Problem von Kassandra - 16 Jahre

Meine Freundin wird zuhause von ihrer Mutter geschlagen.

Meine Freundin wird von ihrer Mutter geschlagen. Ein Freund und ich wollen ihr helfen. Die Mutter hat dem Vater das Sorgerecht weggenommen obwohl er ein netter Mensch ist. Sie ist die einzige in der Familie die geschlagen wird. Meine Freundin ist Depressiv und wollte ich vor kurzen das Leben nehmen ,da sie es nicht mehr aus hält. Sie wurde zum Glück von der Polizei gestoppt ( die Polizei hatten wir verständigt ,da sie uns eine Abschiedsnachtricht geschickt hat) und ist jetzt in einer Klinik. Sie wird für das erste nicht rauskommen außer die Mutter erzwingt es. Wir wollen aber nicht das sie wieder zur Mutter kommt ,da sie ja dort geschlagen wird. Kann man dagegen irgendetwas machen ,das sie vielleicht zum Vater kommt oder so . Das Jugendamt war schon mal da ,jedoch hat dies nichts gemacht .

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Hallo Kassandra,

Erst einmal ein riesiges Lob an euch! Ihr seid toll für eure Freunde da und versucht für Sie Hilfsmöglichkeiten zu finden, um ihre Situation verändern zu können.

Außerdem vorweg: Das Jugendamt war bereits da? Das Jugendamt hat nichts gemacht? Das liegt meist daran, weil die Gründe die offen waren nicht ausgereicht haben, um etwas zu unternehmen. Wenn deine Freundin selbst beispielsweise beim Jugendamt Hilfe sucht und klar sagt, das Sie Zuhause raus möchte - dann wird Sie auch Hilfe bekommen. Nicht so, wie Sie das vielleicht möchte, weil es manchmal einfach nicht die besten Hilfen direkt zugänglich gibt - aber aufjedenfall wird etwas unternommen werden, wenn es ganz klar wird, was geschieht und Sie dies so erbittet. Das ist so! Ich vermute einfach das beim letzten Jugendamtsbesuch einfach "nicht genug" passiert war, denn eure Freundin wird sicher nicht geschlagen, während das Jugendamt dabei ist. Auch kann man nicht einfach so das Sorgerecht "wegnehmen" - es müssen dafür Gründe genannt werden oder die Zustimmung da sein.


Euer Weg ist es:
Für eure Freundin so da zu sein, wie ihr das schon seid! Es war unglaublich toll von euch und gut reagiert, das Ihr direkt bei der Polizei Hilfe gesucht habt. Sie wird wissen, das Ihr für Sie da seid - auch wenn Sie aktuell bestimmt Schwierigkeiten haben wird euch diese Freude auch zeigen zu können. Bleibt dabei! Und unterstützt Sie, indem was Ihr gut findet und warnt Sie ehrlich, wenn euch etwas nicht gut erscheint. Viel mehr ist von eurer Seite nicht möglich und das reicht ja auch schon - denn ihr als Freunde seid ihre Freunde und solltet diese Position auch behalten. Ihr seid nicht die Sozialarbeiter oder Psychologen etc. Das übernehmen ja aktuell in der Klinik andere Menschen.

Für eure Freundin gilt:
Das Sie aktuell Abstand von Ihrer Mutter gewinnen kann. Ihr Kind "einfach so" aus der Klinik wieder raus zu holen, funktioniert auch nicht schnell mal eben, sondern ist ein längerer Prozess der eine Überprüfung erhält. Es wäre gut, wenn deine Freundin die Zeit in der Klinik dazu nutzen wird um darüber ehrlich zu sprechen was Ihr Zuhause geschieht und wie es ihr dort geht. Nur dann kann man ihr dort am besten helfen. Aber die Verantwortung, was Sie erzählt - bleibt bei ihr - wobei euer guter Rat hier auch zum Tragen kommen kann. Sie wird diesen Weg gehen - mit eurer Unterstützung.

Es gibt immer und immer Möglichkeiten um sich aus so einer Situation zu befreien - obwohl es natürlich mal mehr oder weniger schwer sein kann. Aber mit tollen Freunden an der Seite und der eigenen Überwindung passt das! Sprechen braucht es und Zuhören.

Ich wünsche euch Alles Liebe und Gute,
Ihr könnt euch natürlich jederzeit erneut an uns wenden.

Julia