Problem von Anonym - 16 Jahre

Seine Mutter belastet unsere Beziehung

Hallo liebes KuKa Team!

Erstmal ein großes Lob an euch, ich finde es echt super, dass ihr euch hier freiwillig um die Probleme anderer kümmert! :-)
Jetzt mal zu meinem Problem. Ich bin seit fast einem Jahr mit meinem Freund (17) zusammen und ich liebe ihn wirklich sehr und er mich auch. Das Problem liegt einfach hauptsächlich bei seiner Mutter und das beschäftigt mich doch ziemlich doll.
Wie gesagt...mein Freund ist 17 und wird im September schon 18 und er darf wirklich so gut wie gar nichts. Seine Mutter verbietet ihm fast alles.
Ich kann ja mal ein paar Beispiele nennen...wenn ich zum Beispiel mal spontan was mit ihm machen will (Kino oder so), dann kann ich das gleich vergessen.
Das ist seiner Mutter nämlich zu kurzfristig und sie konnte sich ja gar nicht darauf einstellen. :-(
Oder am Wochenende mal abends weggehen...Pustekuchen...er hat nämlich schon um 22:00 Uhr wieder zu Hause zu sein. Das ist voll ätzend.
Einmal war's ne Ausnahme...da durfte er bis um Mitternacht in der Disco bleiben (uuhh)...und alle unsere Freunde waren da. Ich bin natürlich aus Solidarität mit ihm nach Hause gegangen, obwohl ich gerne noch geblieben wär (aber nach dem Muster läuft es eigentlich immer, dass ich mich dann immer nach ihm richte).
Ich find das so belastend, immer wieder.
Man kann wirklich nichts machen. Ich kann nicht mal nach der Schule noch spontan mit ihm irgendwo hingehen, denn dann kommt nur der Satz: "Ne lieber nicht, ich glaube, da hätte meine Mutter jetzt was dagegen".
In diesen Momenten klingt er total wie ein Muttersöhnchen, was mich noch mehr ankotzt.
Ich hab zum Beispiel auch vielleicht mal vor, in eine andere Stadt zu ziehen, denn ich will nicht in unserem kleinen Städtchen versauern, ich will ja auch was von der Welt erleben. Und er würde natürlich gerne hierbleiben (bei Mutti natürlich, die kann man ja nicht alleine lassen).
Und sie hat mir auch schon mal an den Kopf geworfen: "Wenn mein Sohn irgendwann mal woanders hingeht, dann bring ich mich um".
Hallo, was ist denn das für eine krankhafte Einstellung?? Kann sie nicht mal kapieren, das er auch ein eigenes Leben hat und es in Zukunft auch so sein wird?
Das Schlimme ist ja nur, mein Freund meinte, er hat schon früher versucht mit ihr zu diskutieren, es aber schon längst aufgegeben, weil sie dann nur sagt : " Halt den Mund, du hast gar nichts zu sagen, du tust das, was ich dir sage".
Und als er einmal wirklich mit ihr "Diskutiert" hat, da hat sie sogar versucht ihn zu schlagen.
Mein Freund hat wirklich kein eigenes Leben, er ist wie gefangen und kann nichts machen. Und das schlimme ist, dass er wirklich schon fast aufgegeben hat was zu unternehmen. Ich will aber nicht, dass er aufgibt!
Aber wenn ich ihn zum Beispiel mal bitte, dass er seine Mutter fragen soll, ob er nicht mal spontan was mit mir machen kann, dann sagt er nur: "Willst du etwa, dass ich mich wegen dir schon wieder mit meiner Mutter streite? Ich hab keine Lust mehr auf Stress"!
Ist ihm das denn alles so scheißegal?? Ich hab ihm wirklich schon oft gesagt, dass er endlich mal was machen soll, dann kommt nur ein: "Ja mach ich", und das war's. Es kommt nämlich nichts.
Was soll ich denn machen? Könnt ihr mir einen Rat geben?
Denn ich hab unsere Beziehung noch nicht aufgegeben, obwohl meine Eltern mich nicht wirklich unterstützen. Sie hacken auch nur auf ihm rum und geben mir passiv zu verstehen wie blöd sie es finden, dass er nichts darf (also quasi: ich soll mich von ihm trennen).
Denn meine Mutter würde es viel lieber sehen, wenn ich mit einem anderen aus meiner Klasse zusammen wäre (ohhh....der ist doch so selbstständig, intelligent, sieht gut aus...bla bla bla).
Also ich möchte unbedingt was ändern, aber wie bringe ich ihn dazu, dass er wenigstens wirklich mal was tut und nicht nur dumm rumschwätzt.
Denn seine Mutter ist ja ne richtige Klette. Auch in der Woche: "Du bist um 16:00 Uhr zu Hause" (denn sonst ist sie ja so alleine, einen Mann hat sie ja auch nicht mehr).
Bitte helft mir. :-(

Liebe Grüße an euch!!

Anwort von Sabine

Hallo!

Einerseits kann ich Dich sehr gut verstehehen, und andererseits kann ich ihn auch gut verstehen. Er ist sehr an das Schema seiner Mutter gewöhnt und weiß,was auf ihn zukommt, wenn er versucht sich dem zu widersetzen und Du vermisst die Freiheiten, die Dir gegeben sind. Das es da zu Steit kommt oder kommen kann, ist ganz klar. Zumal Deine Eltern auch nicht gerade hinter euch stehen, sondern vielmehr, genauso wie Du dagegen anwettern, wie sich seine Mutter verhält. Ohne sein Wollen und sein Mitwirken wird es eh nicht funktionieren. Wenn er sich nicht dazu entschließt mit seiner Mutter darüber zu sprechen, dass sie die Zügel ein wenig lockerer lässt, wird es wohl schwer werden etwas zu erreichen.
Ich lese in Deiner Mail, dass Du Dich nicht von ihm trennen willst. Andererseits willst Du aber auch seinen Respekt vor seiner Mutter nicht akzeptieren. Das muß einfach zum Streit führen. Er hat für sich wohl entschieden dem zu folgen, was seine Mutter von ihm verlangt und Du wetterst dagegen an. Streit ist vorprogrammiert. Logisch.
Natürlich ist es nicht normal, wenn sie bei einem 17jährigen Jungen die Zügel so eng anzieht. Sie wird wahrscheinlich schwer loslassen können, aber wenn er als Sohn nicht anfängt von sich aus dagegen anzukämpfen, dann wird sich wohl kaum etwas ändern. Für ihn ist es auch nicht leicht. Er hat einerseits die Diskussionen mit Dir zu führen und andererseits mit seiner Mutter. Er sitzt bestimmt oft zwischen zwei Stühlen und fühlt sich nicht wohl. Was ist mit dem, was er will? Ich finde, er sollte entscheiden, wie er es für richtig hält und wenn Du ihn wirklich liebst, dann wirst Du auch akzeptieren können, wie er sich entscheidet. Wie soll er seinen Weg finden, wenn er von zwei Seiten gelenkt wird. Seine Mutter, die ihm sagt, was er machen soll und seine Freundin, die ihm auch sagt, was er machen soll. Ich kann mir vorstellen, dass er sich manchmal wie ein Kaugummi fühlen muß. Sprich einmal in aller Ruhe und ohne Stress und Vorwürfe mit ihm darüber, wie er sich sein Leben vorstellt und was er gerne machen würde. Vielleicht kann er ja so auf eigene Beine fallen.
So zumindest denke ich darüber.

Lieben Gruß