Problem von Anonym - 17 Jahre

Bulimie - ich brauche Hilfe

Liebes Kummerkastenteam!

Ich hab seit 3 Jahren ein Riesenproblem. Mit 15 wurde ich magersüchtig und habe mich auf 47kg bei 172cm runtergehungert. Ich mein, es war jetzt nicht so arg wenig Gewicht wie manch andere haben, aber man muss bedenken dass ich in 2 Monaten von 67 auf 47kg abgenommen hatte.
Einmal hab ich dann nicht mehr widerstehen können und Schokokekse gegessen, weil meine Mutter halt auch Druck gemacht hat. Fast ein halbes Kilo und dann war mir total schlecht. Der Freund meiner Mutter hat gemeint ich soll viel trinken und versuchen mit dem Finger das Rauszubrechen damit mir nimma so schlecht ist.
So toll.. super Idee... seitdem habe ich Bulimie. Meine Gewichtsschwankungen sind zu zwischen 1-2 kg jeden Tag. Ich ess zu hause immer alles weg, aber das Schlimmste ist, dass ich überhaupt keine Lebensqualität mehr habe.
Ich brauche Hilfe..das weiß ich.
Zurzeit macht mir nur Angst, dass mich die Bulimie nur dann stört wenn es wieder ein Tag ist an dem ich zugenommen habe, ansonsten stört es mich (leider) nicht, obwohl ich weiß was für schlimme Folgen es haben kann bzw jetzt schon hat.
Meiner Mutter kann ich das nicht erzählen. Sie hat so viel zu tun und ich hab ihr damals schon so viele Sorgen gemacht. Außerdem hab ich grade keinen guten Draht zu ihr, weil sich ihr Freund dauernd einmischt und zwischen uns drängt.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter.. hab dieses Jahr Matura (bin aus Österreich) und glaub nicht dass ich es schaffen kann, wenn ich die Bulimie nicht loswerde.
Kennt ihr vielleicht gute Einrichtungen, wenns geht in Wien wo ich gratis und Anonym, also ohne Krankenkasse, Hilfe bekomme?
Mit Krankenkasse gehts nicht, weils sonst meine Mutter erfährt..

vielen Dank schon mal im Voraus

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann Dir leider keine Einrichtung in Wien nennen, wie Du es Dir vorstellst. Ich kann mich auch nur durch's Netz googlen wie Du.

Aber warum streubst Du Dich so, mit Deiner Mutter darüber zu sprechen. Okay, euer Verhältnis ist im Augenblick nicht das beste, aber dennoch ist es Deine Mutter, die Dir immer zur Seite stehen wird. Und wenn sie merkt bzw. erfährt, dass ihr Kind krank ist, wirst Du dann nicht automatisch wieder in den Mittelpunkt rücken. Dass Du ihr keine weiteren Sorgen machen möchtest, ist auf der einen Seite lobenswert - aber wird es nicht später noch mehr Sorgen machen, wenn Du es geheimhältst? Wenn Du deshalb auf die richtige Therapie verzichtest und es immer weiter geht?

Was ohne die Krankenkasse geht sind Selbsthilfegruppen. Pro Familia (gibt es das auch in Östereich? wenn nicht, dann ähnliche Einrichtungen) und auch die Krankenkasse (Du kannst auch ananoym anrufen) haben Informationen darüber.

Nichtsdestotrotz finde ich, solltest Du offen über Dein Essverhalten sprechen. Es gibt keinen Grund, es geheimzuhalten. Das ist der erste Schritt, und damit wie so oft einer der schwierigsten. Du möchtest Hilfe - lass diesen Willen größer sein, als die Angst.

Alles Gute!

http://www.bulimie-online.de