Anwort von JuliaZ

Hallo,

Ich danke dir sehr für deine Zuschrift und dein Vertrauen in uns :)

Es war absolut richtig, das Du dich entschlossen hast Rat und Hilfe zu suchen.

Zuerst einige Informationen vorweg: Wir haben uns dazu entschieden deine Zuschrift und meine Antwort zu veröffentlichen. Dies dient zum einen den Zweck, das es auch anderen wie dir so geht, das Sie sich Zuhause sehr unwohl und bedroht fühlen und es absolut nicht mehr aushalten und nun Hilfe zu suchen. Zum anderen ist es so, das über die vorhandenen Informationen niemand einen Rückschluss auf dich als Person führen kann und es demnach keine Gefahr für dein Leben gibt, dies hier zu veröffentlichen.

Wie nun schon erwähnt gibt es einige Menschen die sich Zuhause nicht wohl fühlen können und sich in ernster Gefahr befinden. Hier kannst du wissen, das Du nicht alleine bist und wir in einem Rechts- und Sozialsystem leben, welches ein Interesse daran hat sowohl dich und deine Mutter zu schützen, als auch diesem Mann seine Handlungskraft zu nehmen. Damit man jemanden bestrafen kann / bzw. von euch fernhalten kann braucht es nicht nur unser Rechtssystem, was diese Bedrohungen ganz klar als Straftat definiert - sondern es braucht auch die Menschen, die diese Täter anzeigen und dafür sorgen, das Sie sich nicht so verhalten können, anderen derartige Ängste zu machen.

Er ist wirklich sehr schwach, denn er ist ein Täter. So etwas funktioniert nur so lange, wie er Menschen findet, die sich das gefallen lassen und Ich bin sehr froh raus zu lesen, das Ihr euch das nicht gefallen lassen wollt! Das ist genau das, was euch voran treibt. NIEMAND hat das Recht euch zu bedrohen, zu unterdrücken, zu verletzen. Das ist alles ist verboten und ist nicht mehr möglich, weil Ihr nun zeigen werdet, das Ihr nicht mehr in diesem Rollenverhalten bleibt. Ihr seid nicht die Opfer! Dieser Mann macht sich eure Angst zu nutze und da ist es der richtige Weg sich an die Polizei zu wenden - denn genau damit rechnet er nicht. Er selbst hat nämlich ebenfalls große Angst davor zur Rechenschaft gezogen zu werden, weshalb er euch so unter Druck setzt. Das solltet ihr auf keinen Fall mit euch machen lassen, denn die Angst sollte nicht das sein, was euch so sehr einschüchtert.

Es ist demnach durchaus möglich hier eine ganz klare Grenze zu ziehen und deutlich zu machen, das Ihr euch so nicht behandeln lasst! So etwas hat niemand verdient und Du verdienst besseres. Wertschätzung, Nähe und Sicherheit. Glaube mir, das es ganz sicher Menschen gibt, die euch helfen und unterstützen möchten. Hierfür müsst ihr den ersten Schritt gehen um dann weitere Hilfen zu erhalten und es gibt hier ganz viele Möglichkeiten für euch.

Beratungsstellen in eurer Nähe möchten euch unterstützen und euch die Möglichkeiten geben, wieder sicherer zu werden. Hier sitzen Menschen die eure Situation einschätzen können und vor Ort auch die Ansprechpartner sind, damit Ihr Unterstützung bekommt bei allen nötigen Schritten. Ich möchte dir hier auch einige Internetseiten ans Herz legen, die dir helfen können.

https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/haeusliche-gewalt.html
https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/haeusliche-gewalt/
https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/haeusliche-gewalt-was-ist-haeusliche-gewalt.html

Hier gibt es das Frauennotruf- Telefon - Das ist eine Telefonnummer, wo Du geschulte Mitarbeiterinnen erreichst, die dir und deiner Mutter super helfen können. https://www.frauennotruf-kiel.de/beratung-unterstuetzung/ Hier bekommt ihr ganz tolle Hilfen und seid auch in Akuten Situationen gut beraten, denn eines ist ganz wichtig:

Im Grunde ist es wichtig, das ihr sofort und jetzt handelt. Es sollte nicht noch mehr Zeit vergehen, denn die Situation in welcher Ihr lebt trägt zu viele Gefahren mit sich. Sollte es aber in der Zwischenzeit akut eine Situation geben, wo Er euch direkt bedroht, dann ist es umso wichtiger das Ihr sobald ihr euch in Sicherheit gebracht habt die Polizei oder den Frauennotruf informiert. Das ist ganz wichtig, damit Ihr aus dieser Situation gerettet werden könnt. Vorsorge ist auch hier besser als Nachsorge - wobei beides seine Wichtigkeit und Berechtigung hat.

Es ist schön zu lesen, das deine Mutter und Du euch so nahe steht. Ihr habt beide das selbe Ziel - die Situation zu verändern und das ist wirklich toll und auch möglich. Es gibt viele Angebote und Möglichkeiten für euch in dieser Situation. Ich finde erst einmal ganz wichtig, das Ihr untertauchen könntet und somit auch nicht mehr in der Gefahr seid, von Ihm bedroht zu werden. Es wäre das beste für euch, wenn Er nicht mehr weiß, wo er euch finden kann. Hier könnt Ihr ebenfalls die Unterstützung als Frauenberatungsstellen oder Frauenhäusern in Anspruch nehmen. Du kannst ebenfalls Hilfe beim Jugendamt oder in deiner Schule/Ausbildungsstelle suchen und bekommen.

Du liest schon, das es total viele Möglichkeiten gibt, wie Ihr Hilfe bekommen könnt. Ich rate dir, das Ihr euch jetzt direkt schnell Hilfe sucht. Am besten Heute, spätestens Morgen. Die Nummern vom Frauennotruf findest du auf der Internetseite und kannst dort jederzeit anrufen und dich beraten lassen. Die Mitarbeiter kennen eure Situation und Sie wissen auch, um eure Ängste von Ihm gefunden zu werden und werden euch ganz sicher dabei helfen in Sicherheit zu kommen. Wenn euch also die Polizei als erster Ansprechpartner noch nicht ganz Recht ist, dann sollte es eine Beratungsstelle aber in jedem Fall sein. Vielleicht könnt Ihr auch erst einmal bei anderen Bekannten unterkommen, die er nicht kennt und wo er euch demnach nicht finden wird?

Melde dich gerne erneut, wie es für dich weitergeht :)

Alles Liebe und Gute für euch! Ihr schafft das !

Julia