Problem von Ayse - 27 Jahre

Möchte doch nur geliebt werden

Ich habe doch auch das Recht auf Liebe. Aber mein Partner gibt mir keine Liebe, keine Geborgenheit, keine Zärtlichkeit. Ich bin so richtig am Ende. Ich will gar nicht mehr leben. Ich möchte niemanden sehen, mit niemanden darüber reden, weil ich mich so sehr dafür schäme. Ich schäme mich, dass eine Frau so behandelt wird. Nach außen sieht das immer so aus, als würden wir immer super klar kommen, aber keiner weiß, wie beschissen es mir geht. Nach außen muss ich immer korrekt sein, damit keiner was merkt. Nie spreche ich mit jemanden darüber. Warum? Weil ich nicht will, dass die Leute über mich reden. Weil ich nicht will, dass die Leute traurig sind. Mit seiner Familie will ich sowieso nicht darüber reden, weil die sowieso denken, der Sohn ist nicht schuld. Die könnten sich das nicht vorstellen. Die denken sowieso, dass das der zweite Mann ist, und der dritte kommt ja bestimmt. Ich bins einfach leid, überall zu hören, dass die Beziehungen nicht stimmen, dass jeder Probleme hat. Und da will ich nicht auch noch anfangen.

Er hasst mein Kind. Wenn er sie sieht, hat er Hassgedanken, die ich gar nicht so beschreiben kann und will. Ich schäme mich, dass ich mit einem zusammen war, der schon so oft, so schlecht über das Kind geredet hat, dass ich immer noch mit dieser Person zusammen bin. Immer wieder rutscht ihm aus, dass er das Kind nicht lieben kann. Wie oft hat er mir gesagt, dass es nicht sein eigenes Blut ist. Das stimmt auch, aber muss man immer wieder darüber reden? Muss man immer wieder das Recht auf sich ziehen, mit der Begründung es sei doch gar nicht sein Kind. Immer wieder betont er, dass er nicht der Vater ist. Und das tut meiner Kleinen so weh. Er hat schon so oft ihr kleines unschuldiges Herz gebrochen. Und darauf hin macht sie es dann genauso. Sie macht das eigentlich nur, damit man ihr nicht weh tun kann. Er sagt immer wieder: DEIN Kind , DEIN Kind ist so frech. Immer wieder betont er das DEIN. Und dass alles vor ihr. Immer wieder habe ich ihm gesagt, es klappt nicht mehr, lass unsere eigenen Wege gehen. Aber aus Bequemlichkeit wollte er nicht. Immer wieder habe ich ihm eine Chance gegeben. Nie hat er sie ausgenutzt. Wenn ich zu ihm sage, dass es mir nicht gut geht, gibt?s dann erst mal großen Streit. Und dann kümmert er sich um mich. Aber sonst nie. Und das immer nur für eine Stunde. Sobald der Tag um ist, ist er wieder der Alte. Er redet nicht mit mir. Er interessiert sich nie für den Alltag. Und das Schlimme ist, neben seiner Familie verstellt er sich. Und deswegen erst will ich gar nicht mit dem Thema anfangen bei denen, weil ich weiß, dass er dazwischen greift, und so tut, als ob er gar nicht so ist. Er lügt, wo er nur kann. Bei so vielen Sachen lügt er. Alles was ich sage, sagt er immer, jetzt tu nicht so, als ob ich immer so bin. Oder sein Standardspruch: Ob das so schlimm ist? Er hat gar kein Unrechtsbewusstsein. Er denkt nicht darüber nach, dass was er macht, dass das schlimm ist. Aber mehr als sagen kann ich es doch nicht. Ich kann doch nicht immer wieder sagen, dass er mir nicht so wehtun soll. Mit Wörtern beschimpft er mich so sehr. Er sagt, dass ich so dreckig wäre. Ich sollte mal in den Spiegel gucken. Und das so oft. So oft hat er sich dafür entschuldigt und trotzdem hört das nicht auf. Immer wieder bedroht er mich, wenn er geht, dass er uns was antun wird, er würde ja meine empfindlichste Stelle kennen. Und das ist mein Kind. Das hat er mir bis jetzt so oft gesagt. Wie oft hat er gesagt, dass er uns umbringen wird. Und im Laufe der Zeit, haben wir gelernt, uns zu beschimpfen. Ich bin schon längst nicht mehr die ruhigste, ich beschimpfe ihn ja auch schon. Aber wirklich nur, weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll mit seinen Beleidigungen.

Ich wünsch mir doch auch nur, dass er mir mal sagt, dass ich heute gut aussehe, oder dass ich heute mir mal was verdient habe. Immer erwartet er das von mir. Am liebsten müsste ich ihn den ganzen Tag nur loben und ihm sagen, wie toll er ist. Nie nimmt er mich mal in den Arm. Nie drückt er mich mal. Immer nur nach einem großen Streit. Nie sagt er mir mal was Schönes ins Ohr. Nie sagt er mal, komm wir gehen jetzt mal spazieren. Immer bin ich die jenige, die was vorschlägt, und dann hat er meistens keine Lust dazu. Immer wenn ich im Fernsehen oder draußen sehe, wie die Männer mit ihren Frauen oder Kindern umgehen, wird mir ganz schlecht dabei. Dann weine ich innerlich. Das versteht er nicht. Wenn er so was sieht, dann sagt er, wie sehr er sich wünscht, ein Kind zu haben, wie schön das wäre, wenn er mit seinem Kind spazieren gehen könnte. Das könnte ich ihm ja ermöglichen, wenn er sich um uns auch so kümmern würde. Warum macht er nicht erst das Beste aus dem, was er hat? Warum erst ein eigenes Kind? Er ist in sich selbst verliebt, er ist egoistisch. Er ist genau einer der Männer, von denen ich immer Abstand gehalten habe. In den ersten Monaten hat er sich ganz anders gezeigt. Schnell habe ich gemerkt, dass ich nicht mit ihm zusammen leben kann. Immer wieder, ich kann gar nicht sagen, wie oft ich das gesagt habe, lass es uns beenden, bevor es zu spät ist. Jeder würde jetzt sagen, warum hat sie sich nicht getrennt, wenn sie das schon wüsste. Er hat mich nur hingehalten.

Anwort von Elaine

Hallo Asye,

du hast Recht, für einen Moment habe ich mich gefragt, warum du dich nicht schon getrennt hast, wo du weißt, das ihr beide keine Zukunft habt, aber im Grunde ist das total egal, wichtig ist das du nun beginnst deinen eigenen Weg zu gehen.
Du kannst niemanden dafür verurteilen das er dir nicht geholfen hat oder nicht erkannt hat das es dir schlecht geht, wenn du selbst alles daran gesetzt hast das keiner mitbekommt das es dir schlecht geht. Man kann dir nur helfen, wenn du darum bittest und egal wiesehr deine Freunde sich über eigene Probleme ärgern, sie werden immer bereit sein dir zu helfen, dafür sind Freunde da.
Das dein Freund dein Kind nicht akzeptiert ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt, warum du die Beziehung beenden solltest. Wenn du es nicht für dich tun kannst, dann für dein Kind Ayse, denn das ist noch klein und jung und braucht deinen Schutz. Deine Aufgabe ist es sie zu beschützen, das sie nicht mit einem Mann aufwächst, der sie nicht liebt, nicht akzeptiert als Mitglied eurer Gemeinschaft und ihr das auch zeigt. Das kannst du nicht dulden und brauchst da auch keine weitere Hilfe von den Eltern deines Freundes zu warten. Dein Freund ist ein selbstsüchtiger Egoist und wird dieses auch bleiben, egal was du tuen wirst, er wird sich nie ändern und jeden Tag den du da noch verbringst ist verschwendet. Auch wenn es Mut und Kraft kostet auszuziehen und ein eigenes leben auf eigenen Beinen aufzubauen, kannst du es schaffen, wenn du nur willst und dein Kind wird dir die Kraft dazu geben.
Wenn du Angst davor hast, das er dir oder deinem Kind etwas antuen könnte, dann gehe auf jedenfall zur Polizei. Sie werden dir helfen und dich weiter unterstützen und dir sagen, was du in Notsituationen tun kannst.

ich wünsche dir alles Gute und liebe Grüße