Problem von Cherno - 19 Jahre

Nr. 2: Rückantwort an Michaela - Mein bester Freund

Liebe Michaela,

Zuerst einmal danke ich dir vielmals für deine ausführliche Antwort. Du hast gesagt, ich möge dich korrigieren, falls du in einem Punkt nicht ganz richtig liegst, das möchte ich nun gerne machen (gleichzeitig hab ich den Vorteil ein erneutes Mal meine Gedanken zu sortieren), und nochmal kurz was zu deinen Vorschlägen zu sagen.

Es sieht folgendermaßen aus: Meine Gefühle für meinen besten Freund sind rein freundschaftlicher Art (es hat also nichts mit Homosexualität zu tun), er ist mir sehr ans Herz gewachsen, und wenn ich sage ich habe noch niemanden so geliebt meine ich damit eine freundschaftliche Liebe, wie ich sie vorher bei noch keinem anderen Freund empfunden habe, für einen tollen Menschen. (außerhalb der Familie, das ist eine andere Liebe). Auch er liebt mich, ich bin sein bester Freund, ein tolles Gefühl. Mit einem Unterschied, er ist sich selbst sicher, ich bin dies so gut wie gar nicht.

Wo liegt nun also das Problem... Von ihm bekomme ich die Bestätigung, die ich keinesfalls vermissen möchte, ich habe das Gefühl diesen Menschen zu brauchen, und deshalb dränge ich auf seine Aufmerksamkeit, mache mir über viele Kleinigkeiten Sorgen und bin in vielen Dingen nicht so gelassen wie er. Das Hauptproblem ist, dass ich mit mir nicht zufrieden bin, >>mein nichtdeutsches Aussehen ablehne, ein schlechtes Selbstbild habe, ansonsten würde es mir auch nichts ausmachen, wenn plötzlich eine Frau in sein Leben kommt, oder er mal weniger Zeit für mich hat. Eifersuchtsgefühle wären nicht vorhanden, dessen bin ich mir bewusst. Da solche Veränderungen aber nicht zu verhindern sind, muss ich es auf kurz oder lang akzeptieren, und dies könnte eine Chance sein mich zu verändern und mich mehr auf mich selbst zu besinnen, ein sehr schwieriger Weg. Was das Thema angeht, solche Gefühle bei ihm anzusprechen, bin ich eher zurückhaltend, auch wenn wir schon sehr gefühlstiefe Diskussionen hatten. Aber man weiß nie wie's kommt, vielleicht kommts doch irgendwann zur Sprache. Ich werde also versuchen mein kaputtes Selbstvertrauen wiederzubekommen, aber das schaffe ich nur durch therapeutische Hilfe, in letzter Zeit leide ich zudem unter Angstattacken in manchen Situationen, es wird also höchste Zeit, und diesen Schritt habe ich vor kurzem gemacht. Denke ich an meine selbstbewusste Zeit hätte mir das nie passieren dürfen, nur ändern lässt es sich ja leider nicht.

Ich wünsche dir alles Gute und nochmals danke!

Cherno

Anwort von Michaela

Hallo Cherno,

vielen Dank für deine Rückantwort!

Ich freue mich, dass du für dich den Schritt gewagt hast, dich selbst wieder aufzubauen. Eine Therapie ist nicht leicht, aber schaffbar, und letztendlich tut es auch der Freundschaft zu deinem Freund gut.

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg!

Liebe Grüße,

Michaela