Problem von Michael(a) - 63 Jahre

Mal Mann aber gerne Frau

Hallo liebes Team, ich trage jetzt schon mehrere Jahre ein Problem mit mir herum.
Zuerst dachte ich an einen Fetisch wenn ich mir Damen Slips und die dazu passenden Strümpfe anzog. Immer verdeckt, also nicht öffentlich, nur für mich.
Wenn ich längere Zeit mal sicher war alleine zu Hause zu sein lackierte ich mir die Fingernägel und trug Lippenstift. Irgendwann fasste ich mir Mut und ließ mich in einem Dessous Geschäft von einer Verkäuferin beraten.
War ein tolles Gefühl. Dann fragte ich ob ich auch mal mit meinem weiblichen Namen angeredet werden könnte, was auch der Fall war.
Jetzt zu meinem wahren Problem, ich denke immer mehr wie eine Frau und wäre auch gerne eine. Aber ist das mit 63 nicht schon zu spät. Ich finde das Gefühl toll als Frau angeschrieben oder angesprochen zu werden.
Welchen Rat würden Sie mir geben.
Ich bedanke mich schon mal vorab für eine Antwort.
Liebe Grüße
Michael(a)

Nuala Anwort von Nuala

Hallo du!

Ich glaube, es ist an der Zeit für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dir selbst - und Nein, es ist NIE zu spät, sich so zu zeigen, wie man eben ist. Entwicklung gibt es schließlich ein Leben lang und damit eben auch Veränderungen! :)

Hierfür habe ich dir eine Auswahl an begleitenden Infoseiten herausgesucht:

* https://www.regenbogenportal.de/informationen/trans-was
* https://www.transbuddies.de/
* https://www.bundesverband-trans.de/ bzw. zur Beratungsarbeit:
* https://www.bundesverband-trans.de/unsere-arbeit/beratungsarbeit/
* https://queer-lexikon.net/

Wenn sich Frausein so anfühlt, wie du es beschrieben hast, dann ist das eine wichtige Erkenntnis! Daran kannst du viele weitere Fragen anknüpfen, wenn du möchtest. Mir würden z.B. folgende Fragen einfallen:
- Wie empfindest du deinen Körper, wie wohl fühlst du dich darin?
- Möchtest du auch andere Körperformen und -organe oder würde es dir reichen, (öffentlich) anders aufzutreten bezüglich der Optik (kulturell als "weiblich" beschrieben)?
- Was genau hemmt dich, bedeutende Veränderungen vorzunehmen - und was würde dich beflügeln?
- Wen kannst du aus deinem Umfeld als "soziale Ressource" sehen und ggf. jetzt schon einweihen?
...
Du siehst, hier sind wahrscheinlich Zettel und Stift vonnöten! ;D

Es ist immer gut, sich mit Gleichgesinnten/Betroffenen zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Auf den oben verlinkten Seiten gibt es reichlich Anlaufstellen hierzu.

Ich wünsche dir alles Liebe zum Jahresausklang und eine spannende Reise zu/in dir selbst!
Nuala