Problem von Anonym - 16 Jahre

Mein Freund die deprission

Hi. Vor etwa 3 Jahren fing alles an. Ich fühlte mich immer mehr alleine, nutzlos, ungeliebt, leer, erschöpft, aber Vor allem nicht gut genug. Und so wurde bei mir vor 2 Jahren eine Depression diagnostiziert. Ich war wenig überrascht, denn eigentlich wusste ich es schon. Irgendwann fing ich auch an mich zu verletzen. Erst leicht mit einer Schere, dann stark mit einer Klinge. Es wurde immer schlimmer, bis ich 3 mal versuchte mir das Leben zu nehmen. Zu all dem wurde ich schon immer gemobbt. In der Grundschule, und schließlich auf der Hochschule. Es fing 'harmlos' mit Beleidigungen und allem an. Dann würde es zu körperlicher Gewalt.
Vor ca. einem Jahr wurde ich in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen.
Der Aufenthalt war recht hilfreich und dann nach 3 Monaten wurde ich entlassen. Naja. Nachdem ich entlassen wurde klappte es 1 - 2 Monate gut. Doch dann kamen die Gedanken und Zwänge zurück. Ich wollte mich erneut versuche umzubringen. Es klappte nicht. Zwischendurch gab es viele höhen und tiefen. Mittlerweile begegnen mir das mobbing nicht nur in der schule sondern auch im Internet. Ich möchte mich verletzen und scheiden aber bisher habe ich es irgendwie geschafft es zu unterdrücken. Jetzt bin ich allerdings an dem Punkt angekommen, an dem ich keine freunde habe, niemanden der hinter mir steht, alle hassen mich, ich hasse mich auch, und ich will mich umbringen. Zudem habe ich vor kurzen rausgefunden das mein Schwarm schwul ist..
Ich halte es nicht mehr aus und ich würde mich sehr über eine Antwort freuen (aber bitte kein ,,Rede mit deinen Eltern oder freunden" - ich hab keine freunde und mit den Eltern reden ist nicht möglich.)
-Anonym

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Liebe Ratsuchende,

Vielen Dank für deine Zuschrift :)

Zuerst bin ich sehr froh darüber, das deine Selbstmordversuche nicht funktioniert haben! Ganz ehrlich, wäre es sehr schade gewesen. Ich kenne dich nicht, aber es ist um jeden Menschen traurig, der die Welt verlässt. Vor allem dann, wenn das selbst so erhofft wurde und dazu selbst beigetragen wurde. Das mag für dich vielleicht nicht ganz nachzuvollziehen sein, zum jetzigen Zeitpunkt, aber es ist genau deshalb so schade, weil es zu verhindern gewesen wäre - wenn da nicht so viel unglückliches Zusammen spielen würde und zu dieser Entscheidung geführt hätte. Ich bin der festen Überzeugung, das Du nicht sterben möchtest. Das Du dein Leben, so wie es sich jetzt für dich anfühlt nichts haben möchtest - Ja, okay. Ich glaube dir. Aber da gibt es dann eben auch noch die Chance das zu verändern, was einem nicht gefällt. Auch wenn es in kleinen Schritten ist und damit zuerst nur teilweise und auch wenn es einige Überwindung und Mühe braucht - ist es das sicher wert, wenn es dann eben besser sein kann, oder? Du möchtest, das es anders ist. Nicht, das gar nichts ist. Du hast hier geschrieben. Du hast den Wunsch etwas zu verändern.

Einmal bist Du den Weg zur Besserung bereits gegangen - es hatte auch funktioniert. Die Zeit auf der geschlossenen Psychiatrischen Einrichtung wird schwer gewesen sein, aber Sie hat dich voran gebracht und auch Dir selbst für dich einiges gebracht. 3 Monate sind eine lange Zeit. Hast du gemeistert! Hab nochmal den Mut. Es hat 1-2 Monate gehalten - nach deiner letzten Behandlung/Therapie und jetzt geht es darum genau da anzusetzen und beim nächsten Mal jetzt daran zu arbeiten, das die Kraft und Stärke die Du für dich zum Durchhalten brauchst - stattfindet und auch sichtbar wird für dich. Auch wenn Du dich sehr negativ siehst. Bedenke unbedingt: Es ist nicht wenig, was Du bisher geleistet hast. Du hast eine Therapie gemacht und hast dich für 1-2 Monate wirklich besser gefühlt. Es ist es wert diese Zeit jetzt auch zu verlängern oder eventuell komplett laufen zu lassen. Ich meine hiermit nicht, das Du erneut in diese Klinik möchtest - vielleicht möchtest Du es? Aber es gibt auch so viel Möglichkeit, das Du dich ambulant oder auf einer Nicht - Geschlossenen Station behandeln lässt, um dir zu Helfen. Du kannst Hilfe bei einer Beratungsstelle bekommen. Oder bei einem Psychologen/Psychiater ambulant. Oder auch bei Selbsthilfegruppen, wo Du viele kennen lernen kannst, denen es ähnlich geht, wie Dir.

Beratungsstellen:
https://dajeb.de/beratungsfuehrer-online/beratung-in-ihrer-naehe/
http://www.caritas.de/hilfeundberatung/hilfeundberatung

Wie Du einen Psychotherapeuten finden kannst:
https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Professionelle-Hilfe-Wie-finde-ich-einen-Psychotherapeuten.html

Selbsthilfegruppen
https://www.nakos.de/adressen/
http://www.schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de/gruppen-finden


Eins ist klar: Auch so, aber vor allem mit einer Diagnostizierten Depression es wird nie alles Toll sein. Es gibt immer und überall diese Höhen und Tiefen. Damit müssen wir einfach lernen uns zu arrangieren und zurecht zu kommen. Alles Schlechte, hat auch viel Gutes, wenn man es mit etwas Abstand betrachten kann. Vielleicht war es damals für dich den ersten Tag in der geschlossenen Psychiatrie auch nicht Gut gewesen? Letztendlich hat es aber etwas gebracht. Auch wenn der Schritt dahin, sicher schwierig gewesen war. Um auch das Schlechte Aushalten zu können und das gute Wahrzunehmen, brauchen wir natürlich unser Selbstbewusstsein und unser Selbstwertgefühl. Du selbst schreibst, das Du dich immer "nicht gut genug" fühlst. Schau dich hier auf diesen Links einmal um. Das man sich selbst mehr Wertschätzt, das geht auch nicht von Heute auf Morgen, aber man kann aufjedenfall etwas dafür tun, das es besser wird.

http://aufgeklaehrt.beepworld.de/selbstbewusstsein.html
http://www.angst-auskunft.de/Selbstvertrauen_staerken.htm
https://www.palverlag.de/lebenshilfe-abc/selbstbewusstsein.html
http://www.train-the-trainer-seminar.de/monatstipps/selbstbewusstsein.html
https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/34/Selbstzweifel.html

https://mein-kummerkasten.de/Suche/Selbstbewusstsein

Mobbing im Allgemeinen ist immer furchtbar und etwas ganz grausames. Es tut mir Leid, das Du diese Erfahrungen in mehreren Bereichen deines Lebens gemacht hast und Du nun auch über das Internet davon betroffen bist. Du selbst entscheidest das, was Du von dir preisgibst, postest und verbreitet und auch, wer dies sehen kann. Überprüfe einmal deine Privatsphäre-Einstellungen. Bei den meisten Sozialen Plattformen kann man meines Wissens nach auch Personen Melden oder Blockieren, die einem nicht wohlgesonnen sind. Vielleicht solltest Du dich hier für eine Zeit aus den Online-Diensten entfernen. Was immer das Mobbing im Internet verursacht hat - Es ist auf keinen Fall in Ordnung und sollte geändert werden. Meist fängt eine Person an und dann werden es mehr. Manche fühlen sich dadurch das Sie Mobben selbst etwas mehr Besonders und Wichtiger. Obwohl Sie das damit natürlich in keinem Fall sind. Mobber sind oft selbst gemobbt worden oder haben Angst, das es Ihnen selbst so widerfahren könnte - Sie sind in irgendeinem/irgendwelchen Bereich/en ihres Lebens unzufrieden und lassen dies an anderen Mitmenschen aus. Ob über das Internet oder auch direkt im Kontakt (wie bei dir in der Schule). So etwas darf man nie weiterführen lassen, schon gar nicht wenn dort Körperliche Gewalt ins Spiel kommt. Ich bitte dich unbedingt dich diesbezüglich jemandem anzuvertrauen. Es müssen nicht deine Eltern sein, wenn Du das nicht möchtest. Aber Du hast sicherlich mindestens eine Lehrkraft die dir sympathisch ist? Oder habt ihr Schulsozialarbeit/Vertrauenslehrer an deiner Schule?
Dieses Mobbing muss unbedingt aufhören. Im Internet kannst Du selbst einiges dafür tun. Notfalls kannst Du dich auch an die Polizei wenden - denn Mobbing ist zurecht Verboten!

http://mobbing-schluss-damit.de
http://www.schueler-gegen-mobbing.de
http://www.poehm.com/hilfe-bei-mobbing-in-der-schule-was-tun
http://www.mobbing-help.de/PC/neu/intro_4.htm

https://mein-kummerkasten.de/Suche/Mobbing%20Internet
https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/17/Mobbing.html

Das Du nun herausgefunden hast, das dein Schwarm Schwul ist - das ist furchtbar. Es ist nun trotzdem wichtig, das so zu akzeptieren wie es ist - mit der Gewissheit das noch ganz viel auf dich wartet. Auch wenn es für dich jetzt nicht so aussieht und etwas dahergesagt wirken mag. Vielleicht sollte es dann eben auch nicht der Richtige für dich sein? Vielleicht gibt es da draußen jemanden, der dir begegnen wird und Du wirst wundervolle Erfahrungen haben und dich wirklich besser fühlen können. Es ist es wert, oder? Man kann an seiner Orientierung eben absolut nichts ändern. Er auch nicht und es kann gut für Ihn sein, das Er sich seiner Sexuellen Orientierung jetzt bewusst ist - auch wenn es für dich natürlich eine ganz schwierige Situation ist und Du dir eigentlich so viel mehr erhofft hattest. Es ist nicht zu verändern und auch nicht wert - hier aufzugeben.

https://mein-kummerkasten.de/10331/mein-Schwarm-ist-schwul.html
https://mein-kummerkasten.de/146295/Ich-liebe-einen-Schwulen.html
https://mein-kummerkasten.de/38441/Mein-Schwarm-ist-schwul.html

Du hast es jetzt schon lange geschafft ohne das Ritzen auszukommen. Das ist Super! Und sollte unbedingt so weitergehen. Es bringt dir nichts und hilft nur für den kurzen Moment. Investiere deine Kraft in das, was langfristig funktionieren soll. Habe den Mut, es für dich zu tun. Du kennst vielleicht aus deiner Therapie bereits eine "Skills" die helfen können, mit dem Ritzen aufzuhören - oder wie in deinem Fall gar nicht erst wieder damit anzufangen. Ich habe hier einmal ein bisschen herumgeschaut und hier eine Seite für dich gefunden, die verschiedene Methoden anbietet. Desweiteren füge Ich noch weitere Seitenlinks hinzu, die dir evtl. auch helfen können.

http://www.rotelinien.de/alternativen.html


https://mein-kummerkasten.de/Suche/Ritzen%20unterdr%C3%BCcken
https://mein-kummerkasten.de/Suche/Selbstverletzendes%20Verhalten
https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/30/Ich-ritze-mich-was-kann-ich-tun.html


Es ist sehr schade, dass Du mit deinen Eltern nicht das nötige Vertrauensverhältnis hast - um offen mit Ihnen sprechen zu können. Wichtig ist hier aber, das es dann eben andere Personen braucht, denen Du Vertrauen schenkst. Schule, Sportverein, Verwandschaft, Freundschaft - überall begegnen uns Menschen denen wir in schwierigen Zeiten Vertrauen schenken können sollten, um darüber sprechen zu können, was uns so sehr auf der Seele brennt. In deinem Fall brauchst Du hier in jedem Fall die professionelle Unterstützung von außen - aber es ist immer auch gut, wenn man ein Umfeld schafft, indem man sich wohl und aufgehoben fühlen kann. Du hast so viele negative Erfahrungen gemacht mit Menschen, die dich enttäuscht haben, dich gemobbt und damit sehr verletzt haben. Jetzt wäre es auch wichtig diesen negativen Erfahrungen auch positive hinzuzufügen. Gibt es vielleicht eine Sportart, die Du gerne machst? Einen Jugendtreff in deinem Wohnort? Irgendetwas, wo Du auf junge Menschen treffen kannst, die dich so schätzen lernen, wie Du bist und denen Du auch eine gute Freundin sein kannst. Sowas entwickelt sich und Du bist in deinen Freizeitaktivitäten so frei (anders als in der Schule), sodass Du hier jederzeit gehen könntest, wenn es dir doch nicht zusagt. Aber ausprobieren wäre gut!

Vielleicht gibt es die Möglichkeit für dich neue Leute kennen zu lernen - da sind bestimmt auch welche dabei, die dich schätzen lernen. Das geht an sehr vielen Orten und Ich wünsche Dir, das Du den Mut hast, das Positive zu suchen - den Menschlichen Kontakt, der dir gut tut! Schau mal hier:

https://mein-kummerkasten.de/805/Neue-Freunde-finden.html
https://www.psychotipps.com/freundschaft.html


Ich wünsche Dir Alles Liebe und Gute und hoffe, das Du etwas für dich umsetzen kannst und dein Leben wieder mehr Positiv sehen kannst, auch wenn es schwer fällt. Du kannst dich jederzeit erneut an uns wenden! :)

Julia







Weitere Links, zu Themen die dich interessieren/ dir helfen könnten:

http://www.telefonseelsorge.de
http://www.myhandicap.de/suizid-hilfe-ratgeber.html
http://www.forum-depressionen.de/
http://www.depressionen-depression.net/
www.suizidpraevention-hildesheim.de
https://www.frnd.de/zahlen-fakten/?id=7