Problem von Anonym - 15 Jahre

ich habe meine eltern beklaut

hallo ich bin sehr verzweifelt und kann mich selber nicht mehr ansehen. ich habe “bis vor 2 Tagen“ ein starke Cannabisabhängigkeit gehabt“ oder habe ich weiß nicht. Haschisch ist anfangs nicht teuer aber nach der zeit muss man immer mehr rauchen und das habe ich auch. In den sommerferien wurde ich von der polizei im park erwischt und nun btm eintrag. Das geld für meine drogen natürlich immer geklaut. es wurde immer härte und mehr bis ich teilweise morgens um 7 einen joint vor der schule rauchte in der ersten pause und in der zweiten auch und immer mit freunden. im Juli habe ich die kreditkartenpin meiner mutter gestohlen und zum ersten mal geld abgehoben und mir sehr viel gras gekauft {drei tage später wurde ich mit diesem hachisch erwischt wie oben erzählt} vorgestern hat meine mutter mich angesprochen ob ich geld von ihrem konto abgehoben hätte ich verneinte doch als sie sagte sie müsse die bank anrufen udn die polizei gab ich es zu. ich habe etwa 500 euro in 4 monaten geklaut und durch den ganzen cannabiskonsum ist das gehirn benebelt sprich man ist dauerhaft verballert und alle handlungen passieren eigentlich unterbewust also so war es bei mir. meine mutter habe ich das herz gebrochen und ich kann es mir nicht verzeihen und sie mir bestimmt auch nicht zudem ich schon davor gesagt habe dass ich nichts mehr klauen würde. aber jetzt habe ich es satt gestern nacht konte ich nicht einschlafen weil der good nighty fehlte ich bin also auf entzug???? ich schäme mich zutiefst für was cih getan habe und meine mutter hat es meinem vater noch nicht gesagt welcher auch abhängig ist
mein bruder ist weit weg und ich brauche ihn sehr. gestern nacht und unter der dusche habe ich nur geweint weil ich es nicht akzeptiere wie schlimmm ich bin . meine mutter hat mich als falsch und unmenschlich bezeichnet was mich ebenfalls stark verletze was ich aber wenigstens nachvollziehen kann. ich bin sehr verzeifelt und will da alles hinter mir lassen und meiner mutter das geld mit einem mimijob zurückzahlen wenn ich in den spiegel schaue muss ich weinen weil ich mich nicht anschauen kann. was bin ich nur für ein mensch? wie kann ich nur meine mutter beklauen die mir alles in der welt geben würde die jeden tod für mich sterben würde. ich komm einfach nicht damit klar was für ein monster ich bin

Nuala Anwort von Nuala

Lieber Unbekannter!

Ich sehe, du bist in einer schweren Krise. Doch eines möchte ich dir mitteilen: Du bist weder ein Monster, noch unmenschlich oder "ganz schlimm". Es kann ab jetzt aufwärts gehen!
Du hast Fehler begangen und bereust diese zutiefst. Das ist menschlich! Stell dir mal vor, was wäre, wenn du gewissenlos andere Leute betrügen würdest. DAS wäre schlimm! Aber du hast Gefühle, ein Gewissen, Reue.
Sei nicht so hart mit dir. So viele Jugendliche und auch Erwachsene geraten in Abhängigkeiten und Notlagen und tun dann Dinge, die sie im gesunden und fröhlichen Zustand nicht machen würden.
Wir alle machen Fehler, jeden Tag. Bei dir waren es viele Dinge, die sich blöd entwickelt haben. Und eine Sucht hat leider sehr großes Zerstörungswucht, wie du nicht nur körperlich und seelisch, sondern auch finanziell und familiär bemerkt hast.
Doch auch wenn deine Mutter so harte Worte gewählt hat, meint sie es tief in ihrem Herzen nicht so. Sie ist einfach total wütend und enttäuscht, weil sie das Gute in dir gesehen hat. Und das ist nach wie vor da, wie bei jedem anderen Menschen auch! Sie wird dir verzeihen, wenn du ab jetzt ehrlich zu ihr bist und dir helfen lässt, über deine Sucht hinwegzukommen. Dafür gibt es spezielle Drogenberatungsstellen und auch Suchtkliniken. Ich bitte dich, dich aufrichtig bei deiner Mutter zu entschuldigen und zusammen mit ihr einen Termin in einer Drogenberatungsstelle auszumachen. Geht gemeinsam dorthin und lasst euch helfen. Sie wird dir bestimmt dankbar sein, wenn sie bemerkt, dass du alles bereust und bereit bist, an dir zu arbeiten. Du darfst ihr aber auch zeigen, wie sehr du ihre Unterstützung benötigst. Du bist mitten in deiner Entwicklung, erst 15 Jahre alt. Da kann eine Erwachsene keine Wunder erwarten. Zeige ihr, wie schlimm es dir geht, lasse alle Gefühle zu. Je mehr sie spürt, wie traurig und fertig du bist, desto eher kann sie sich erwärmen und durch ihr Mitgefühl heraus aktiv für dich werden.
Gerade da dein Vater auch eine Suchtproblematik zu haben scheint, wäre eine Beratung für eure Familie sehr wichtig!

Es sollte bei dir besonders geguckt werden, warum du dich so an das Haschisch gebunden hast. Was fehlt dir? Du schreibst z.B. dass du deinen Bruder brauchst. Hier kannst du ansetzen und ihm deine Liebe zeigen. Fahre ihn besuchen bzw. lade ihn ein, öfter zu euch zu kommen. Auch Telefonieren und Chatten kann helfen, sich näher zu fühlen und am Leben des Geschwisters teilzuhaben.

Schaue außerdem, wo du dich oft traurig, einsam, unverstanden etc. fühlst. Bist du schulisch über - oder unterfordert? Hast du Stress mit Freund:innen? Fühlst du dich zuhause unwohl? Je genauer du benennen kannst, was dich runterzieht und dich zu den Drogen gebracht hat, desto eher kannst du in Zukunft dem entgegensteuern. Hier im Kummerkasten wirst du entsprechend viel Material finden, was dir etwas bringen kann (in unseren Soforthilfen und im Archiv).

Die finanzielle Seite ist natürlich nicht unwichtig. Doch an erster Stelle sollte jetzt deine Gesundung stehen - also die Bewältigung deiner psychischen Abhängigkeit von der Droge.
Es gibt Nebenjobs, mit denen man vielleicht nicht auf einen Schlag viel Geld einnimmt, die sich aber super in den Schüler:innenalltag integrieren lassen, weil sie nicht so zeitaufwändig sind. Und das Geld kann man sparen und so z.B. in sechs Monaten schon einiges zusammenbekommen haben. Dazu zählt z.B. Zeitungenaustragen, da werden meistens auch viele Leute gesucht. Das ist ein klassischer Job für Schüler:innen. Aber auch Hunde Ausführen, Babysitting, Putzjobs, Gartenarbeit und im Supermarkt arbeiten sind gute Möglichkeiten. Du kannst auch für deine Eltern mehr Engagement zeigen, indem du ab sofort ganz viel im Haushalt machst und ihnen das abnimmst, was sie gar nicht mögen (und für dich bestenfalls okay ist oder sogar Spaß macht).

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du bald wieder fit wirst und du mit deiner Mutter offene Gespräche führen kannst.

Alles Gute wünsche ich dir :)
Nuala