Problem von Steffi - 44 Jahre

Bringe jedem Unglück

Hallo, ich bin nunmehr 44 Jahre alt. In den ganzen Jahren ist nicht viel passiert
Habe noch nie einen Partner gehabt und meine Tage habe ich damit verbracht zu arbeiten und die Abende zu Hause zu verbringen. Jetzt habe ich ein Hobby gefunden, dass mir Spass macht und wo ich auch unter Menschen komme. Durch das Hobby habe ich auch jemanden kennengelernt . Ich müsste doch jetzt glücklich sein. Aber das Gegenteil ist der Fall. Eher gesagt traue ich mich gar nicht glücklich zu sein und die guten Tage zu genießen. Weil immer dann ein paar Tage später was Schlimmes passiert. Einmal ist meine Mutter gestürzt und hat sich die Hüfte gebrochen. Ich habe mit meiner Mutter immer noch ein gutes Verhältnis und ausser mir hat sie niemanden mehr. So hat mich das alles schon sehr belastet . Dann wieder nach einem schönen Tag habe ich Corona bekommen, dann meine Mutter angesteckt , dann ist sie wieder gestürzt und hat sich die Hand gebrochen. Mache mir grosse Vorwürfe dass es meine Schuld ist, weil ich sie angesteckt habe und sie vielleicht deshalb wackelig auf den Beinen war. Jetzt wieder. Schönen Tag gehabt, paar Tage später bekommt mein Freund Corona und nicht ganz so leichten Verlauf.
So langsam glaube ich dass ich jedem den ich gerne habe Unglück bringe und ich vielleicht gar nicht glücklich sein soll. Auch wenn mir alle versichern, dass ich nicht schuld bin, glaube ich nicht dran. Vielleicht ist es mein Schicksal alleine zu bleiben und zu arbeiten. Traue mich schon gar nicht mehr mich mit meinen Partner zu verabreden und andere Dinge zu machen. Bin schon kurz davor Hobby und Partner aufzugeben. Bin im Moment nur am weinen. Was soll ich nur machen? Danke

Nuala Anwort von Nuala

Liebe Steffi,

ich kann zwar nachvollziehen, wie du zu deiner Befürchtung bzw. deinem Urteil über dich selbst gekommen bist - aber ich muss dir entschieden widersprechen. Es ist vielmehr eine sehr schädliche Art, wie du über dich denkst und wird so indirekt zur Realität, wenn die Umstände es "zulassen". Aber es gibt keinen direkten Zusammenhang, das kann ich dir versichern. Du bist nicht verhext oder so etwas. Solltest du das trotzdem glauben, solltest du dich spirituell bei einer gut ausgebildeten und fähigen Person beraten lassen, aber das ist wahrscheinlich nicht nötig. Du hängst sozusagen eher einem Aberglauben an.

Du benennst ja sehr klar, warum bestimmte Dinge bisher noch nicht so passieren konnten. Wer sich zum Beispiel vorrangig auf das Arbeiten fokussiert, hat weniger Freiraum für Hobbys und das Pflegen von sozialen Beziehungen.
Und nun hast du eine Partnerschaft, was Unsicherheit hervorruft. Doch ich möchte dich da wirklich beruhigen: Erst die Angst vor etwas Schlimmen schafft genau das, nicht aber, weil du als Person "schlecht" seist. Oder anders ausgedrückt: Wenn du grundlose Angst hast und dich auf diese konzentrierst, anstatt das Schöne zu genießen, verfestigt sich die Angst und erschafft genau das, was du nicht haben möchtest.
Positiv ausgedrückt: Du bist in neue Lebensumstände gestartet, indem du bewusster und aktiver geworden bist. An dieses Gute musst du dich wohl noch gewöhnen - und es steht dir alles zu! Du kannst lernen, gemäß deinen Bedürfnissen und Herzenswünschen zu leben und ohne Reue zu genießen.

Es wäre toll, wenn du mit deinem Partner über deine Ängste sprechen würdest. Erstens würde dich das sehr entlasten, zweitens wüsste er dann, was los ist. So könntet ihr als Paar näher zusammenrücken und gemeinsam Strategien zum Umgang mit deiner Angst erarbeiten.

Du solltest auch überlegen, dich psychologisch beraten zu lassen. Da könnten alte Glaubenssätze, Verletzungen und Ängste konkret aufgedeckt werden. Sollte das noch tiefer reichen, wäre eine Psychotherapie sinnvoll.

Abschließend möchte ich dir Mut machen: Du kannst ein buntes erfülltes Leben führen, indem du JA zu dir sagst und dir erlaubst, Glück und Frieden zu erfahren. Dann werden die alten Überzeugungen immer mehr verblassen und in den Hintergrund treten.

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute!
Nuala