Problem von Steffi - 36 Jahre

Was soll ich nur tun?

Hallo ,ich habe vor einem halben Jahr meinen ex Freund wieder getroffen.wir hatten uns 15 Jahre nicht gesehen und waren davor 2 Jahre zusammen.hatten damals zusammen gewohnt und ich war schwanger von ihm.damals hatte ich allerdings Ende des dritten Monats es verloren und somit war unsere Beziehung auch den Bach runter gegangen.ich bin gegangen weil es zu schmerzhaft war.
Als wir uns jetzt wiedergetroffen hatten ,wurde daraus eine vertrauensvolle Freundschaft.er hat eine Trennung hinter sich ,seine ex frau hat in 6 jahre mit jemanden anderes betrogen und anfang letzten Jahres verlassen.sie haben 1 Kind zusammen.
Ich war seit Mai getrennt von jemanden mit dem ich 10 Jahre zusammen war.es waren einfach keine Gefühle mehr von beiden Seiten da.
Aus unserer vertrauensvollen Freundschaft wurde im August dann mehr.im September sagte er dann -dachte erst aus spass- er wolle bei mir mit ins Haus ziehen,sein Vermieter hat im gekündigt weil er die Wohnung braucht für seine Familie. Da 2 Zimmer im Haus eh leer standen und er insgesamt 2 Kinder mitbrachte ,war es für mich in Ordnung.haben die Kinderzimmer saniert und renoviert.
Im November war dann der Einzug.es war alles harmonisch und ich kam mit allen gut klar.bis kurz vor Weihnachten als er sich immer mehr distanzierte von mir.nach neu Jahr hatten wir ein Gespräch, wo er sagte es werde ihm alles zuviel.seine Scheidung stand im Mai an und die ex frau drohte ihm ,das er das kind nur alle 2 wochen am Wochenende sehen dürfte.ich hab ihm versucht zu erklären das ich voll und ganz hinter ihm stehe ,egal was kommt.er meinte nur da müsste er alleine durch.
3 Tage später stritten wir uns wegen paar lächerlichen Taschentücher und er meinte nur er zieht aus.dann war erstmal paar tage funkstille, er schlief nicht zuhause und redete auch nicht mit mir.
Als er eines mittags sein Kind vom Kindergarten gehollt hatte ,bekam er einen Anruf wegen einer Wohnung.ich war schockiert und enttäuscht das er es wirklich macht und nicht mit mir vorher nochmal gesprochen hatte.
Vor paar Tagen dann ,hatten wir ein kurzes Gespräch, er erklärte mir das er zum 1.2 auszieht mit den Kids.habe ihn natürlich gefragt welche Gründe er hätte und er meinte nur das er im haus nicht ankommt und sich nicht wohlfühlt.ich habe ihn auch gefragt was aus uns wird ,da meinte er nur er weiss es nicht.zu seiner Tochter sagt er aber wir sind noch zusammen.
Tagsüber verhält er sich mir gegenüber sehr distanziert.heute war ein Freund da und er war befreit und hatte sehr gute Laune.beide behandelten mich als wäre ich garnicht da.abends wiederrum ,will er mich nicht ins bett gehen lassen und zeigt mir Gefühle.ich bin dadurch völlig verwirrt.will er mich nicht verlieren, hat er nur Mitleid,ist die Beziehung zuende wenn er auszieht?
Mir persönlich geht es sehr schlecht dadurch, bin oft am weinen und tagsüber wie ein trauer kloss.ich habe tiefergehende Gefühle und bin auch sehr enttäuscht.ich weiss einfach nicht wie ich mit der Situation umgehen soll und weiss nicht was ich von seinem verhalten halten soll.sehen uns tag täglich weil er ja noch hier wohnt,kann aber auch nicht so tun als wenn nix wäre.vielleicht habt ihr ein tipp für mich ,wie ich mit dem ganzen umzugehen hab.

Lan Anwort von Lan

Liebe Steffi,

vielen Dank für dein Vertrauen und deine Nachricht.

Wie wäre es, wenn du noch einmal eine Gelegenheit suchst, um mit ihm in Ruhe darüber zu sprechen. Bei mir stellen sich einige Fragenzeichen: Liegt es wirklich an dem Haus? Oder steckt etwas anderes dahinter? Seit wann fühlt er so? Und warum hat er nichts gesagt? Und warum verhält er sich so distanziert, wenn es nur um das Haus geht? Da sind einige offene Fragen, die es noch zu klären gilt.
Er sendet dir auch widersprüchliche Signale. Auch ein Zeichen, dass er sich über seine eigenen Gefühle nicht im Klaren ist und vielleicht auch in einem emotionalen Dilemma steckt. Doch darüber nachzudenken bringt nichts, du musst ihn darauf einfühlsam ansprechen.

Hast du mit jemandem schon einmal darüber gesprochen? Mit Familie oder Freunden? Das könnte durchaus helfen, besser damit zurechtzukommen. Andere Menschen bringen auch andere Sichtweisen mit ein. Aber auch das Reden allein kann schon beruhigen.

Ich kann verstehen, dass du dir jetzt sehr viele Sorgen machst, dich das belastet und du vermutlich dringend herausfinden willst, damit die Situation besser wird.


Wenn er nicht reden will

Sollte dein Freund nicht gewillt sein, mit dir zu reden, versuche es nicht, zu erzwingen. Gib ihm die Zeit und den Raum, den er braucht.

Das fällt sehr schwer, aber du solltest dann dich um dich kümmern. Sorge dafür, dass es dir wieder besser geht. Lenke dich mit ab, nutze die frei gewordene Zeit, um dich um dich zu kümmern.

Es wird Gründe haben, warum er sich jetzt distanziert. Vielleicht um die eigenen Gedanken und Gefühle zu sortieren oder weil ein Problem so belastend ist, dass er Zeit für sich braucht.

Er wird sehr wahrscheinlich, wenn er sich Klarheit verschafft hat, wieder zu dir kommen.
Wichtig wäre, ihm nicht hinterherzurennen oder mit Aufmerksamkeit zu überschütten. Das führt eher zum Gegenteil, nämlich dass er sich mehr zurückzieht.

Sollte er sich wieder annähern, mach ihm keine Vorwürfe. Wichtig wäre, dass du auf ihn eingehst und ihm auch ein gewisses Verständnis vermittelst.
Du kannst ihn vorsichtig fragen, was er sich in der Beziehung wünscht und ob es etwas gäbe, worüber er reden will.
Wenn er also nicht kritisiert wird, wird er sich auch dir gegenüber mehr öffnen.

Im schlimmsten Fall hat der Rückzug deines Freundes auch etwas mit veränderten Gefühlen zu dir zu tun. Vielleicht steht eine Trennung bevor. Mache dich bereit, im Notfall auch loszulassen.

Hier habe ich dir noch einige Beiträge verlinkt zum vertiefenden Lesen:
https://www.liebesmeer.de/ratgeber/liebe-emotion/distanzierungsphase-mann/
https://liebeskompass.de/blog/er-distanziert-sich/

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

Liebe Grüße,
Lan