Problem von Dennis - 41 Jahre

Gesundheit

Habe bzw hatte ein Suchtproblem . Thema Tochter hatte mich dermaßen herunter gezogen was nicht heißt das Thema ist durch sondern ich kan mittlerweile sehr gut damit umzugehen. Trotz ich es seit mehreren Jahren im Griff habe und keinen Alkohol mehr zu mir nehme merke ich die Nachwirkungen nicht umbedinkt gesundheitlich sondern ehr Arbeitstechnich wohl ein wenig auf der Strecke bleibt das ist nicht meine aber wohl der Mitarbeiter . Nicht das ich meiner Tätigkeit nicht nachkommen kann sondern ehr das Verhalten einselnern Mitarbeiter. Nicht das ich in Watte eingepackt werde sondern die Art und Weise wie man mit mir umgeht so in etwas in Watte eingepackt.

Nuala Anwort von Nuala

Lieber Dennis!

Danke für deine Schilderung. Ich kann nachfühlen, wie unbefriedigend es sein muss, nach einem großen Erfolg (denn das ist ein Sich-Lösen von einer Alkolsucht ja!) solche eher ausbremsenden Erlebnisse kommen. Da ich nicht weiß, wie lang es her ist, dass du in die Abstinenz gegangen bist, vermute ich, dass es für dein Arbeitsumfeld ggf. noch ungewohnt ist bzw. dass es denken könnte, du seist rückfallgefährdet. Das kommt natürlich auch stark darauf an, ob sie die Begleiterscheinungen deiner Sucht hautnah miterlebt haben oder nur aus Erzählungen kennen.
Ich würde dir empfehlen, konkret in dem Moment, in dem dir das "In-Watte-gepackt-Werden" auffällt, es anzusprechen. So in etwa: "Danke, das ist nicht nötig, dass du mir das abnimmst. Das schaffe ich selbst." Oder: "Ich verstehe, dass du mich hier entlasten willst. Ich habe aber Lust auf diese Aufgabe." Ich würde dann gar nicht immer den Bezug zur Sucht herstellen - sondern den Fokus auf dein Können richten. Nur dann, wenn explizit mitleidige Kommentare kommen würden, die den Alkohol thematisieren, würde ich an deiner Stelle direkt sagen, dass du anders behandelt werden möchtest und nicht als ewiger Süchtiger. Du kannst auch offensiv werden und aufklären, sofern dir der Raum dafür gegeben wird. Das kann in Einzelgesprächen besser klappen als in größerer Runde. Du kannst auch deine Vorgesetzten einweihen und sie bitten, dich zu unterstützen. Außerdem kann es helfen, sehr realistisch zu argumentieren: "Ja, es gibt die Gefahr, dass ich wieder abstürze. Doch danach sieht es jetzt absolut nicht aus. Ich habe gute Strategien, um meinen Alltag auf positive Weise zu bewältigen. Du/Ihr musst/müsst mich nicht schonen. Sprich/sprecht mich einfach an, wenn du/ihr etwas dazu wissen möchtet!"

Was ich außerdem wichtig finde: Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Es gibt z.B. Stammtische und Gesprächskreise für ehemalige Suchterkrankte. Auch Internetforen und andere soziale Netzwerke mit Onlinegruppen kommen in Frage. So könntest du deine Erfahrungen teilen und dir dort Input holen, wie Andere das Ganze gelöst haben, was sich als eher nachteilig erwiesen hat, usw. Es hilft definitiv, sich dahingehend zu vernetzen. Schon für das Gefühl, mit dieser Situation nicht komplett allein dazustehen. Das wirkt oft sehr ermächtigend und befreiend.

Ich wünsche dir alles Liebe,
Nuala