Problem von Enya - 16 Jahre

Hilfe mein Stiefvater

Hallo ich bin jetzt 16 und alles begann als ich 13 war mein Stiefvater fasst mich an überall er kommt sogar in mein Zimmer morgens wenn meine Mutter arbeitet und .... mich untenrum. Ich hatte noch kein sex mit ihm weil ich mich wehre aber ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte hier zu leben. Ich kann es niemanden erzählen. Er ist 58 und ich 16. Ich kann nicht mehr.

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Hallo Enya,

Vielen Dank für deine Zuschrift! Ich bin sehr froh darüber, das Du geschrieben hast und ich danke dir sehr für dein Vertrauen in uns!

Dein Stiefvater darf in keinster Weise das tun, was er da tut. Du solltest dich unbedingt jemanden anvertrauen und Hilfe bekommen, denn so etwas solltest Du nicht in dich reinfressen und zum anderen dich auch nicht weiter dieser Gefahr aussetzen müssen, das derartiges oder weiteres passieren kann! Sprich unbedingt mit deiner Mutter über das, was dir bisher passiert ist. Er macht sich strafbar mit dem was er tut. Nicht umsonst gibt es Gesetze die einen davor schützen. Es geht nun schon viel zu lange so, das Du in ständiger Angst vor Ihm sein musst. Das muss endlich jetzt ein Ende finden.

Ich kann deine Angst verstehen, das Du das Gefühl nicht darüber sprechen zu können. Du bist nicht alleine damit und hast vollkommen das Recht darauf dich zu schützen. Dein Stiefvater ist derjenige, der den Fehler macht und einmal geht es darum, das Du auf dich Acht geben solltest. Niemand sollte dich gegen deinen Willen berühren dürfen. Wenn Du dich bereit dazu fühlst und mit einem Mann diese Nähe wünscht - dann ist der richtige Zeitpunkt. Aber das bestimmst ganz allein Du und dein Stiefvater hat weder das Recht noch die Moralische Möglichkeit dir dieses Recht zu nehmen. Niemand darf dich gegen deinen Willen berühren, wo und wann Du es nicht möchtest. Das ist der eine Grund, warum Du dich schützen solltest. Du bist es selbst wert. Es gibt keinen Grund, warum Du dir das gefallen lassen musst. Du hast nichts dazu beigetragen und lass mich dir ganz ausdrücklich mitteilen: Dich trifft keine Schuld! Schuld ist der, der deine Grenzen überschreitet. Und diese Grenze solltest Du jetzt ganz deutlich machen.

Zum Zweiten solltest Du darüber sprechen, da es vielen Mädchen und Frauen so geht, wie Dir nun. Diejenigen die die Grenzen ihrer Mitmenschen nicht respektieren und sich über Sie hinweg stellen - das sind diese, die sicherlich auch bei anderen Momenten Grenzen überschreiten. Deine und die der anderen. Jede Grenze mehr die man zieht und deutlich macht, das es nicht weiter geht und man sich so nicht mehr behandeln und ausnutzen lässt macht denjenigen deutlicher, das es diese Grenzen gibt und das Sie auch Konsequenzen haben, wenn Sie nicht geachtet werden! Ein weiterer Grund warum dem ein Ende gesetzt werden muss!

Noch etwas: Deine Mutter liebt dich und natürlich liebt Sie auch deinen Sitefvater. Es wird ein Schock für Sie sein, wenn Sie erfährt, was er dir seit so langer Zeit antut. Es macht ohnmächtig und ist nicht greifbar - es macht fassungslos! Deine Mutter sollte aber wissen, mit wem Sie hier zusammen lebt. Sie weiß nichts von den Übergriffen auf dich und lebt mit einem Mann, dem sie fälschlicherweise ihr Kind anvertraut. Sie muss erfahren, was passiert - damit dein Stiefvater die Konsequenz erlebt sich dir dann auch nicht mehr nähern zu können und deiner Mutter auch nicht. Es gibt Menschen, die so geschockt von so einer Tat sind, wenn Sie davon hören, das Sie es wirklich nicht glauben wollen. "Das kann doch nicht sein". Wenn deine Mutter dir nicht glaubt und dich nicht schützt, indem jeder Kontakt zwischen euch nicht mehr stattfinden kann - dann geht es darum, das Du dich selber beschützt. Dann eben ohne deine Mutter. Es geht darum, das es dir gut geht und dir nicht sowas furchtbares widerfahren muss. Es gibt so viele Möglichkeiten, was Du tun kannst. Wichtig ist, das Du sofort von diesem Mann wegkommst und das funktioniert mit der Hilfe deiner Mutter indem er auszieht. Oder wenn deine Mutter diesen Schritt nicht geht - dann musst Du für dich schauen, das Du das Haus verlässt. Ich möchte dir im Folgenden einige Möglichkeiten vorschlagen.

Falls Du nicht direkt mit deiner Mutter darüber sprechen möchtest, dann bitte Ich dich dir von Außen die Unterstützung dabei zu holen. Das können andere Verwandte, Bekannte sein denen Du dich anvertraust. Das können in der Schule/am Arbeitsplatz Menschen sein, denen Du das Vertrauen schenkst. Das kann eine Beratungsstelle deiner Wahl sein oder auch eine Telefonische Beratung, falls Du nicht direkt mit einem gegenüber alleine sprechen möchtest. Ich habe hier einige Internetseiten für dich auf denen Du dich informieren kannst. Vielleicht magst du dich einer Freundin anvertrauen? Diese könnte dich dann ebenfalls begleiten und unterstützen, die weiteren Schritte zu gehen.

http://www.hab-keine-angst.de/
http://www.lichtweg.de/index.php
https://www.hilfeportal-missbrauch.de/startseite.html
http://www.gegen-missbrauch.de/home.html
http://www.zartbitter.de
http://www.ecila.net/

http://www.wildwasser.de - Hier bekommst Du die Möglichkeit nach Beratungsstellen in deiner Umgebung zu suchen - oder auch dort anzurufen und dich beraten zu lassen - du musst hier auch erst einmal gar nicht deinen Namen nennen, wenn Du das nicht möchtest und dich am Anfang so wohler fühlst. Dort sind Menschen, die sich sehr gut mit Sexuellen Missbrauch auskennen und dir auch mit viel Erfahrung zur Seite stehen können. Hier bekommst Du auch Hilfe für den Umgang mit deiner Mutter um Ihr die Möglichkeit zu geben, eure Lebenssituation zum Positiven zu verändern. Die Mitarbeiter dort helfen dir dabei und unterstützen dich! Sie helfen dir auch, ihn anzuzeigen. Solche Taten müssen gestoppt werden! Das ist ganz wichtig!

Noch etwas ganz ganz wichtiges: Wenn es dazu kommt, das er dich erneut anfassen wird und dein Nein nicht akzeptiert - dann lauf weg und rufe die Polizei, so schnell es nur geht! Du kannst auch jederzeit akute Hilfe und Unterstützung bei der Telefonseelsorge bekommen. Diese ist 24 Stunden erreichbar, kostenlos und anonym.

0800 111 0 111
0800 111 0 222

Ich wünsche Dir wirklich Alles Liebe und Gute und glaube an dich, das Du dich aus dieser Situation befreien kannst. Die höchste Priorität hat, das Du nicht mehr in Gefahr sein wirst! Melde dich bitte und sehr gerne erneut, wenn du berichten möchtest, wie es für dich weitergeht oder wenn Du nochmal Rat/Hilfe benötigst!

Du hast schon viel Mut und Kraft bewiesen, das Du dir hier Hilfe gesucht hast. Das war dein erster Schritt, nun kommen die weiteren. Du wirst dich nach all dem deutlich besser fühlen.

Julia