Problem von Anonym - 37 Jahre

Nachtrag Gewissensbisse wegen Knutscherei und deren Folgen

Hallo Stephanie,
Seit ein paar Monaten " unterziehe" ich mich einer Gesprächstherapie. Ich mache selbige freiwillig ,weil ich merkte dass ich Hilfe benötige. Zu den Umständen weshalb ich mir Hilfe suchte bildet die geschilderte Situation mit der Knutscherei am Arbeitsplatz einen Teil meines Problems, oder der Sackgasse in der ich mich fühlte. Natürlich regt so eine Gesprächstherapie das Nachdenken in mir an, Nachdenken über ich selbst, um irgendwann zur Erkenntnis zu gelangen wer ich selbst bin. Wer ich selbst bin habe ich noch nicht ganz heraus gefunden , aber ich bin auf einem guten Weg. Also was durch die Gespräche zu Tage gelangte oder Stück für Stück ins Helle gelangt ist ein Distanziertes Verhalten meinem Umfeld gegenüber. Auch in privaten Verbindungen. Diese Distanz resultiert aus einem über die Jahre entwickelten Zwang es jedem Recht und immer für andere funktionieren zu müssen, vor allem am Arbeitsplatz, nur nicht mir allein Gegenüber, was irgendwann auch auf mein Privatleben übergesprungen ist. Im Zuge dieses Funktionieren müßens zwang ich mich keine Emotionen anmerken zu lassen. Selbige mir selbst gegenüber auch nicht zu zulassen. Das Bedürfnis nach Gefühlen habe ich quasi eingefroren. Als mich die junge Frau geküsst hat ist eine Art Panzerung bei mir geschmolzen. So meine Interpretation. Ich war zu Beginn des Jahres schon spürbar dabei mich zu öffnen. Emotional und auch sonst. Die aktuelle seit ca Februar andauernde Corona Begebenheit drängt mich wieder dazu zurück zu rudern. ( Am Arbeitsplatz " Professioniltät zeigen). Dieses Professionalität zeigen setze ich mit Funktionieren müssen gleich. Vor ein paar Tagen traf ich mich mit einer Freundin zu einer Partie Minigolf. Als sie mir annerkennend auf die Schulter klopfte weil ich die Partie gewonnen hatte bin ich fast heulend zusammen geklappt, weil es es einfach nur gut tat liebevoll berührt zu werden. Das ist das Andere Extrem wenn ich mal Gefühle zulasse.

Stephanie Anwort von Stephanie

Hallo,
ich freue mich wieder von dir zu lesen. Das ist klasse das du eine Therapie angefangen hast und diese auch schon erfolgreich war. Nur Mut und bleib da dran. Aber genau das meinte ich auch, das nur Arbeiten und sich einen Panzer anlegen um keine Gefühle zu zulassen nicht das richtige sein können. Jeder Mensch braucht Zuneigung, Liebe, Umarmungen, positiven Zuspruch und auch eine Schulter zum anlehnen und ausweinen. Auch das du etwas mit einer guten Freundin unternommen hast finde ich großartig. Wenn du so etwas öfter machst, wirst du mit Lob und guten Zuspruch auch immer besser umgehen können. Und auch mit Berührungen die jeden ans Herz gehen würden wenn man sie zu selten erfährt. Bleib weiter auf diesem Weg denn er scheint der richtige für dich zu sein. Gefühle zulassen und auch rauslassen ist wunderschön. Ich persönlich finde Männer die auch vor anderen weinen können, sehr stark und ehrlich. Es sollte mehr davon geben.
Vielleicht berichtest du immer mal wenn es etwas neues gibt, ich würde mich sehr freuen.

Alles Liebe
Stephanie

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