Alkohol und Rausschmiss
Hallo,
meine Mutter ist eine Alkoholikerin und ist nur gut drauf, wenn sie sich ihren Pegel hüllt. Seit Monaten eskaliert es bei uns daheim und oft wurde mir mit einem Rauswurf gedroht teilweise habe ich auch für paar Wochen bei der Mutter einer Freundin geschlafen. Heute war es dann endgültig ich soll mich „verpissen“ und es ist ihr scheiss egal wo ich lande und wo ich unterkomme. Daraufhin habe ich dem Jugendamt geschrieben und ihr das auch gesagt (schlechte Idee) ich wurde angeschrien, geschupst und am Arm gezogen. Ich habe ihr gesagt dass sie Hilfe braucht, sie meinte dass ich sie mit dem Jugendamt ficken möchte ? Wenn ja werden wir nie wieder Kontakt haben. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll ich bin 19 und darf rausgeschmissen werden. bin auch für fast ein Jahr zu meinem Freund gezogen, hat aber nicht mehr funktioniert weil die Beziehung kaputt gegangen ist wegen meiner Mutter und nun wohne ich wieder bei ihr. Mein Vater lebt weiter weg somit kann ich auch nicht „schnell“ zu ihm fahren. In ein paar Tagen habe ich Abschlussprüfungen und weiß nicht wie ich das alles schaffen soll ! Und am meisten tut mir mein Bruder leid der in dieser Familie untergeht vor allem weil meine Mutter in Scheidung ist mit meiner Stiefvater der leibliche Vater meines Bruder (mein Stiefvater möchte ihn nicht sehen). Meine Mutter geht nicht arbeiten weil sie es nicht schafft ihr Leben in Ordnung zu bringen wegen dem Alkohol und weil sie sich abhängig macht von ihren Liebhabern die ihr Geld geben. Sie lebt einen Lifestyle den sie sich nicht leisten kann und kommt dann bei ihren Typen angekrochen und gaukelt ihnen liebe vor obwohl es nur um Geld geht.
Anwort von Stephanie
Hallo liebe Schreiberin,
ich danke dir für deine Zeilen an uns. Leider ist nun schon etwas Zeit vergangen bis zu einer Antwort von uns, das tut mir auch wirklich sehr leid.
Wie lief es mit deinen Prüfungen? Ich hoffe du konntest dich darauf konzentrieren bei allem was los ist.
Hat sich das Jugendamt bei dir gemeldet? Solchen Meldungen gehen sie nach und das ist auch gut so.
Ich bin der Meinung das du dort raus musst. Der Zustand mit deiner Mutter hört sich furchtbar an. Sie braucht Hilfe, aber so lange sie selbst nicht einsieht etwas ändern zu müssen, wird es nicht besser werden.
Deine Mutter bekommt Geld vom Jobcenter nehme ich an. Wende dich noch einmal an das Jugendamt die dir bestätigen sollen das es zu Hause für dich nicht mehr tragbar ist. Mit so einer Bestätigung kannst du selbst Unterstützung vom Jobcenter bekommen für eine eigene Wohnung. Vielleicht bietet das Jugendamt auch eine Unterbringung in Wohngruppen an wenn das etwas für dich wäre.
Lass dich nicht einschüchtern von deiner Mutter. Du hast es richtig gemacht und dir Hilfe gesucht.
Es ist jetzt wichtig das du da weg kommst um deinen eigenen Weg gehen zu können. Das ständige rausgeschmissen werden und bei anderen wohnen ist einfach nicht gut.
Wie empfindet dein Bruder das Leben zu Hause bei deiner Mutter? Wie würde er dazu stehen dort wegzukommen? Ich weiß das es eure Mutter ist, auch das Liebe mit im Spiel ist. Aber wenn sie sich so schlimm verhält und ständig betrunken ist, denke ich nicht das es euch dann dort gut geht.
Schau ansonsten nach Familienberatungsstellen in eurer Nähe und fragt dort nach welche Möglichkeiten euch offen stehen. Lasst euch nicht abwimmeln und schildert das es euch schlecht geht. Ich weiß leider nicht ob es auch die Möglichkeit gibt das dein Bruder wenn er es möchte, zusammen mit dir in eine Wohnung ziehen darf. Das wäre wohl ein längerer Weg aber eine Überlegung wert wenn es ihm schlecht geht zu Hause. Auch hier kommt es
darauf an wie alt dein Bruder ist und wie er zu Hause zurecht kommt wenn eure Mutter betrunken ist.
Besprich das bitte auch mit dem Jugendamt wenn das in Frage kommen würde.
Da müsste aber Seitens vom Jugendamt eine Kindeswohlgefährdung vorhanden sein wegen dem Sorgerecht was deine Mutter ja für deinen Bruder hat. Dieses kann im "Notfall" deiner Mutter entzogen werden vom Familiengericht. Aber das muss wie gesagt genau besprochen werden ob so etwas vorliegt, das kann ich nicht beurteilen. Auch nicht wie es mit dem Stiefvater und dem Sorgerecht aussieht für deinen Bruder und ob er dann dahin ziehen müsste.
Ich finde es sehr traurig wie deine Mutter mit dir umgeht, aber leider ist Alkohol trinken oft eine Sucht wenn täglich getrunken wird. Aber Betroffene müssen selbst einsehen das sie Hilfe in Form von Therapie oder Entzug brauchen.
Ihr Kinder seid da jetzt wichtiger.
Ich geb dir noch ein paar Links zum lesen. Vielleicht hilft dir das auch ein wenig weiter und ansonsten kannst du dich jederzeit sehr gerne wieder bei uns melden. Ich wünsche dir von ganzem Herzen das dir das Jugendamt helfen kann.
https://www.arbeitsagentur.de/arbeitslosengeld-2/wohnen
https://www.sozialberatung-essen.de/auszug-von-unter-25-j%C3%A4hrigen/
https://rechtsanwalt-und-sozialrecht.de/25-jahre-hartz-iv-zustimmung-umzug/
Alles Liebe
Stephanie