Problem von Natalie - 22 Jahre 07.11.19

Ich merke wie ich mich selbst verändere

Hallo liebes Kummerkastenteam,

erst einmal wollte ich mich dafür bedanken, dass ihr mir immer bei meinen Problemen, die ja eigentlich immer auf meine "Freunde" bezogen waren, geholfen habt. Vielen lieben Dank!

Es geht mal wieder - wie sollte es andes sein - um jene. Ich merke eigentlich seit einigen Wochen, dass ich mich langsam immer mehr von ihnen distanziere und keine wirkliche Liebe mehr für sie empfinde, sondern ziemliche Wut ihnen und auch meiner eigenen Dummheit sie so lange als "Freunde" bezeichnet zu haben, gegenüber. Ich habe auch euren Ratschlag vom letzten Mal angenommen und ihnen gesagt, was mich bedrückt, bin jedoch eher auf Unverständnis gestoßen.

Eine dieser "Freundinnen", war nie für mich da, die letzten Jahre. Vor Monaten hat es mir gereicht und ich war auch für sie nicht da. Ich konnte es einfach nicht mehr, selbst wenn ich gewollt hätte. Sie war dementsprechend enttäuscht und ich habe mich sehr schlecht gefühlt, dass ich nicht für sie da war und mich mit ihr getroffen, um ihr den Grund zu erklären. Sie hat es verstanden und war für meine Ehrlichkeit dankbar. Versprach außerdem sich zu ändern, wovon ich leider nichts gemerkt habe. Sie hat mich vor kurzem zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen, bei der auch ihre 20 anderen Freunde kommen, mit denen ich mich gar nicht verstehe. Sie sind größtenteils jünger als ich und finden es sehr schlimm, dass ich mit 22 nicht rauche und keinen Alkohol trinke und machen auch dementsprechend solche Sprüche. Ich weiß, dass ich mich nicht wohl fühlen würde auf ihrer Feier und habe ihr deswegen zum ersten Mal die Wahrheit gesagt. Ich fühle mich ehrlich gesagt nicht einmal schlecht deswegen, es fühlt sich eher gut an, dass ich einmal auf meine Bedürfnisse schaue und das auch ehrlich so mitteile. Es ist mir auch ziemlich egal, dass meine "Freundin" es nicht versteht.

Mit einer anderen "Freundin" geht es auch nur noch bergab, im gemeinsamen Urlaub hat sie mich größtenteils ignoriert weil sie auf ihr Handy fixiert war. Auf meiner Abschlussfeier hat sie mich vor meiner Familie schlecht gemacht und was mir sehr weh getan hat war das Geschenk. Zu dieser Abschlussfeier haben mir alle etwas geschenkt und ich habe mir bei ihrem Geburtstagsgeschenk - sie hatte kurz zuvor Geburtstag - sehr große Mühe gegeben, etwas selbst gemacht und ihr beispielsweise einen Spiegel in den Korb gelegt, auf den ich "Du bist toll" geschrieben habe, geschenkt weil sie große Selbstzweifel hat. Wir hatten auch zwei Wochen vor der Abschlussfeier ein Gespräch darüber, dass ich es am schlimmsten finde in einer Freundschaft Gutscheine zu bekommen, da ich diese gedankenlos finde und mich eigentlich mehr über selbstgemachtes freue. Oder auch nur über eine selbst geschriebene Karte. Daraufhin meinte sie, dass man in einer Freundschaft nichts machen braucht, was dem anderen wichtig ist. Und zur Abschlussfeier hat sie mir einen Gutschein geschenkt. Ich kam mir vor als ob ich gegen eine Wand gesprochen hatte und war sehr enttäuscht. Naja, das wird das letzte Mal sein, dass ich mir bei ihrem Geschenk Gedanken gemacht habe. Ihr ging es jetzt auch nicht gut und ich fragte mich, gut als gute Freundin müsste ich jetzt für sie da sein, hatte aber nach dem Ganzen und dadurch dass sie noch nie für mich da war, überhaupt keine Lust, gerade überhaupt den Kontakt aufrecht zu erhalten. Habe mich doch dafür entschieden, ihr zu schreiben, dass ich für sie da bin und sie gefragt wies ihr geht. Naja von ihr kam nicht viel zurück und ich möchte jetzt auch nicht mehr da sein. Mir ist es egal, wenn der Kontakt abbricht, weil ich es so satt habe, dass immer ich diejenige bin von der alles ausgeht.

Naja kurzum, meine anderen zwei "Freunde" sind auch mehr Energiesauger und eigentlich möchte ich mit ihnen nichts mehr zu tun haben. So distanziert wie zurzeit habe ich mich noch nie gefühlt und ich möchte einfach mehr auf meine Bedürfnisse schauen und Zeit und Kraft in Freundschaften investieren, die es wert sind. Auch wenn ich diese noch nicht habe, hoffe ich, dass ich irgendwann Freunde finde, denen eine Freundschaft auch wichtig ist. Aber trotz dieser Veränderungen und dass ich merke, dass sie richtig ist, geht es mir irgendwie trotzdem nicht so gut und ich fühle mich antriebslos und energielos.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich mir davon erhoffe, das zu schreiben, ich denke ich habe einfach jemanden gebraucht, der sich das mal "anhört".

Danke dafür!

Liebe Grüße
Natalie