Anwort von JuliaZ

Hallo,

Erst einmal vielen Dank für deine Zuschrift ! :)

Du scheinst sehr viel Kraft zu investieren - darein dich zu verstellen und eine Fassade aufrecht zu erhalten, die mit deinen wirklichen Gefühlen relativ wenig zu tun hat. Es kostet sehr viel Kraft, wenn man sich auf Dauer verstellt um jemand anderes zu sein, der man einfach nicht ist. Das ist so, als würde man sich die ganze Zeit selbst belügen - das Umfeld natürlich ebenso.

Warum hast Du das Gefühl, das Du für deine Familie nichts besonderes mehr bist? Was lässt dich dies denken?

Ich kann dir ganz klar und deutlich entgegen, das nicht deine verstellte Rolle etwas besonderes ist, sondern auch Du selbst als Mensch. Das wirst Du mir vielleicht nicht glauben können. Vielleicht denkst Du, das ich das nicht beurteilen kann, weil Ich dich ja gar nicht kenne. Aber Ich glaube, das jeder Mensch etwas besonderes ist, einfach nur deshalb weil er/sie da ist/war. Alleine das sollte ausreichend sein, um wertgeschätzt zu werden. Das sehe nicht nur Ich so, sondern wenn Du mal genau in deinem Umfeld nachschaust, wirst Du auch andere Menschen finden, denen Du nicht egal bist und die dich sehr wohl für die Eigenschaften die Du hast bewundern oder wertschätzen. Das darf auch das Lächeln der Kassiererin oder des Busfahrers sein. Andere Menschen die Du kennst und auch die die Du nicht kennst, können dich immer nur so sehr wertschätzen, wie Du das auch zulassen kannst.

Das jemand uns mag, das hat immer auch viel damit zu tun, ob wir uns selbst auch mögen. Ich meine, wer soll dich bitte mehr wertschätzen können, als Du dich selbst. Du kennst dich am besten. Du bist der einzige Mensch, mit dem Du dein ganzes Leben verbringst. Du bist immer in jeder Sekunde deines Lebens dabei. Wenn Du dich selbst wertschätzt, dann können andere das auch tun. Ohne geht es viel schwerer, weil all das tolle in dir, sich nicht traut zum Vorschein zu kommen, wenn Du es nicht erlaubst. Du bist quasi Bestimmer/in und Experte/Expertin für dein eigenes Leben. Das Du dich um dich selbst kümmerst und dich selbst wertschätzt, das passiert ganz automatisch indem Du dich um dich kümmerst. Das tust Du hier ja aktuell auch.


Mach dir das mal ganz bewusst, wie wichtig du für dich selbst eigentlich bist.


Niemand sollte dich so enttäuschen und verletzen können. Das kannst immer nur Du selbst, indem Du Erwartungen an die anderen Menschen in deinem Umfeld hast und dich dann innerlich darüber ärgerst, wenn Diese nicht erreicht werden.

Deine Erwartung an deine Familie ist ja, das Du etwas "besonderes" für deine Familie sein möchtest. Aber was heißt denn besonders? Was wünscht Du dir von deiner Familie? Was sollen Sie ganz konkret tun oder nicht tun, damit Du dieses Gefühl hast, nach dem Du dich sehnst?

Wenn Du das für dich beantwortet und geklärt hast, dann ist der nächste Schritt, das Du das auch mitteilen musst. Niemand kann in deinen Kopf schauen und wissen, was Du denkst. Schon gar nicht deine Familie weiß das, ohne das Du es mitteilst. Du hast da verschiedene Möglichkeiten. Du kannst ganz klar aufschreiben, was dir fehlt und was Du dir wünscht. Du kannst ganz klar sagen, was Dir fehlt und was Du dir wünscht. Ohne klares Ausdrücken wird es ganz schwierig, denn wie sollen andere dem Nachkommen, wenn Sie gar nicht davon wissen, wie es dir geht und warum es dir so geht, wie es dir geht?

Hellsehen fällt da wirklich schwer und man kann vielleicht nur Erahnen, wie Du dich fühlst.

Wenn Du es mitteilst, nimmst Du dir ein Stück der Last und machst deinen Gegenüber zum Helfer.



Ich wünsche Dir Alles Liebe und Gute,
Julia