Problem von Anonym - 20 Jahre

Prüfungs- und Zukunftsangst

Hallo liebes Team, ich bin 20 jahre alt und stehe kurz vor meinen schriftlichen Prüfungen in der Ausbildung (Sozialpädagogischen Assistentin) . Ich habe ziemlich Angst davor. Auf der einen Seite habe Angst sie zu verhauen, aber auf der anderen Seite denke ich mir das ich das schon schaffe. Dieser zwiespalt macht mich so fertig, das ich das Verlangen habe mir selber weh zu tun (ich weiß auch nicht woran das liegt). Dies habe ich früher gemacht, war auch in Therapie und habe es seit Jahren nicht mehr gemacht. Da aber die Prüfung immer näher kommt steigt bei mir der innere Druck und ich will es irgendwie abbauen, durch Sport oder so, aber wenn ich nachhause komme bin ich einfach fertig, kaputt, träge und will nichts mehr machen, weil mich die Schule so Stresst.
Als ich die Ausbildung (2021) angefangen habe war ich voll Motiviert, habe gute Noten geschrieben (1-3), und habe kaum gefehlt, aber plötzlich ende des 1. Schuljahres hat es bei mir angefangen das es mir nicht mehr so gut ging und ich weiß nicht was der Auslöser war ich vermute irgendwie es liegt an der Pille, weil ich die seit dem ungefähr nehme (Es kann auch nur eine Ausrede von mir selbst sein) . Als das 2. Jahr begann war alles eine voll Katastrophe die Kinder haben, mich im Praktikum Angesteckt und ich habe gefühlt über der Hälfte des Schuljahres gefehlt, dementsprechend sind meine Noten jetzt eher bei 3-4, Was mich voll fertig macht. Ich frage mich da echt wie ich manchmal Positiv denke das ich den Abschluss dennoch schaffen kann,. Vielleicht habe ich auch einfach zu große Angst das ich es nicht schaffe und am ende ohne Ausbildung da stehe, dass ich mich irgendwie selber beruhigen möchte. Kann das sein? Oder will ich mich dann eher ablenke was danach kommt falls ich es nicht schaffe und ohne Ausbildung da stehe?
Ich schaffe es auch einfach nicht mehr meine Gedanken zu Sortieren, ich denke und fühle so viel, dass ich das mich das überfordert, dadurch kommt dann auch der innere Druck Zustande.
Ende letzten Jahres (Oktober) habe ich versucht mir ein Therapeuten zusuchen, aber alle haben erst nach meiner Prüfung einen Platz, aber ich finde das zuspät, weil ich jetzt eigentlich jmd bräuchte mit dem ich meine Gedanken und Ängste etc. erzählen, da ich auch nicht so wirklich jmd habe den ich das erzählen kann und aufschreiben hilft mir auch nicht so wirklich finde es eher nervig.
Naja ich glaub ich hab ein bisschen zu viel geschrieben und sehr durcheinander. Meine Frage ist eingentlich, Was kann ich tun um nicht mehr Angst vor meiner Prüfung oder Zukunft zu haben?

Arvid Anwort von Arvid

Liebe Hilfesuchende,

schön, dass Du Dich mit Deinem Anliegen an uns wendest.


"Wo eine Wille ist, ist auch ein Weg". Letztlich kann man alles schaffen, wenn man nur hart daran arbeitet, scheitert, wieder aufsteht und erneut daran arbeitet.

Kein Mensch hat ausschließlich Erfolge in seinem Leben. Jeder Mensch erfährt Niederlagen und auch jeder Mensch ist in seinem Leben hin und wieder mal verzweifelt.

Und das ist auch in Ordnung so. Denn durch jeder schwere Phase, welche wir zu bewältigen haben, werden wir stärker. Und auch die Prüfungsphasen in Deiner Ausbildung sind Herausforderungen, welche Dir Dein Leben stellt. Wenn Du sie gemeistert hast, kannst Du stolz auf Dich sein. Aber auch eine Niederlage ist sehr wertvoll. Denn man kann daraus lernen.

Zum Umgang mit Prüfungsängsten gibt es im Internet unzählige Tipps, was Du machen könntest. Zum Beispiel hier:

https://www.tu-dortmund.de/studierende/beratung/psychologische-studienberatung/pruefungsvorbereitung/pruefungsangst/
https://studyflix.de/studientipps/prufungsangst-49
https://karrierebibel.de/pruefungsangst/

Aber auch auf den bekannten Video-Plattformen findest Du sicherlich passende Tipps für Deine Situation.

Der Umgang mit Prüfungsangst lässt sich erlernen. Und wenn man gut auf die Prüfung vorbereitet und siegessicher ist, kann das einem die Angst nehmen.

Deswegen ist es wichtig, rechtzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen. Ich habe in meinen Studien meist zwei Wochen vor der Prüfung mit Lernen angefangen, bei manchen Klausuren sogar noch früher.

Wenn Du trotzdem Angst vor der Prüfung hast, könntest Du es mit Mediation oder Entspannungstechniken versuchen. Wenn Du jemanden zum Reden brauchst, kannst Du Dich auch an die Telefonseelsorge wenden. Die Nummern dazu findest Du auf unserer Homepage im oberen Bereich.
Das aus meiner Sicht Wichtigste ist aber eine rechtzeitige Planung der Prüfungsvorbereitung.

Eine durchgefallene Prüfung bedeutet nicht das Ende der Ausbildung. Du hast auch noch mehr Versuche. Schließlich ist auch das Unternehmen daran interessiert, zukünftige Mitarbeiter erfolgreich auszubilden.

Welche Möglichkeiten Du im Falle einer nicht-bestandenen Prüfung hast, kannst Du z.B. hier nachlesen: https://www.personal-wissen.net/ausbildung/eine-bestandene-abschlusspruefung-besiegelt-das-ende-der-ausbildungszeit-1170/

Am Besten fragst Du einmal bei Deinem Ausbilder nach, wie in solchen Fällen verfahren wird. Und für manche Prüfungen braucht es auch einfach mehr Zeit.
Auch ich hatte in meinem Bachelor-Studium eine Prüfung, welche ich erst beim dritten Mal bestanden habe. Und da erging es mir genauso wie Dir. Ich war verzweifelt Ich wusste, dass ich nicht mehr so viele Chancen haben würde.

Aber es ist alles gut gegangen. Und das wird es auch bei Dir. Mach Dir keine Sorgen. Alles wird gut. Vertraue auf Dich und dass Du es schaffen wirst.

Die Gedanken eines Menschen sind sehr mächtig. Wie Du über Dich und Deine Ziele denkst, ist meist auch entscheidend dafür, wie es auf Deinem Weg weitergeht.

Deswegen sei stark, kämpfe Dich durch und Du wirst es schaffen.

Um solche Ängste in Zukunft zu verhindern wäre eine Psychotherapie sicherlich sinnvoll. Denn sie beinhaltet oft nicht nur das regelmäßige Gespräch, sondern auch eine Persönlichkeitsanalyse. Wenn Du Dir ein stabileres Selbst aufbauen kannst, wirst Du auch weniger Probleme mit fordernden Situationen haben.
Nach Therapiemöglichkeiten kannst Du hier suchen: https://www.therapie.de/therapeutensuche/

Bezüglich Deiner Vermutung, dass Dein Medikament etwas damit zu tun haben könnte, solltest Du Deinen Hausarzt aufsuchen und das einmal untersuchen lassen. Letztlich kann aber auch Stress eine Vielzahl von Symptomen auslösen und auch depressive Phasen begünstigen.

Für die aktuellen Prüfungen solltest Du einen Plan entwerfen, Dich entsprechend darauf vorbereiten und Dich dann durchbeißen. Dann kann auch mal schlaflose Nächte bedeuten. Aber es lohnt sich, die Herausforderung anzunehmen.

Dafür wünsche ich Dir viel Erfolg.

Du kannst uns jederzeit wieder schreiben, wenn Dir etwas auf dem Herzen liegt.


Alles Gute,

Arvid