Problem von Pet - 41 Jahre

Vielleicht nicht so schlimm

Wo soll ich anfangen? Mal ein kurzer Auszug meiner Kindheit: Vater war Alkoholiker und hat Bruder und mich gexchlagen (verstarb schon), Mutter verließ Familie, als Bruder u ich 4/5 Jahre waren, seitdem, bis zu unserem 18./18. Lebensjahr verfiel mein Vater dem Alkohol. Er stoppte aber damit als wir erwachsen wurden. Vor 3 Jahren erfuhr ich, dass er Blasenkrebs hat, unheilbar. Er verstarb zu Hause, was ich ihn ermöglichte und wo ich bei ihm war. Ein Jahr später verstarb unsere Ersatzmutter (Vaters Schwester), da war ich auch dabei. Unterstützung in beiden Fällen erhielt ich weder von meinem Bruder, noch von meinem damaligen Partner. Im Gegrnteil, ich frass alle in mich wortwörtlich hinein, nahm zu, was der Ex als Freibrief zum Fremdgehen sah. Seit Frühling diesen Jahres (nach einer gebeichteten Affaire) sind wir getrennt. Ich selbst besuche eine Pflegeschule, wo die jeweiligen Praktika sehr hart sind. Wo ich jetzt stationiert bin, ist eine akut Psychiatrie. Seit dieser (auch schon 2 Monate ca vorher) brech ich oft in Tränen aus zu Hause. Ich zeige öffentlich nie meine negative Gefühlswelt, da ich es für unangebracht halte. Heute hatte ich so einen schlimmen Alptraum, dass ich tränennass aufwachte und weiter weinte. Es ging um Mobbing. Meine Schulkollegen gegen mich. Was sue real eigentlich nie getan haben. Ich habe keine festen Freunde, denen ich meine Sorgen anvertrauen kann, es war immer das Gegenteil der Fall. Ich selbst halte mich auch nicht für einen depressiven Menschen. Aber ich fühl mich oft seelisch kraftlos. Ich habe seit dem Beziehungsaus keine Fressattacken mehr. Selbst verletzt habe ich nich nie. Ich singe sehr viel oder male oder gehe in die Natur, als Ausgleich. Die Weinkrämpfe nehmen aber sehr zu und die Kraftlosigkeit. Vlt hats schon gut getan, das hier aufzuschreiben und raus zu lassen.

Stephanie Anwort von Stephanie

Hallo,
ich möchte mich bei dir bedanken das du dich uns anvertraut hast. Ein paar mal musste ich beim Lesen tief durchatmen. Diese ganzen Schicksalsschläge tun mir wirklich sehr leid. Dabei zu sein wie Menschen versterben ist sehr hart. Aber du hast es möglich gemacht das sie nicht alleine waren oder zumindest in ihrem gewohnten Umfeld. Aber jetzt bist du an der Reihe. Dein Körper zeigt dir deutlich das es jetzt an der Zeit ist das du mal nicht mehr so oft an andere denkst, sondern du selbst mal zur Ruhe kommst um die ganzen letzten Jahre zu verarbeiten. Du hast soviel Leid gesehen und siehst es durch deine Arbeit auch jetzt noch. Du verarbeitest das dein Mann dich betrogen hat. Du bist ein so toller starker Mensch. Vom schreiben her bist du mir schon recht sympathisch. Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt einfach fest in den Arm nehmen und halten. Manchmal frage ich mich was wir Menschen alles so noch ertragen müssen bevor wir kaputt gehen. Wir kämpfen immer für andere und das alles geregelt bleibt. Lassen uns zuviel gefallen von Menschen die uns verletzten, sind nach außen so stark und weinen allein. Bitte tue dir selbst den Gefallen und denk mal nur an dich. Wenn es geht nimm dir Urlaub oder wenigstens an den Wochenenden frei damit du raus kommst. Kannst du wegfahren? Eine kleine Auszeit von der Arbeit, von deinem Umfeld? Scheue dich nicht davor vielleicht auch mal einen Psychologen aufzusuchen. Er wird dir auch versuchen zu helfen und wenn er dich wenigstens erst einmal krank schreibt. Du musst für dich Kraft tanken um wieder nach vorne sehen zu können. Dein Lächeln wieder finden was aus deinem tiefstem Herzen kommt. Und zeichne weiter, singe, mach alles was dir Freude bereitet denn das ist das was deine verletzte Seele am dringendsten braucht um zu heilen. Ich wünsche mir wirklich für dich das es bergauf geht. Und wenn du möchtest, kannst du dich jederzeit hier melden.

Alles Gute, auch für das neue Jahr. Sieh es als Neuanfang in dein neues Leben :)

Stephanie