Problem von PM - 17 Jahre

Durch ein Problem mit sich selbst ein Problem mit den anderen

Hallo ich bin werde demnächst in die Arbeitswelt eintauchen und eine Ausbildung absolvieren, ich war schon in der Schule ein eher einsamer Typ und hatte deswegen während der Schulzeit oft sehr traurig und schlecht gelaunt, ich wurde von ein paar Menschen sogar mit Pulsader angesprochen. Ich hatte eine gute Freundin dort sie hat sich immer Sorgen gemacht wenn es mir schlecht ging und sie ist auch heute noch die einzige die wirklich zu mir hält, doch irgendwann hat sich das geändert und sie hat sich seid dem distanziert nicht komplett aber ich habe mich ihr nicht mehr so nah gefühlt. Ab und zu hatte ich sogar sehr pessimistische Gedanken darüber wie sie wohl über mich denkt und habe mir vorgestellt wie sie mit anderen über mich lästert oder das sie mich nur aus Mitleid mag. Jetzt sind die letzten Sommerferien und ich bin immer noch oft schlecht drauf und in Gedanken versunken. Mittlerweile wirken sich die ganzen schlechten Gedanken und Stimmungen schon auf meinen Körper aus ich bekomme Schlafstörungen; esse weniger und habe keinen Appetit mehr, mir ist ständig schlecht, ich bekomme ab und an Atemnot und ich bin dauerhaft sehr müde was natürlich mit der Schlafstörung zusammenhängt. Naja auf jeden Fall treffe ich mich ab und an mal mit ihr doch dann kommen diese pessimistischen Gedanken zurück. Sie trifft sich immer mit ihrer Clique und ich bekomme immer Bilder von allen wenn sie Feiern sind und das sorgt dafür das ich mich minderwertig fühle wenn ich sehe das andere Spaß haben und ich Zuhause sitze. Wenn ich sie mit anderen Typen sehe mit denen sie eng ist überkommt mich immer das Gefühl von Eifersucht weil ich ihr auch gerne so nah stehen würde. Gestern waren wir Feiern also wir haben uns mit 5 Leuten getroffen und etwas getrunken und wie schon beschrieben war ich Eifersüchtig als ich gesehen habe wie eng sie mit den anderen war. Später am Abend habe ich dann einmal Schnappatmungen bekommen und sie meinte dann zu mir ich soll diese Show sein lassen und mich nicht wie ein Kinder verhalten. Sie ist die einzige Person zu der ich hingehen könnte um ihr zu erzählen wie es mir geht und ich habe sie total lieb und sie ist mir auch sehr wichtig aber dann fange ich an denken das ich ihr mit meinen Problemen auf die Nerven zu gehen. Ich habe Angst davor mich mit ihr zu treffen aber trotzdem möchte ich sie am nächsten Morgen wiedersehen und sie einfach umarmen. Ich weiß nicht wie ich weiterhin mit meinen Gefühlen umgehen soll und wie ich mit ihr umgehen soll

Anwort von Miriam

Hallo mein Lieber,

So wie sich das liest, klingt das nach einer sehr verzwickten Situation und es scheint so, als seist du da in eine Abwärtsspirale geraten, aus der du im Moment nicht alleine herauskommst. Ich kann verstehen, dass dein Kummer vor allem durch die Ablehnung von deiner Schulfreundin nur immer größer wird.

Hast du sie denn schon einmal darauf angesprochen, warum sie sich in letzter Zeit so distanziert verhält? Auch die Situation, in der sie dir vorgeworfen hat, du würdest eine Show machen, würde ich ganz sachlich ansprechen und ihr sagen, wie du dich dabei gefühlt hast. Klartext reden bringt häufig den anderen auch in Erklärungsnot und dann ist der Ball bei ihr, sich zu erklären

Wichtig fände ich vor allem für dich aber auch die Antwort auf die Frage, was du für sie empfindest. Sind es wirklich nur freundschaftliche Gefühle oder meinst du, dass du mehr für sie fühlst? Da solltest du ganz offen und ehrlich mit dir selbst sein. Wenn diese Frage beantwortet wurde, hast du wahrscheinlich auch einen besseren und klareren Blick auf deine aktuelle Situation und dann kannst du auch aktiv etwas ändern.

Was deine körperlichen Beschwerden angeht, so solltest du dringend einen Arzt aufsuchen. Symptome haben immer einen Grund. Diesen aber alleine ohne Hilfe von außen herauszufinden, ist wohl sehr schwer bis unmöglich. Also gehört der Besuch beim Arzt definitiv auch zu den Dingen, die zur Verbesserung deiner Situation führen können. Vielleicht findet sich ja eine ganz einfache Lösung. Wenn es psychisch bedingte Symptome sind, dann sollte man sich auch hier jemanden suchen, der sich mit solchen Problemen auskennt. Denn diese werden in der Regel nicht dadurch besser, indem man sie ignoriert. Das macht es meist nur noch schlimmer. Dein Hausarzt wird dir bei der weiteren Suche dann sicher auch sehr gut weiterhelfen können.
Aber versuch erst mal, das abzuklären und dann Schritt für Schritt vorzugehen.

Zusammenfassen könnte man meinen Rat vielleicht so: Konzentriere dich auf dich selbst und höre in dich hinein, was du empfindest und was dir persönlich nicht gut tut. Das klärt die Situation erst einmal auf. Auch mit den körperlichen Beschwerden verhält es sich so. Fokussiere dich darauf, mit Hilfe von außen deine Symptome zu verbessern.
Dazu gehört hierbei auch, dass du dir nicht zu viele Gedanken darüber machst, was andere über dich denken. Unter "andere" zähle ich hier auch deine Schulfreundin. Sie sollte dich unterstützen und dich ernst nehmen, wenn ihr eure Freundschaft wichtig ist.
Weiterhin solltest du dich auch in Bezug auf sie fragen, ob du nicht doch mehr in die Freundschaft legst als sie. Wenn hier ein Ungleichgewicht besteht, wäre vielleicht notfalls auch ein wenig Abstand hilfreich. Vielleicht finden sich im Rahmen deiner Ausbildung z.B. in der Berufsschule dann wieder neue Freundschaften und du bist dann gar nicht mehr so auf ihre Freundschaft "angewiesen" und das Gefühl der Abhängigkeit wird kleiner.

Auch wenn das hier alles leichter gesagt als getan ist, so wünsche ich dir doch, dass du über meinen Rat nachdenkst. Vor allem den Gang zum Arzt lege ich dir sehr ans Herz. Hilfe anzunehmen bedeutet nicht, schwach zu sein und schaden kann es dir in keinem Fall.

Alles Liebe dir,

Miriam