Problem von Chaoslauch - 24 Jahre

Wenn Depression eine Kunst ist und der Ausweg die Kunst

Liebes Kummerkastenteam,

Warnung: Der Text ist sehr lang.
Ich habe folgende Grundfragen:
-Würde mir eine Therapie was bringen?
-Ist das Jammern auf hohem Niveau?
-Sind meine Eltern Narzissten?
-Was tun, wenn es für die Berufung keine „anständige“ Ausbildung gibt?
-Wie umgehen mit Druck von Umwelt (primär Eltern)?
-Ist das schon eine Angststörung oder einfach Vitamin D-Mangel?

ein nebulöser Titel für eine wirklich komplex gebildete Abwärtsspirale, dessen Ende ich mir nicht Vorstellen mag, oder doch? Suizid hat auf mich eine magische Anziehungskraft und eine eigene dunkle Ästhetik. Allerdings bin ich noch genug auf dem Boden geblieben um klar genug denken zu können, um zu wissen dass es nicht das Ende sein sollte. Ich hasse Romane, an denen sich der*die Protagonist*in am Ende umbringt. So als wäre dem*r Autor*in nichts besseres eingefallen.

Aber von Beginn an: Seit meinem zwölften Lebensjahr will ich Schriftstellerin werden. Da bin ich mir sogar sehr sicher mit. Seit meinem vierzehnten auch gerne in Kombination mit Zeichnungen. Ich bin sogar gar nicht mal so schlecht. Seitdem ich denken kann, schon mit sechs Jahren hatte ich immer ein Skizzenbuch und Stifte mit dabei. Wenn es eine Seite von mir gibt, die ich gerne zeige, dann ist es meine Kunst. Leider fühlt sich alles andere an wie eine große Maskerade, welche leider gesellschaftlich akzeptierter ist.
So fing es dann nach dem Abitur an, das meine Eltern darauf pochten, ich solle doch bitte "Was vernünftiges" lernen. Ich, eine von meinen (wahrscheinlich narzisstisch veranlagten) Eltern brav erzogene Marionette ging dem nach, wurde Chemielaborantin. Doch meine Ausbilder sahen in mir was anderes. "Zu schlau um jeden Tag die gleiche Laborarbeit zu machen", war das Urteil. Also sollte ich studieren. Chemie. Zu schlau für den Berufsalltag, zu dumm für das Studium. Wie in vielen Bereichen meines Lebens befinde ich mich irgendwo schwebend in der Mitte. Dann auf der anderen Seite meine Eltern. Sie sahen, dass ich nicht so froh war, mit der Aussicht mich in meinem späteren Leben mit sehr vielen Zahlen auf einem weißen Hintergrund zu beschäftigen. Zudem halten sie mich für dumm, klar, ich bin auch ein Mädchen (sind etwas konservativ) und ich habe einen Freund, mit den ich glücklich bin, also könnte ich ja eigentlich, laut meiner Mutter, Kinder kriegen. Den gleichen Weg wie sie einschlagen (sie ist übrigens keine besonders glückliche Person). Man muss sich vorstellen, dass meine Eltern, aus ihrer eigenen Sicht unfehlbar sind. Sie haben Geld (beschweren sich trotzdem aber fleißig darüber, dass sie mir das Studium finanzieren müssten, obwohl sie unglaublich viel Prassen UND ich ihnen angeboten habe einen Studienkredit aufzunehmen, sollte es sie stören, dass ich ihnen auf der Tasche liege) und wie die Gönner von Gottesgnadentum, die heiligen Samariter erbarmen sie sich nun meinen zweiten Anlauf eines Studiums zu finanzieren. Aber nun, ich war offensichtlich nicht glücklich und so wurde gebohrt und gepiekt, geschubst, bis ich mein Chemiestudium abbrach. Was nun? Okay, okay, was anständiges sollte es sein. Bei meinem Vorschlag vielleicht doch in die kreative Richtung zu gehen bekam ich ein Veto. Theaterschneiderei: Auf gar keinen Fall! Da verdient man ja nichts und Kunst ist leider kein besonders sicheres Gewerbe. Schnell wurde meinem Bruder gesagt, er solle mir sagen, wie dumm er die Idee fände (Wenn man selbst keine Kritik üben will, nicht verzagen Marionette 1 alias das goldene Kind fragen), dabei Cosplaye ich seit Jahren und wäre sicher darin ganz gut. Also entschied ich mich für ein Thema, wo ich auch Herzblut für habe, was aber was vernünftiges ist (Also mit Mathe) Umweltingenieurwesen. Im Nachhinein frage ich mich nun, wieso ich so dumm war. Es wäre der perfekte Zeitpunkt für einen kompletten Bruch gewesen. Ein lautes "Fickt euch und eure ganze "Vernunft"! Ihr wollt mich glücklich sehen, dann haltet endlich die Schnauze!" Und was machte ich stattdessen: Umweltingenieurwesen studieren. Immerhin lebe ich seitdem bei meinem Freund. Dieser verdient als Doktorand aber auch nicht genug für zwei Personen. Und in mir wächst diese kleine Kinderstimme, die sagt: "Aber du wolltest doch Autorin werden, du wolltest Mangas rausbringen, du wolltest Hörbücher einlesen!" Und dann soll ich Hydromechanik lernen. Die Stimme schreit so laut, dass ich gar nicht rechnen kann. Das Grafiktablett lacht mich an. Alleine sitze ich in meinem Kellerzimmer und sehe der Sonne beim Untergehen zu und weiß, dass ich diese Nacht nicht schlafen werde. Das schlechte Gewissen wächst. Ich sollte lernen. Ich sollte mich um meinen Hiwijob bemühen. Aber ich habe Angst vor meinen Chef, Angst vor meinen Kommilitonen, Angst vor draußen. Ich habe Angst mir einen Hausarzt zu suchen, der meine offensichtliche Depression erkennt und mich in eine Therapie überweist. Ich habe Angst, dass der Therapeut mich darauf hinweist, dass ich wahrscheinlich eine toxische Beziehung zu meinen Eltern haben, die ich besser abbrechen sollte. Ich mag meine Eltern, auf eine kranke Art und Weise. Wie gesagt: Das Dunkle zieht mich an. Der Therapeut würde mir sagen, dass Aufschieben keine Lösung sei und wahrscheinlich hat der Therapeut auch "was Anständiges" gelernt und findet innerlich dass ich es auch tun sollte. Hast du "was Anständiges" gelernt, lieber Kummerkastenleser?Ein Traum in schwarz weiß entsetht auf meinem Grafiktablett. Mein Hiwivertrag läuft bald aus. Sollte ich ihn verlängern? Ich mag meinen Chef nicht, ich glaube es beruht auf Gegenseitigkeit. Es sit auch wirklich schwer jemanden zu mögen, der nur Ahnung von Black Metal, aktueller Politik, Klimawandel, Farbtabellen, Anime und Horrorromanen hat. Die wenigen die dieses Interessenfeld teilen, studieren nicht das gleiche wie ich. Meine Lernunterlagen türmen sich doch in meinem Kopf ist nur Platz für den nächsten Plottwist. ich nehme mir vor zu lernen, doch es ist wie eine Sucht. Ich schreibe weiter und weiter. Manusskripte, über Manusskripte, kein Geld für einen Lektor, der meine grauenhafte Kommasetzung korrigiert. Das Telefon klingelt. Meine Eltern. Warum ich nicht auf das Handy gucke. Ich hasse dieses Ding. Meine Eltern haben es mir geschenkt, behaupten die Whats-App-Familiengruppe sei unvollständig ohne mich. So ein Blödsinn, die lief auch ohne mich gut. Wenn man was von mir will habe ich ein Festnetztelefon (Was ich auch schon oft genug betont habe). Da ich eh nie rausgehe, erreicht man mich eigentlich immer während der vorlesungsfreien Zeit. Meine Mutter liegt im OP, sie hatte es mir per Whats App geschrieben und ich habe es nicht gelesen. Ich sei eine Schande der Erziehung, brüllt mein Vater. Er hat ja auch Recht, aus Angst vor zu viel Sozialinteraktionen mein Handy zu ignorieren ist ja schon egoistisch. Dafür, dass man mir das Studium finanziere, solle ich mich doch gefälligst blicken lassen (Ein Aufenthalt kostet sechs Stunden Zugfahren, 60 Euro Ticketkosten und wertvolle Zeit, die ich mit meinen Freunden hätte verbringen können). Letztens habe ich gelesen, dass Narzissten ihre Kinder mit finanzieller Abhängigkeit an der kurzen Leine halten. Ob sie sich dessen bewusst sind? Wahrscheinlich nicht. Sie hinterfragen nie sich selbst immer die anderen. Die leise Vermutung macht sich in mir breit, dass sie mir den Kopf abreißen würden, würde ich fragen, ob sie mal nachgedacht haben sich mal über Narzissmus zu informieren. Die Macht der Gewohnheit hat mir die Position des Sündenbockes zugeteilt und wenn es sie glücklich macht alles Schlechte auf mich zu fokussieren, dann ist das auch eine Art Lebenszweck, oder? Gestern träumte ich davon, dass ich mich selbst umbrächte, nachdem meine Mutter alle meine Sachen kaputt machte, weil sie herausfand, dass ich gar nicht für Hydromechanik gelernt habe. Was will mir mein Unterbewusstsein damit sagen? Hydromechanik oder Tod? Seltsames Ding, dieses Gehirn. Ich weiß, dass es vernünftig und schlau wäre, meinen Chef nach neuen Projekten zu fragen, für meine Klausuren zu lernen, über irgendwas schlaues meinen Bachelor zu schreiben. Luftreinhaltung-sexy. Genau das habe ich mir als Kind immer für meine Zukunft gewünscht-nicht. (Auch wenn ich weiß, dass es viel schlimmeres gibt) Das schlechte Gewissen macht sich breit. Ich habe solche Luxusprobleme. Wieso bin ich verwöhntes Gör so verdammt unglücklich? Bin ich selbst narzisstisch, weil ich meinen vielleicht narzisstischen Eltern an vielem die Schuld geben will? Ich bin mir relativ sicher, dass ich ohne meinen Freund durchgedreht in irgendeiner Klinik hocken würde, oder schlimmeres. Ich will fortfliegen wie ein Heliumluftballon und mich vom Wind treiben lassen. Zur Zeit hält mein Freund die Schnur fest und meien Eltern stehen am Rand und rufen, dass man den zarten Luftballon doch gefälligst richtig auf den Boden pressen solle, bildlich gesprochen. Auch wenn sie es nie direkt tun würden. Hauptsache der Schein des gönnerhaften Familie-über-alles wird aufrecht erhalten. Und ich kann es ihnen immer noch nicht verübeln. Sie haben keine Freunde (Warum wohl?). Woher sollen sie wissen wie es ist, Menschen zu haben, die einem Näher stehen als das eigene Fleisch und Blut?
Meine Mutter erzählt über sich, meint meine Verstimmtheit und depressiven Phase sei der Kellerwohnung geschuldet. Es fehle einfach Vitamin D und mein Freund würde mir nicht genug Liebe schenken. Ich weiß sie ist gegen ihn, weil er keine Kinder will, genau wie ich. Kinder wären eine attraktive Lösung für meine Eltern. ich würde mein Studium abbrechen, sie müssten mich nicht weiter durchfüttern und endlich gebe es Enkelkinder. Dass ich Kinder nicht ausstehen kann, scheint sie hierbei nur peripher zu tangieren. Also wird der Freund mir madig geredet, denn als Frau muss ich doch Kinder wollen, das hat mir sicher alles dieser Mensch mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will eingeredet, denn als Frau passt man sich ja immer dem Partner an, sagen sie. Ich weiß was mir fehlt: Lebenslust.
Die Stimme in meinem Kopf schreit: "Ich will Mangaka werden." Ich sage. "Es ist aber nicht vernünftig, wir werden kein Geld haben und elendig verhungern." Die Stimme schreit: "Dann iss eben nur einmal am Tag, wenn du Hunger hast, werden deine Texte eh viel dramatischer außerdem könntest du eh mal ein bisschen weniger werden." Wo sie Recht hat, hat die Stimme Recht. Ich überlege mir, ob ich ihr einen Namen gebe. Da sie Geschlechtsneutral ist, taufe ich sie*ihn Flederlauch. Eigentlich mag ich Flederlauch. Auf eine gnadenlos brutale Art und Weise hat Flederlauch ja Recht. Eigentlich kann ich nur glücklich werden, wenn ich kreativ tätig bin. Ist der Stift in meiner Hand ist die Welt in Ordnung. Fließt der Text auf das Papier, bin ich gefüllt mit einem Feuerwerk. Aber wie sage ich es der Gesellschaft?
"Hallo liebes Arbeitsamt. Ich habe einen Dachschaden, der macht, dass ich Angst davor habe mit meinen Vorgesetzten zu reden. Am liebsten arbeite ich mitten in der Nacht und zwar kreativ. Ich brauche auch nicht viel, nur etwas Lauchgemüse, Kaffeebohnen und Strom. In einem Jahr müsste mein angesammeltes kreatives Chaos reichen um alle deutschen Verlagshäuser damit zuzuspamen." Ich habe den leisen Verdacht, sie würden mich auslachen. Immerhin werden es keine Bestseller. Von der Kunst leben kann kaum jemand. Einer meiner besten Freunde ist Künstler. Er ist ab und an auf dem Bau, tagelöhnert vor sich hin, lebt nie lange an einem Ort, manchmal ist er sogar Obdachlos und lebt Wochenlang ohne Strom in Gartenhütten. Der Rest seiner Kommilitonen hat dann ach dem Kunsttudium "Was Anständiges" gelernt. Wie sehr ich dieses "Anständig" hasse. Am Stand gemessen heißt das. Dabei dachte ich, die Ständegesellschaft sei langsam überwunden. Doch in den Köpfen lebt sie weiter und das weiß ich.
Und nun sitze ich hier vor Stapeln von Lernunterlagen und frage mich was ich tun soll. Das Studium abbrechen? Meine geliebten Eltern anlügen und heimlich Bücher schreiben? Das schlechte Gewissen würde mich töten.
Mit meinen Eltern reden? Normalerweise sagt mein Vater drei Sätze, dann fange ich an zu weinen. Dann sagen sie ich sei eine zerbrechliche Pflanze und solle lieber auf sie vertrauen, sie wüssten was gut für mich sei. Ich will ihnen ja glauben, aber warum lebt dann Flederlauch in meinem Kopf und hat so eine verdammt laute penetrante Stimme?
Mich treiben lassen? "Irgendwas passiert immer", sagte der Künstlerfreund. Aber will ich dieses Irgendwas? Der mathematische Teil meines Gehirns schreit: "Das irgendwas wird dir nicht gefallen!" Angst macht sich breit. Ich google nach professioneller Hilfe "... von Hausarzt Bescheinigung auf Depression ausstellen lassen..." Ich habe keinen Hausarzt. In meinem Kopf formt sich wieder ein Szenario.
"Jo, hey, Mensch, du kennst mich nicht, aber ich schlafe seltsam, esse nicht so viel, bin süchtig nach meinen Fantasiewelten, kriege Pickel, wenn ich daran denke "Was Anständiges" zu lernen und träume davon mich zu erhängen, weil meine Eltern Psychoterroristen in Multifunktionsjacken sind. Angeblich soll helfen darüber zu sprechen. Kann ich in eine Psychotherapie?" Und selbst wenn ich damit durchkomme, sitze ich dann zwischen Menschen mit echten Probleme und komme mir vor wie ein Lauchgemüse, dass zu lange an die Kühlschrankinnenwand gepresst wurde und matschig im Blumenstrauß der Probleme einen unangenehmen Gestank verbreitet. Trauma durch Missbrauch, Unterdrückung durch echte Narzissten, Drogensucht, Esstörung, Angststörung und "Ich will Künstler werden!". Weiß ja nicht, ob ich da so gut passe...
Ich lache viel, stehe sogar ab und an als Poetry Slammerin auf der Bühne, schlüpfe in die Rolle einer verrückten Misantrophin, die alle, einschließlich sich selbst töten will und in Reimform vorträgt, was in "Mein_boeser_Plan.pdf" steht um die Weltherrschaft zu ergreifen und eine Ökodiktatur aufzubauen. Wenn sie Lachen bin ich froh. Wenn sie mich geschockt anstarren bin ich es auch. Immerhin habe ich den Ruf des "Erstischrecks". Nach dem letzten Vers, in welchem ich ein Müsli aus Schneckengift und Rasenmäherbenzin frühstückte, fiel ich auf der Bühne um. Geschocktes Schweigen. Ich stehe auf und verneige mich. Sie klatschen. Wenn so jemand dann erzählt, dass man depressiv ist, weil man den Traumberuf leider nicht in einer "anständigen" Ausbildung lernen kann, nimmt einen doch keiner Ernst, so die Stimme der Vernunft.
"Werd Umweltingenieur, verdiene Geld, überschütte deine Eltern damit, dass sie sehen, dass du doch kein schreckliches Kind bist", redet sie weiter.
"Vernunft, kann es sein, dass du eigentlich meine Mama bist?" Vernunft grinst hämisch und weißt mich darauf hin, dass meine Eltern ja auch klüger sind als ich, Geld haben (und unglücklich sind) so wie ein "anständiger" Mensch heut zu Tage zu sein hat.

Ich weiß, ich will kein anständiger Mensch sein. Ich weiß, dass ich Autorin werden MUSS, weil es meine Berufung ist. Aber muss ich dafür meine Eltern aufgeben? Ich will es nicht, denn trotz allem, habe ich sie gern. Würde mir eine Psychotherapie irgendwas bringen? Und wie kommt man klar, wenn man Angst hat so zu werden, wie es die Allgemeinheit akzeptieren würde?

Liebes Kummerkastenteam, es tut mir Leid hier so einen langen Prosatext hingelegt zu haben. Vielleicht ist dies aber auch ein Dokument eines ungeschickten Kummerbriefes. Nur antwortet mir meine Schreibtischschublade traurigerweise nie. Vielleicht komme ich nicht zum Punkt, vielleicht ist es auch sehr verworren, aber er liest sich hoffentlich schön und eventuell wisst ihr ja, was man machen soll, wenn man zum depressiven Künstler geboren wurde. Ich bin euch nicht böse, wenn ihr nicht antwortet (Auch wenn ich mich über eine Antwort freuen würde) Immerhin habt ihr hier auch ganz andere Probleme auf der Seite stehen, die vielleicht dringender sind als die Quaterlife Crisis einer todessehnsüchtigen Hobbyautorin.

Alles Liebe
Euer Chaoslauch

Stephanie Anwort von Stephanie

Hallo Chaoslauch,

ich musste etwas schmunzeln bei dem Namen den du dir selbst gegeben hast. Ehrlich fiel mir beim durchlesen deines Beitrages als erstes auf das du sehr viel Wert auf die Meinung anderer legst und du die ganze Zeit dein Ziel, deinen Weg schon gefunden hast. Aber dir fällt es schwer ihn auch zu gehen. Du möchtest Schriftstellerin werden. Deinen Text schon allein zu lesen war für mich schon sehr interessant. Die Worte die du gewählt hast haben mich angezogen um immer weiter zu lesen. Viele Kinder versuchen es ihren Eltern immer recht zu machen. Sie haben dir das Leben geschenkt und wollen immer nur das Beste für dich. Aber du bist jetzt Erwachsen, so wie es jetzt ist fühlst du dich schrecklich und da solltest du ansetzen. Lerne dein eigenes Leben zu planen und zu meistern. Selbst wenn du mal scheiterst oder etwas schief läuft, steh auf und mache weiter. Das Leben wird nie einfach sein, man kann es auch nie allen recht machen. Aber vergiss niemals, das es dein Leben ist und du es in der Hand hast was du daraus machst. Ich an deiner Stelle würde in Ruhe nochmal mit deinen Eltern reden, mach ihnen klar das du einen anderen Weg einschlagen möchtest und sie das Respektieren müssen. Du solltest dich nicht einschüchtern lassen und hinter deiner Meinung stehen. Sicher ist es nicht einfach sich als Künstlerin oder Schriftstellerin über Wasser zu halten. Es müssen ja auch Rechnungen bezahlt werden usw. Was würde dir denn noch zusagen oder dir gefallen um Geld zu verdienen? Im Pflegebereich, etwas mit Menschen oder Tieren zu arbeiten? Gib da nicht so schnell auf und schaue was sich da machen lässt wenn du wirklich nicht mehr studieren möchtest. Auch das Jobcenter wird dir bestimmt weiterhelfen können um erstmal zu schauen wo es mit dir hingehen soll. Dieser Schritt das Studium abzubrechen wird nicht einfach sein, aber so weiterzumachen wie bisher ist nicht gut für dich. Ich bin gelernte Verkäuferin und derzeit Betreuerin und Selbstständig. Ich fühle mich super damit und ich würde jederzeit wieder so entscheiden weil es mich glücklich macht.
Du hast einen Partner an deiner Seite der dich liebt. Nur ihr beide entscheidet ob ihr mal Kinder haben möchtet oder nicht. Lasst euch da nicht rein reden sondern schaut einfach wie es mit euch weiter geht und ich kenne auch viele Paare die ohne Kinder glücklich sind. Lass dir nicht soviel reinreden von deinen Eltern. Am Anfang werden sie sicher sauer oder enttäuscht sein und nicht verstehen warum du einen anderen Weg als den ihren wählst. Aber auch daran werden sie sich gewöhnen müssen. Ob deine Eltern Narzissten sind, vermag ich hier nicht zu urteilen. Dafür kenne ich sie nicht persönlich. Aber das sie dir dein Leben vorschreiben wollen ohne zu merken das du unglücklich bist, finde ich sehr traurig. Wenn du doch mal mit einem Psychologen sprechen möchtest, wirst du wohl leider etwas länger auf einen Termin warten müssen. Meist werden dort Einzelgespräche geführt. Ein Versuch wäre es aber meiner Meinung nach wert wenn du es möchtest, wenigstens um die etwas dunkleren Wolken in deinem Kopf in den Griff zu bekommen. Und wenn es doch nichts für dich ist, kannst du ja weitere Termine absagen. Was man alles braucht um Schriftsteller oder Künstler zu werden, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Aber ich denke schon das man das recht schnell heraus finden kann. Vielleicht in der näheren Umgebung schauen was es bei euch gibt. Die Kunst auszuleben da bieten sich Tattoostudios an oder Werbeagenturen. Letzteres könnte vielleicht auch beim Thema Schriftsteller ein paar Tipps geben. Oder als Übung Privatmenschen anzubieten etwas für sie zu zeichnen oder direkt deine Bereiche anbieten. Solltest du es anbieten und Geld dafür bekommen, solltest du bitte ein Gewerbe anmelden. Ich spreche aus Erfahrung weil einige Leute einen nicht alles gönnen und dich anschwärzen wenn du Geld verlangst. Aber der Gewerbeschein ist nicht all zu teuer. Einfach mal nachfragen und es sind ja auch nur Tipps die ich dir hier geben möchte. Entscheiden solltest du natürlich selbst.
Ich bin mir wirklich sicher das du deinen eigenen Weg gehen wirst. Lass dich nicht durch andere beeinflussen und höre mit auf dein Herz.
Und wann immer du möchtest, schreib uns einfach.

Liebe Grüße und alles Gute
Stephanie