Problem von E.Gücking - 59 Jahre

Alkoholprobleme mit dem Partner

Hallo,
mein Problem ist die Alkohol und z.T. eine Tablettenabhängigkeit meines Ehepartners. Seit dem Tod Ihres Vaters ca 1 1/2 Jahre und dem erneuten Verlust Ihrer Mutter vor 3 Monaten ist die Welt meiner Frau zusammengebrochen. Alle Versuche Ihr zu helfen ob seitens unseres Hausarztes als auch alle anderen Familienangehörigen ist meine Frau fast ohne einen Tag ohne Alkoholgenuss.Sie trinkt dann ohne unterlass bis zum umfallen. Sie wurde schon zweimal in ein Krankenhaus eingeliefert, hat aber immer sich verweigert dort zu bleiben um eine Terapie welche wir von Ihr erbitten zu beginnen. Bei der letzten Einweisung durch unseren Hausarzt habe ich den behandelten Arzt gebeten meine Frau zu einer Behandlung in eine Suchtklinic zu überweisen. Dieses wurde mir verweigert weil Sie nicht zugestimmt hatte. Es vergeht kein Tag an dem Sie nicht Randaliert und uns in der ganzen Gemeinde dadurch unmöglich macht. Ich habe alles versucht; kein Alkohol im Haus, dann besorgt Sie Ihn sich in dem Sie Freunde bittet
selbigen zu besorgen. Oder Alkohol zur freien Verfügung in der Hoffnung Sie dadurch zum Verzicht zu bewegen. Die Bitte sich einer Terapie zu unterziehen lehnt Sie kategorisch ab.Unter Alkoholeinfluß wird Sie derartig gefährlich dass ich um mich zu Schützen leider auch schon Handgreiflich wurde was mir unendlich Leid tut. Unsere ganzen Freunde und Bekannt haben sich schon von uns entfernt . Bitte geben Sie mir einen Rat ob es eine Mölglichkeit gibt Sie auch gegen Ihren Willen zu einer Behandlung zwingen zu können. Unsere beiden Kinder, Ihr Bruder und ich sehen sonst keine Möglichkeit dass für Sie das Problem zu lösen ist.
In der Hoffnung Ihrerseits um Hilfestellung verbleibe ich mit bestem Dank
E. G.

Anwort von Michaela

Sehr geehrter Herr Gücking,

ich weiß nicht, ob man jemanden einfach so zu einer Behandlung zwingen kann, wenn er das kategorisch ablehnt. Es gibt Möglichkeiten, Entmündigungsverfahren einzuleiten. Das ist allerdings für alle Beteiligten sehr erniedrigend und würde Ihre Familie zusätzlich belasten.

Da Ihre Partnerin sich nicht helfen lassen will und sich auch sonst einschüchternd verhält, gäbe es für Sie die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Leuten in Verbindung zu setzen, die NICHT aus der Medizin kommen: Die Anonymen Alkoholiker. Man kann über diese Organisation sagen, was man will, aber diese Menschen wissen wirklich, wovon sie reden. In jeder größeren Stadt gibt es eine Gruppe, deren Ansprechpartner Sie im Telefonbuch nachschlagen können. Alle Auskünfte erfolgen anonym, wie der Name schon sagt. Für Angehörige gibt es die Gruppe Al-Anon. Sie arbeiten ebenfalls mit den AA zusammen und fördern das Verständnis und die Zusammenarbeit dieser Gruppen, damit alle mit dem Problem Alkohol leben können. Bei AA finden Sie auch Gesprächspartner, die mit Ihrer Partnerin Kontakt aufnehmen können, wenn Sie es wollen. Somit sind Sie nicht mehr alleine mit dem Problem konfrontiert und können sich mit anderen Angehörigen austauschen, was auch schon sehr hilfreich sein kann.

Ich wünsche Ihnen für die Zukunft viel Glück und hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte!

Mit freundlichen Grüßen,

Michaela