Problem von Lutz - 56 Jahre

Wohnung wegen X/Ablehnung wegen Staatlichen Vorschriften

Eine Bekannte ist verstorben .Ihre Wohnung ist bis Ende März bezahlt .Da ich ein Freund der Familie bin wollte ich als Nachmieter die Wohnung wie bekannt übernehmen und erhielt über meine Freundin Tochter eine Absage .Ich hätte Bescheid bekommen welches nicht der Wahrheit entspricht .Mit Anruf bei der X erfuhr ich Das sie eine Staatliche Institution sei und erst Menschen eine Wohnung bekommen die Vorrangig zu nehmen seien.Ich bin in dem Sinne Obdachlos und Deutscher und bekomme diese Wohnung nicht obwohl sie seitens des Job Centers finanziert werden würde.Bis ich festen Arbeitsplatz wieder habe.
Moral ?Habe ich als Deutscher in meinem eigenen Land garkeine Rechte mehr auf Wohnung oder nur Zugereiste anderer Nationen.??????????????

Nuala Anwort von Nuala

Lieber Lutz,

Danke für deine Zeilen an uns. Es tut mir leid, vom Tod deiner Bekannten zu lesen.

Ich habe deinen Nachnamen aus Datenschutzgründen entfernt und die von dir genannte Wohnungsbehörde/genossenschaft mit X zensiert.

Was aus deiner Beschreibung nicht klar wurde, ist deine aktuelle Wohnsituation. Denn streng genommen könntest du ja in deiner vorhandenen Wohnung bleiben (es klingt so, als hättest du einfach gerne die Wohnung gewechselt). Vielleicht kannst du sie ja behalten, sofern du dort gekündigt hattest. Das wäre der erste wichtige Punkt,

Sollte es nun tatsächlich um drohende Wohnungslosigkeit gehen, mache ich es kurz: Bitte informiere dich über deine Rechte und Möglichkeiten, am besten durch eine Beratung! Hier habe ich dir eine beispielhafte Infoseite herausgesucht: https://www.beratung-kann-helfen.de/beratung/beratungstellen/wohnungsnot (hier für Berlin, doch unten im Link ist eine Infobroschüre, die allgemein hilfreich ist!).
Generelle Infos gibt es z.B. hier:
* https://www.asb.de/unsere-angebote/obdachlosenhilfe
* https://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/wohnungslosigkeit/zurueckindieeigenenvierwaende/wege-aus-der-wohnungslosigkeit
--> Du hast in deinem Ort Anlaufstellen, welche du aufsuchen bzw. anrufen solltest. Beratung gibt es eigentlich von allen großen sozialen Verbänden.

Ich kann mir vorstellen, dass du durchaus anderweitig noch eine Wohnung finden kannst. Vielleicht klappt es eben aktuell bei dieser Institution X nicht, woanders aber schon!

Neben dem aktiven Handeln möchte ich dir noch etwas für deinen Gemütszustand mitgeben. Bitte verfalle nicht in Verbitterung, sondern nutze die verbleibende Zeit sinnvoll. Ich weiß, dass es ein wirklich dringendes und hartes Thema ist. Ich selbst befasse mich privat verstärkt mit Obdachlosigkeit, weil ich mich dahingehend noch ehrenamtlich engagieren möchte. Ich nehme deine Zuschrift selbstverständlich entsprechend ernst. Doch es ist bei Weitem nicht so, dass Menschen aus anderen Herkunftsländern einfach Wohnungen erhalten, ganz im Gegenteil. Der Anteil der wohnungslosen Migrant:innen ist hoch. Mit Ressentiments und Hass kommst du nicht weiter, es lähmt dich nur. Nimm deinen Mut, deine Kraft und deine Zuversicht und setze dich für dich selbst ein - ohne andere zu verunglimpfen. Du bist frustriert und hast Angst, denn solch ein Zustand macht faktisch Angst. Und das ist alles völlig normal. Doch du hast Chancen und solltest sie ergreifen. Wir alle müssen als Gesellschaft zusammenhalten, egal welche Herkunft wir haben.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen! Wir sind gerne für dich da, wenn du dir noch etwas von der Seele schreiben möchtest.

Alles Liebe und Gute,
Nuala