Problem von Viki - 19 Jahre

Verzweiflung wegen dem manipulierndem Selbst

Ich geh zu einer Psychologin und zu einem Psychiater, nehme Antidepressiva und war in einer Klinik.. Als ich wieder anfing arbeiten zu gehen nachdem Hamburger Modell, wurde ich wieder etwas unsicher. Ich kann mir selber nicht erklären weswegen. Meine Arbeitskollegen sind alle sehr nett und fürsorglich.. Ich hatte letzte Woche das erste mal seit langem wieder eine Panikattacke und haben wegen Wut auf mich selber gegen eine Wand geschlagen.. Meine Psychologin wollte mich wieder einweisen aber zeitnah wäre kein Platz frei..mein Arzt ist der Meinung ich soll auf Kur gehen, um auch von meiner Umgebung Abstand zu gelangen aber jedes mal wenn ich eine lange Zeit alleine bin, spiele ich den fremden Ärzten was vor und möchte in den Augen von den Anderen vorbildlich erscheinen. Wie kann ich mich selber lenken? Ich will das es sich doch bessert aber ich komme aus dem alten Verhaltensmuster nicht raus.. Ich weiß nicht mehr weiter und habe auch nur noch Albträume, die alles noch anstrengender machen. Es geht schon 2 Jahre so und es hat sich nur minimal gebessert. Was könnte mich motivieren? Was könnte mir neue Hoffnung geben?

Nuala Anwort von Nuala

Liebe Viki,

es nützt alles nichts: Sei bitte umfassend ehrlich zu deiner Psychologin. Sie ist die Person vor Ort, die mit dir gezielt arbeitet. Sie kann dir viel eher helfen als wir hier durch die Ferne, als nutze diese Chance und pack alles auf den Tisch. Gemeinsam könnt ihr überlegen, wie du aufhören kannst, die Maske anzulegen und mit aufkommender Panik umzugehen.
Du könntest mit deiner Psychologin Rollenspiele machen, um dieses "Abgleiten" in andere Rollen, "Ich" zu vermeiden. Also ein Üben, mehr bei dir zu bleiben. Natürlich könntest du das auch mit anderen vertrauten Menschen trainieren.

Mit deinem Psychiater kannst du auch schauen, ob deine Medikation wirklich nötig ist, ob sie zu dir passt und ihren Zweck erfüllt.

Eine Kur wäre mittelfristig durchaus eine gute Sache, über die du nachdenken kannst.
Der Vorteil ist in meinen Augen, dass man für mehrere Wochen deutlichen Abstand zum Alltag bekommt und völlig neue Menschen, Erfahrungen und Dinge erleben und ausprobieren kann. Desweiteren kommt man mehr zur Ruhe, sodass man mehr Klarheit erhalten und Gedanken sortieren kann. Und man kann sich beim Spazieren, Ausspannen und in Gruppenangeboten auch mal eher zwanglos mit anderen Kurgästen unterhalten, ohne dass es um die eigenen Sorgen gehen muss. Da kennt einen niemand, was ein Öffnen auch eher fördern kann. Hier könntest du also das üben, was du insbesondere in der Therapie lernst!

Wegen der Alpträume rate ich dir, ein Traumtagebuch anzufangen und gleich nach dem Aufwachen aufzuschreiben, was passiert ist. So kannst du über einen längeren Zeitraum wiederkehrende Muster identifizieren und dies auch in der Therapie besprechen. Träume sind sehr wichtige Hinweisgeber, die wertvolle Hilfe leisten können, wenn sie beachtet werden!

Als Lesetipps lasse ich dir noch ein paar Links da.
Unsere Soforthilfe zu Ängsten, Panik etc.: https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/52/Angst-Furcht-Phobie-Panik.html
Außerdem einige ältere Beiträge rund um Echtheit, Selbstliebe:
* https://mein-kummerkasten.de/137152/Auswege-aus-dem-Jetzt.html
* https://mein-kummerkasten.de/148547/Ich-kann-mich-selbst-nicht-lieben.html
* https://mein-kummerkasten.de/331413/Ich-weiss-nicht-was-mit-mir-los-ist.html
* https://mein-kummerkasten.de/142414/Wieso-bin-ich-nicht-ich-selbst.html
* https://mein-kummerkasten.de/185595/Sinn-des-Lebens.html
Vieles mehr findest du via Suchfunktion bzw. dem Stöbern in den einzelnen Problemkategorien.

Also: Insgesamt kannst du selbst aktiv dafür sorgen, dich wieder zu motivieren und zuversichtlicher nach vorne zu sehen. Gib dir die Zeit, die du brauchst. Du kannst es.

Alles Gute wünsche ich dir,
Nuala