woche und es ist eine gute Übung für dich Termine einzuhalten.

Ich denke bei dir kommen viele Dinge auf einander.
Du hattest viel Glück in deinem Leben. Aber auch viel Pech.
Bisher hattest du nicht die Notwendigkeit arbeiten zu gehen. Dich an Dinge zu halten.
Pünktlich zu sein und durchzuhalten.
Du hattest immer jemanden, der dich hoch gehalten hat.
Vor allem in finanzieller Hinsicht. Du hast dadurch den Luxus viel Freizeit und Freiheit zu haben.
Und zu viel davon ist nicht gut, wie du selber merkst.
Vor allem, wenn man sich schlecht selbst motivieren kann.
Im Endeffekt musst du nun das lernen, was andere bereits im Kinder und Jugendalter lernen.
Das ist schwer keine Frage, aber es ist möglich.
Der erste Schritt ist es wirklich zu wollen!
Der Wille ist immer das entscheidende Werkzeug. Je mehr man etwas will, desto eher wird man das Ziel erreichen.
Du hast kein Ziel. Was es natürlich schwer macht den nötigen Willen aufzubringen.
Und da bei dir auch der Zwang nicht vorhanden ist, ist es schwer den nötigen Ehrgeiz aufzubringen.
Für das Leben ist es unerlässlich diesen zu besitzen. Deshalb solltest du daran wirklich arbeiten.

Suche dir ein Ziel. Wo willst du hin. Was willst du irgendwann einmal erreichen?
Wie soll dein Leben in 10 Jahren aussehen? In 20 ? Oder sogar in 50?
Was möchtest du am Ende deines Lebens als Erinnerung haben?
Den ganzen Tag gespielt zu haben?
Einen virtuellen Punktestand?
Oder möchtest du sagen können: " Ich habe DAS erreicht, Mir DAS erarbeitet."?
Was denkst du fühlt sich besser an.
Es ist nie zu spät sich und sein Leben zu ändern. Selbst wenn es nur noch ein paar Monate dauern sollte.
Irgendwas hat man immer davon.

Du sagst selbst, es geht dir nicht gut damit.
Du bist dir bewusst, dass dein Verhalten nicht gut für dich oder deine Umwelt ist.
Du musst den Hintern hoch bekommen und was tun.
Jemand anderes kann das nicht.
Wenn du ein Ziel hast, dann hast du etwas wofür du es tust. Wofür du dich veränderst.
Ohne das wird es noch schwerer.
Zu Beginn kann es auch etwas ideelles sein. Das deine Mutter und dein Vater stolz auf dich sein können.
Das du stolz auf dich sein kannst.
Und später dann konkreteres.
Eine eigene Firma. Dein Traumjob. Eine Familie und so weiter.
Deine Eltern scheinen wirklich tolle Menschen zu sein.
Sie haben dich adoptiert. Ein Kind aufgezogen, welches nicht ihres ist.
Sie geben dir alles und das obwohl sie es selber schwer haben.
Nun ist es an dir ihnen etwas zurück zu geben. Auch wenn es das ist, dass sie bei dir alles richtig gemacht haben.
Dass sie dich gut auf das Leben vorbereitet haben.

Fange mit kleinen Dingen an. Lass den PC aus, den Fernseher und alles andere.
Schreibe die Dinge auf, die wirklich wichtig für das Leben sind.
Für dich, für deine Familie.
Mache dir ein Bild davon, was du verkehrt gemacht hast. Wie du es ändern kannst.
Setze dir kleine Ziele, die du verfolgst.
Tue die Dinge regelmäßig und zuverlässig.
Anfangs vielleicht einkaufen, kochen oder putzen.
Oder zu einem Psychologen gehen.
Vielleicht ist auch ein Coaching das Richtige für dich!
Ein Coach arbeitet ganz anders als ein Therapeut und kann manchmal effektiver sein. Vor allem, wenn es darum geht selbstbestimmt sein Leben zu verändern.

Du wirst es schaffen, wenn du willst!
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir viel Kraft und Erfolg.
Alles Gute. Liebe Grüße,
Janine