Problem von Tanja - 39 Jahre

Verlustangst

Hallo, im August habe ich einen tollen Mann kennengelernt. Ich wollte keine Beziehung, da ich gerade iene gescheiterte hinter mir hatte. Er hat um mich gekämpft und mir immer wieder versichert, dass nicht alle Menschen und Männer gleich sind. Er könnte ja auch diese einstellung haben, da seine Beziehung zu seiner Frau und seinem Sohn gescheitert ist. Aber er will sich wieder jemanden anvertrauen können. Irgendwann im November habe ich ihm dann soweit vertraut, dass ich mich wieder öffnen konnte. LAngsam aber doch immer mehr. Er meinte dann auch, dass er gern mehr mit mir zusammen sein wolle, da wir doch eine Stunde Fahrzeit zwischen uns haben. Ich habe auch nichts dagegen, nur wollte ich noch bis zum Frühjahr warten. Er war damit einverstanden. Meinte wir können zusammen in den Skiurlaub. Ich war begeistert. Wie sahen uns eigentlich jedes Wochenende und als noch kein Schnee lag auch einige Male unter der Woche. Jeden Tag haben wir gemailt und sms geschrieben. Plötzlich kurz vor denm Urlaub, also ca. 3-4 Wochen nach dem Gespräch über das zusammenziehen wurde er immer verschlossener. Er bekam auch seinen Sohn nicht mehr. Im Urlaub habe ich ihn darauf angesprochen. Er meinte ihm gehe es sehr schlecht und er überlege schon, die Beziehung mit mir zu beenden. Nach unserem Gespräch war dem aber nicht mehr so. Wir erlebten wunderbare vier Tage und er machte schon Pläne für unser nächstes Treffen. Wir gingen zusammen auf ein Konzert am 22.12. und ich übernachtete bei ihm. Er wollte, dass ich bleibe bis zum 26.12. Ich konnte nicht, da ich abends noch eine Weihnachtsfeier hatte. Kam aber am 24.12. wieder zu ihm. Es war wunderschön. Aber mit jedem Tag wurde er verschlossener. Als ich am 26.12. fuhr und ihn abends angerufen habe, ging er nicht mehr ans Telefon. Er sendete mir in der Nacht nur eine SMS, dass er Zeit für sich braucht und ich mich nicht bei ihm melden soll. Ich schrieb ihm drei Tage später einen Brief, dass ich das respektiere und er sich die Zeit auch nehmen soll. Daraufhin rief er an und machte per Telefon schluss mit der Begründung er kann nicht so wie er will. Am nächsten Tag kam dann noch eine SMS mit einer Entschuldigung, aber der Bestätigung, dass er es ernst meinte mit der Beendigung der Beziehung. Wir haben uns nochmal getroffen. Da meinte er er kann einfach nicht so wie er will und kann nicht aus seiner Haut. Er habe nur Gefühle für seinen Sohn(6), der aber so undankbar ist und immer nur nimmt und nichts gibt und für mich überhaupt keine. Und er wisse nicht was Glück ist. Das war jetzt am 07.01. Ich habe ihm erklärt, dass er mir soviel gegeben hat und noch soviel geben könnte und ich ihm auch. Ich war und bin es immer noch, mit ihm zu lernen. Jetzt hat er auch wieder seinen Sohn jedes zweite Wochenende für einen Tag. Dabei habe ich ihn nie gedrängt zu reden, wenn er nicht wollte und habe auch keinen Druck auf ihn ausgeübt. Dafür wollte er immer wissen, wie es mir geht und wie ich empfinde. Wenn ich fragte, kam als antwort, es tut ihm so gut, dass ich da bin und auch für ihn da bin. Er ist mein Seelenpartner. Das wusste ich von anfang an. Und jetzt weiss ich nicht mehr ein noch aus.

Anwort von Michaela

Hallo Tanja,

selbst in festen Beziehungen kann es passieren, dass einer von beiden plötzlich nicht mehr für den anderen offen ist. Meist, wie in deinem Fall, sind es äußere Gründe, die derjenige selbst nicht kennt und sich auch nicht mehr begreift. Selbstvorwürfe, Zweifel etc. belasten die Beziehung zum anderen, der Bruch entsteht.
Dieser Zustand ist für dich natürlich nicht akzeptabel, denn es tut weh, verlassen zu werden; das Selbstwertgefühl leidet. Du hast viel Energie und Emotionen in diese Beziehung gesteckt, genauso wie dein Freund. Doch vielleicht ist er mit all dem einfach überfordert, weil noch Probleme mit seinem Sohn hinzugekommen sind.

Die Frage ist jetzt, was du tun willst. Natürlich willst du ihn zurück haben; da sehe ich momentan allerdings wenig Hoffnung, so leid es mir tut. Abwarten und hoffen? - Ich weiß nicht...
Vielleicht hilft es, wenn du erst einmal etwas für dich tust, Abstand gewinnst. Damit tust du euch beiden einen Gefallen: Du findest für dich heraus, wie es weitergehen soll, findest ein bisschen Ruhe. Dein Freund bekommt den Raum, den er braucht, um seine Gefühle zu ordnen. Es ist schwer, nach so einer langen Zeit die Wochenenden ohne den anderen zu verbringen, ohne in "schwarze Löcher" zu fallen, doch irgendwo finden sich immer Freunde, die einem über das Schlimmste hinweg helfen. So kann es geschehen, dass nach einiger Zeit alles etwas anders aussieht.

Ich hoffe das Beste für dich und drücke dir die Daumen!

Viele Grüße von

Michaela