Problem von Jeanne - 17 Jahre

Koreanischer Freund in der Bundeswehr

Heute ist der 2. Juni 2019 und ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Ich bin schon seit dem 18 Febuar 2018 mit einem Jungen aus Korea zusammen. Wie wir uns verständigen?Wir sprechen beide fließend Englisch und telefonieren jeden Tag. Getroffen haben wir uns dieses Jahr schon 3 mal. Er war 2 mal hier und ich 1 mal bei ihm. In Korea gilt immernoch die Wehrpflicht und mein Freund hat einen Weg gefunden wie er diese nur auf 3 Monate verkürzen kann und dazu noch Geld verdient. Leider heißt das für uns das wir ab Morgen(3.6.2019) für 3 Monate nicht mehr in der Lage sein können zu schreiben//chatten//reden. Am 28 Juni kann ich ihm Briefe schicken auf welche er nicht antworten kann , da ich in Deutschland lebe.Wir haben eine bestimmte Zeit abgemacht in der wir aneinander denken und er hat mir einen kleinen Brief da gelassen , damit ich diesen lesen kann wenn ich ihn vermisse. Ihm habe ich auch einen mitgegeben. Ich habe mir einen Job gesucht um die Zeit zu vertreiben aber ich weiß trotzdem nicht wie ich das ohne ihn machen soll.Ich habe über 1 Jahr jeden Tag mit ihm gesprochen und nun wird er mir einfach weggenommen. Er meinte er macht das alles für unsere Zukunft und das es besser ist da die ursprüngliche Wehrpflicht dort mehr als 1 Jahr ist , jedoch habe ich Angst und weiß einfach nicht was ich tun soll. Meine Freunde können mir da auch nicht weiter helfen. Ich hatte ursprünglich vorgehabt ihn in meinen Sommerferien zu besuchen ,jedoch hat er nur 2 Tage frei. Vom 26 Juli bis zum 28. Nachdem hat er noch 5 Wochen ,jedoch kann er dann jeden Samstag 1 Stunde telefonieren. Kann mich bitte jemand verstehen...

Anwort von Shannon

Liebe Jeanne,

vielen Dank für deine Nachricht. Diese dreimonatige Trennung von deinem Freund scheint dir wirklich nahe zu gehen, was ich gut verstehen kann. Gerade wenn man so wie du es bei euch beschreibst sonst jeden Tag Kontakt hat, muss es total schwer sein, so lange fast ganz ohne einander auszukommen.

Du schreibst, dass dein Freund ab Ende Juli samstags eine Stunde telefonieren kann. Ich kann mir zwar vorstellen, dass er damit natürlich auch den Kontakt zu seiner Familie halten möchte, aber wenn ihr einen Teil dieser Stunde für euch nutzen könnt, ist es doch schon mal besser als nichts.
Dass ihr euch vorab gegenseitig einen Brief geschrieben habt, um ihn zu lesen, wenn ihr euch vermisst, finde ich eine gute Idee. Außerdem hast du geschrieben, dass du ihm ab dem 28.06. neue Briefe schicken kannst, auch wenn dein Freund kann dir nicht antowrten kann, weil du in Deutschland lebst. Vielleicht ist es eine Möglichkeit, dass er die Antwortbriefe zu seiner Familie schickt, und die Familie sie zu dir weitersendet.

Leider ist dieser Dienst, so wie ich ihn in deiner Nachricht verstanden habe, Pflicht, deshalb kann ich dir keinen Tipp geben, wie ihr ihn umgehen könntet. Aber dadurch habt ihr auch etwas, worauf ihr euch sehr doll freuen könnt, und zwar, wenn ihr die drei Monate geschafft habt. Ich bin sicher, dass das auch eure Beziehung noch einmal stärken kann, weil ihr dann wisst, dass ihr auch schwierige Phasen übersteht. Vielleicht fühlen sich diese drei Monate für euch gerade unendlich lang an, aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels und mit jedem Tag kommt ihr einen Schritt näher heran.

Auch du scheinst die Zeit mit Schule und Job sinnvoll zu nutzen, indem du für deine und eure Zukunft arbeitest. Was ich dir gerne noch ans Herz legen möchte, ist zu versuchen, in deiner Freizeit viel zu unternehmen. Durch Langeweile streckt sich die Zeit nur. Du hast zwar geschrieben, dass deine Freunde dir in Bezug auf deinen Freund gerade nicht helfen können, aber trotzdem können sie dir dein Leben vielleicht erleichtern, indem sie dich etwas ablenken und ihr zusammen Spaß habt.

Ich bin mir sicher, dass ihr die Zeit bis zum nächsten Treffen schaffen werdet und dann ist die Freude umso größer. Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen und wünsche dir für die nächsten Wochen ganz viel Kraft!