Problem von Alexandra - 17 Jahre

Meine Freundin wird gemobbt

Hallo, liebes KuKa-Team!
Schon mal frohe Weihnachten, falls ihr mein Problem erst nach den Feiertagen zu beantworten schafft :-))

Also, es geht um folgendes, betrifft allerdings nicht direkt mich selbst:

Ich gehe jetzt in die 11.Klasse auf einem Gymnasium. In diesen 4 1/2 Jahren, seit der 7.Klasse also, haben sich natürlich die Leute in der Klasse ziemlich verändert, man kann nicht wirklich von "angenehmen" Klassenklima reden, wo man sich wohl fühlt, zu viele Grüppchen, zu viel Schlechtmachen,... aber daran gewöhnte ich mich und hab gelernt zu kontern - ne Freundin hab ich auch in der Klasse, mit zwei Jungs versteh ich mich gut bis sehr gut und letztendlich könnte es noch viel schlimmer sein.
Nun bin ich mit anderen Leutis in einer AG, "MangaAG", und dort geht auch ein Mädchen hin, meine Freundin namens Kathi, 8. Klasse. Und logischerweise erzählt sie mir auch, was sie so in ihrer Klasse erlebt (zumal wir beide auch oft vom selben Lehrer unterrichtet werden, is es ja sowieso sehr spannend, und ein kleiner Rückblick auf die einfachen Bruchtherme, die Gesetze der Wärmelehre, etc. sowieso ;-) ) Dadurch bekomme ich natürlich nicht nur die guten Sachen mit, sondern auch die weniger schönen -

Es ist ja klar, dass sich 30 fremde Leute in einer Klasse erst aneinander gewöhnen müssen. Auch da war es so, wie bei uns vor 4 1/2 Jahren, dass sich die Schüler in den folgenden Monaten kennenlernten, sich zusammenschließen, usw. Klar, dass es auch nicht bei Streit ausbleibt.
Nun hat sich das allerdings alles um eine ganze Menge verschärft.
Inzwischen ist ja nun ein Jahr vergangen.
In dieser Zeit ist Kathi, da wir ja zusammen AG haben, öfter zu uns (sprich die AG-Leutis und ich^^) in der Hofpause gekommen. Da ihre "Klassenkameradinnen" das allerdings nicht so toll fanden, haben sie sie darauf angesprochen, dass sie ruhig auch mal wieder zu ihnen kommen könnte. Da Kathi aber bei uns sein wollte, blieb sie auch bei uns ;-) Nun ja, seitdem wurde sie vom Rest der Klasse gemieden. Ebenso kamen Sprüche wie "Du Fette kannst doch nicht mal 100m rennen" (ich sag's mal so: sie is nun wirklich ein bisschen dicker) oder "Du verwöhntes Prinzesschen" (Sie bekommt viel von ihren Eltern geschenkt, auch teure Sachen wie ein I-pod oder wie man das Ding schreibt zum Nikolaus, allerdings ist sie selbst wirklich nicht eingebildet oder läuft in Markenklamotten rum (die hat sie nämlich überhaupt nicht)!

Nun hatten wir auch noch an einem schulischen Event namens "Ich muss dir was erzählen... - Geschichten für Kinder von Kinder vorgelesen" teilgenommen gehabt, waren ins Berliner Ensemble und ins Literaturhaus gefahren. Während das den Leuten aus meiner Klasse mal wortwörtlich am Arsch (entschuldigung!) vorbeiging, hieß es in Kathis Klasse gleich: "Du hältst dich wohl für was besseres!" und solcher Kram. Eindeutig Neid?! Oder eben so was kindisches wie: "Iiih du hast Läuse!" und alle meiden sie auf einmal.^^

An und für sich ist es auch gar nicht mal so schwierig sich gegen so was zu wehren! Es fällt schwer, aber irgendwann hat man sowas im Griff! Kenn ich ja auch, nur dass das bei uns eben nicht sooo extrem war...
Das Problen daran ist bloß, dass Kathi

a) in solchen Sachen nicht genügend Konterfähigkeit besitzt
b) oftmals nicht "Nein" sagen kann
c) mit ihren Problemen gerne zu vielen Leuten rennt
d) ihr Vater meint, dass er sich auch in schulische Streiterein einzumischen hat.

Zu Punkt a) und b) muss ich sagen, dass ich schon versucht habe, zu erklären, dass sie sich das nicht gefallen lassen darf. Dass sie es lernen muss Nein zu sagen - auch wenn's schwer fällt... und ein bisschen kann sie's jetzt ja schon...
Zu Punkt c): Habe ich mit ihr darüber geredet, dass sie es nicht allen Leuten kund geben soll, was sie bedrückt. Sicher, drüber reden hilft, aber eben nicht mit 20 Leuten...^^ Da sowas schon mal zu Missverständnissen geführt hat, sie es aber nicht lassen kann, es trotzdem zu tun!
Zu Punkt d): Sie redet mit ihren Eltern drüber, aber ich denke, vermittelt nicht wirklich DAS Problem, sondern nur die kleinen Problemchen außen rum... Außerdem hat ihr Vater leider die Angewohnheit, seine "Kleine" beschützen zu wollen, was ja verständlich und richtig ist, aber trotzdem muss er sich doch nicht vor ihren Klassenkameraden stellen und Briefe an diese schreiben??

Die stellvertretende Lehrerin hatte schon eine Streitschlichtergruppe einberufen, an und für sich eine gute Idee, doch denke ich, dass es nichts bringt, wenn sich die Grüppchen untereinander so oder so nicht danach richten (oder eben zumindest nicht in den Pausen^^)...

Ich wär ja dafür, dass Kathi vielleicht mal mit der Klassenlehrerin reden sollte (is ja meine Englischlehrerin^^)...
Und, ich denke, wenn WIR (sprich die AG-Leutis) sich da einmischen... das würde dann doch die Sache nur verschlimmern oder??!
Ich würde ihr ja gerne helfen, nur weiß ich im Moment echt nicht wie! Bei uns hat es gereicht, seine Meinung auf den Tisch zu legen, die anderen zu ignorieren und fertig. Aber da...

Und selbst wenn sie 'n Klassenwechsel machen würde, würde das nichts bringen: Die Parallelklasse (wir haben nur zwei 8.Klassen) is ja fast genauso...

Wie also die Lage bessern, die Klasse still legen und den Vater beruhigen?

Vielen Dank im Vorraus,
eure Alexandra

Anwort von Elaine

Hallo Alexandra,

du hast Recht, es wäre wichtig und richtig wenn Kathie als erstes mit ihrer Klassenlehrerin spricht und ihr von den Klassenverhältnissen und dem Mobbing erzählt, nur so kann ich dir geholfen werden.
Zu den anderen Dingen: Es liegt schon ein wenig an deiner Freundin, wie sehr sie sich auch traut auf ihre Mitmenschen zuzugehen und sie muss da lernen auch über ihren eigenen Schatten zu springen, aber es ist gut das sie da eine Freundin wie dich hat, die ihr dabei helfen kann und sie unterstüzt.
Auch das Nein sagen muss sie alleine lernen und einsehen, das es manchmal einfach notwendig ist, "Nein" zu sagen. Auch da ist es klasse, das du ihr Hilfst dieses umzusetzen.
Es ist natürlich nicht gut, wenn man jedem seine Probleme aufs Brot schmiert, man sollte sich schon da Leute aussuchen denen man vertraut, denn man weiß ja nie, was sonst mit dem passiert, was man im Vertrauen erzhlt. Kathie muss einsehen das es nicht gut für sie ist, wenn sie jedem ihre Probleme anvertraut und das es ihr eher ärger einbringt.
Es ist gut das sie ein solches Vertrauen zu ihren Eltern hat, das sie mit ihnen über ihre Probleme spricht, aber natürlich ist es wichtig das sie ihnen konkret sagt was nicht in Ortnung ist, damit sie demensprechend richtig handeln können.
Ich habe hier auch noch eine Internetseite, bei der du dich Informieren kannst über Mobbing in der Schule und was man dagegen tun kann:
http://www.mobbing.gch.de/mobb/modules/newbb/

Alles Gute und liebe Grüße