Problem von Anonym - 60 Jahre

Wie sieht meine Zukunft aus, was darf ich erwarten?

... ich bin per Zufall auf diese Seite geraten, vielleicht haben Sie für mich einen guten Rat

...wie sieht meine Zukunft aus, was darf ich erwarten ?

Meine Geschichte gäbe ein Buch, hier wirklich nur eine Kurzfassung.

Habe vor acht Jahren mit einem Mann (arbeitet in der gleichen Firma, aber in einer anderen Region) den ich schon länger oberflächlich kannte eine Beziehung angefangen, obwohl ich seit 30 Jahren wie ich meinte gut und glücklich verheiratet war. Er ist sehr beliebt und hat viele Freunde. Dieser Mann war auch verheiratet (wir haben je zwei erwachsene Kinder), ich wurde seine ganz grosse Liebe, wir waren und bleiben seelenverwandt. Er verzauberte mich total mit seiner warmherzigen, lieben und charmanten Art, mit seinen einzigartigen 1000 Ideen, seine Stimme und sein Lachen klang wie Musik in meinen Ohren. Die unzähligen ich liebe nur Dich, die roten Rosen, Mails und verliebten SMS usw. brachten mich in ein ungeahntes Hoch. Ich liebte zwei Männer, beide zusammen ergaben für mich ein absolutes Nonplusultra, ich wurde im Strudel mitgerissen, konnte mich nicht mehr wehren. Unser verstecktes sehr intensives Verhältnis ging zwei Jahre gut. Während der ganzen Zeit begleitete mich das schlechte Gewissen, die Situation belastete mich immer mehr und mehr, ein Zentnerstein lag in meinem Magen. Ich wusste, dass ich gegenüber meinem Mann (er ist eher der taffe Tipp) sehr schäbig handelte und ihm den Boden unter den Füssen wegreissen würde. Mein Mann fragte immer wieder was ich hätte, ich sei nicht mehr die Gleiche, ich wollte ihm doch nicht weh tun und antwortete, dass das wahrscheinlich die Wechseljahre seien. Dann kam der Tag X, ich konnte nicht mehr und schrieb mein Geständnis nieder und übergab es meinem Mann, auch mein Freund legte die Karten vor seiner Frau auf den Tisch. Für meinen Mann brach eine Welt zusammen, er reagierte sehr heftig, rastete total aus, schrie und beschimpfte mich und den Freund auf primitivste Art und wollte sofort die Scheidung haben. Er kämpfte nicht um mich, machte mich tagtäglich psychisch fertig, aber schlief immer noch mit mir, ich war nur noch ein Häufchen elend und fiel in eine tiefe Depression. Schon 13 Tage später liess sich mein Mann durch ein Partnerinstitut vermitteln und stürzte sich kopflos in unzählige Frauengeschichten. Ich trennte mich von meinem Freund und begann um meine Ehe zu kämpfen, aber es gelang mir nicht, mein Mann wurde mit der Situation nicht fertig, ich musste schlussendlich das schöne Heim verlassen. Mein Freund und ich hatten wieder Kontakt (er wohnt 125 Km weg), er stand voll zu mir. Ich sah nur noch den Scherbenhaufen und kämpfte um meinen Mann wollte die Familie retten, mein Mann gab mir auch wieder Chancen, kam bei mir vorbei und schlief mit mir, aber das Vertrauen war dahin, er trennte sich wieder von mir, ich liebte immer noch beide Männer.

Mein Freund wurde in der Zwischenzeit Wittwer seine Frau war krank und starb. Er hielt immer noch zu mir, half mir mit sehr viel Liebe, Geduld und Verständnis wieder einigermassen auf die Beine, gab mir das Versprechen, dass er immer zu mir stehen würde, was auch kommen mag. Leider trug ich seit der Trennung von meinem Mann immer einen unsichtbaren Rucksack mit mir herum, den ich nicht abschütteln konnte. Wir waren mittlerweile 2? Jahre fest zusammen d.h. jedes Wochenende, Ferien wann immer es ging. Immer öfters war ich respektlos und beleidigend zu meinem Freund, er litt zunehmend unter dieser Situation (er ist sehr sensibel) bis er dann nicht mehr konnte und sich von mir trennte. Dann kam eine furchtbare Zeit für mich, ich hatte wieder schwere Depressionen fiel in ein schwarzes Loch, die Herzschmerzen waren unerträglich, ich stand plötzlich ganz alleine da, wusste nicht wie es weiter ging. Ich kämpfte um meinen Freund, den ich so sehr liebte, bat ihn immer wieder um Verzeihung für mein Benehmen. Er baute jedoch eine Mauer auf, sagte mir, er hätte lange an eine Mauer gesprochen, nun sei die Mauer auf seiner Seite. Ich brauchte psychologische Hilfe und ärztliche Betreuung. Nach ein paar Monaten ging es mir dann wieder besser, die grosse Sehnsucht nach meinem Freund hörte aber nie auf. Nun wurde ich nach 5 Jahren Trennung von meinem Mann geschieden, habe die Trennung von meinem Mann verarbeitet.

Mein Freund hat seit dem Frühjahr eine neue Beziehung, die er mir per Mail mitteilte. Ich stürzte mich dann in einen Sommerflirt, der 4 Monate dauerte, er konnte meinem Freund nicht das Wasser reichen. Mein Freund und ich waren mittlerweile 13 Monate getrennt. Ich feierte dann einen runden Geburtstag und lud meinen Freund spontan zu einem romantischen Nachtessen ein und er sagte mir sofort zu. Er kam strahlend und mit dem schönsten Lächeln zu mir, als wäre nie etwas geschehen. Ich fragte ihn dann beim Apéro ob er seine Freundin liebe, er sagte nein, es sei eine lose Beziehung, sie komme und gehe dann wieder und das passe ihm so, ich fragte darauf ob die Freundin in liebe, er meinte sie hätten nie darüber gesprochen er wisse es nicht. In diesem Moment wusste ich, dass meine Stunde gekommen war, als er sich verabschieden wollte, überschüttete ich ihn mit meiner grossen Liebe und angestauten Leidenschaft und nahm in mit in die Wohnung wo wir eine wunderschöne Nacht miteinander verbrachten. Er hat sich dann wieder zurückgezogen, als wäre nichts gewesen. Ich startete wieder einen Anlauf und lud ihn zu mir nach Hause ein. Bis jetzt war er dreimal bei mir und das vierte Rendez-vous wird im Januar stattfinden (er hat zugesagt), jedes Treffen ist leidenschaftlich, liebevoll, wunderschön und einzigartig. Er sagte er könne mich auch nicht vergessen, es könne doch was nicht stimmen, er hätte seine Frau mit mir betrogen und jetzt auch die Freundin (mir war er immer treu). Er wisse nicht was morgen sei, es könne sich schnell was ändern, dass er nicht mehr der Gleiche wäre und die Zeiten sich geändert hätten Ab und zu bekomme ich ein Mail, wo ich zwischen den Zeilen lesen kann, dass da doch noch eine Menge Gefühle für mich sind. Ich übe keinen Druck auf ihn aus, sagte ihm aber, dass ich ihn über alles liebe und dass er mein Mann sei und ich auf ihn warten werde, dass ich für meinen EX-Mann keine Gefühle mehr empfinde und dass ich eine Menge gelernt hätte und erwachsen geworden sei. Nun sind drei Monate vergangen seit der ersten Begegnung, er hat bis jetzt nie gesagt, dass er mich auch liebt, küsst mich aber immer sehr zärtlich, drückt mich fest an sich und macht Komplimente. Die Freundin ist leider noch immer da, was hält ihn fest? Ganz sicher nicht die Liebe, sonst hätte er mir einen Korb gegeben. Er meinte, seine Freundin hätte ihm nie etwas in den Weg gelegt und sei immer recht zu ihm gewesen. Ich weiss, er möchte ihr nicht weh tun, hat ein schlechtes Gewissen braucht Zeit um klar zu kommen.

Wir standen uns sehr lange Zeit sehr nahe, uns verband so viel, haben zwei Ehen zerstört, viel durchgemacht, was ist mit seinem damaligen Versprechen immer zu mir zu stehen (er sagte immer er würde zu seinem Wort stehen)? Ich kann nicht glauben, dass er nur noch meinen Körper begehrt sprich nur Sex mit mir haben will, er ist und war noch nie Schwanz gesteuert, oder hat er Angst, dass ich wieder respektlos sein könnte. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, will ihm auch die Zeit geben die er braucht. Bitte sagen Sie nicht, ich solle ihn aufgeben, dass könnte ich nicht tun!

Was ist Ihre Meinung?

Besten Dank im Voraus!

Dana Anwort von Dana

Grüße Sie!

Den Gedanken, dass es mit der Zeit in Liebesdingen einfacher und leichter wird, können wir uns alle getrost abschminken, was? Egal mit wie vielen Erfahrungen wir durch's Leben laufen - Liebeskummer tut doch immer weh und man möchte so gerne in die Zukunft schauen können.

Hier gibt es niemanden, der mit Bestimmtheit sagen kann, was Sie noch erwarten können. Denn da gibt es nur einen, der das kann. Und der hat sich entschieden, sich erst mal bedeckt zu halten. Ob es die reine Vorsicht ist, die Angst vor den eigenen Gefühlen oder Rücksicht auf die Gefühle seiner Freundin vermag ich nicht zu sagen. Ich fürchte, er wird es auch nicht sagen, wenn man ihn direkt fragt.

Einerseits braucht er wohl Zeit - andererseits sollte man nicht warten, bis es wieder eskaliert, wieder Menschen verletzt werden und wieder alles festgefahren ist. Die Entscheidung, sich von seiner Freundin zu lösen, sollte von ihm kommen.

Was nicht heißen soll, dass man da mit einigen Treffen mehr, schönene Abenden, die an die alten anknüpfen, an die schönen Zeiten, nicht nachhelfen könnte. Er muss sich wieder geborgen fühlen, wieder Dich als den richtigen Weg sehen (ooops, ich verfalle doch ins Du). Und das funktioniert eben darüber, ihm Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, ihn spüren zu lassen, dass mit der Ehe wirklich abgeschlossen ist, dass Sie für sich ihn als den Weg sehen.

Einfach erst mal alle Diskussionen wegfallen lassen und nur genießen. Und dann nicht den richtigen Zeitpunkt verpassen, ihn ganz zu haben. Schwierige Aufgabe. Aber ich denke, da wird der Bauch helfen. Er wird sagen, wann es Zeit ist - vor allem ihm. Wenn er wieder Vertrauen gefasst hat, die alten Respektlosigkeiten vergessen und verzeihen kann - dann ist der Zeitpunkt da.

Kein wirklicher Tipp, aber manchmal liegt in der Ruhe eben doch die Kraft und die Zeit tut das ihrige.

Kann man jemals wirklich wissen, wie die Zukunft aussieht. Nach all den Ehejahren sieht es heute anders aus, als Sie noch vor ein paar Jahren gedacht hätten, damals hätten Sie es Wissen genannt. Das Leben geht die einigen Wege und oft genug, muss man nur Vertrauen in den Fluss haben.

Aus dieser Geschichte könnte man wahrlich ein Buch machen. Wahrscheinlich sogar eine Vorabendserie - und ich hoffe, mit Happy End für alle Beteiligten.

Alles Gute und viel Geduld!