Problem von Anonym - 14 Jahre

Vor einem Jahr starb meine Mutter

Hallo ihr,
am besten ich sage gleich was mich bedrückt:
vor einem Jahr ist meine Mutter gestorben und ich war sehr sehr sehr traurig und bin es eigentlich immer noch. Ich hab nie mit jemanden darüber geredet, weil ich es einfach nicht kann...trotzdem wünsche ich mir manchmal das jemand da ist dem ich sagen könnte wie es mir geht, da ich immer noch losheulen könnte. Ich hab auch schon mal überlegt zu einem Psychologen zu gehen, traue mich aber nicht meinem Vater das zu sagen aber es geht ja nicht anders. Letztes Jahr hab ich nach den Sommerferien erfahren, dass mein Schwarm und bester Freund umgezogen ist und ich weiß nicht wo er ist, niemand weißt es, nicht mal die Lehrer...doch ich eine Sache weiß ich, er ist nach Schleswig-Holstein gezogen. Ich hab auch schon mal bei der Auskunft angerufen, und versucht mit Hilfe des Vornamen der Mutter und des Nachnamen herauszufinden vohin er gezogen ist, aber es hat nichts gebracht. Ich vermiss ihn sehr und das macht alles nur noch schlimmer. Vor kurzem habe ich ein Film gesehen, der war sehr sehr traurig, es ging um Liebe und so und ich musste sehr weinen, weil das Mädchen im Film gestorben ist und mich das an meine Mutter erinnert hat und außerdem suche ich jemanden der mich liebt, jemanden der mich versteht, jemanden mit dem ich einfach nur reden kann, jemanden, der selbst ohne Worte versteht was ich sagen möchte, ich weiß das klingt scheiße aber das sind die Gedanken in meinem Gehirn.
Ich kann einfach nicht mehr...über einem Jahr versuche ich meine Gefühle zu unterdrücken, aber ich kann langsam nicht mehr. Ich schaffe es nciht mal mit meinen Freundinnen oder mit meiner Familie über das alles zu reden....
Was soll ich machen??? Bitte ihr müsst mir helfen...

Vielen Dank

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es tut mir wirklich aufrichtig leid, dass Du Deine Mutter so früh verloren hast. Ich kann nachvollziehen, wie sehr sie Dir fehlen muss.

Ich denke, so ziemlich jeder Mensch auf dieser Erde kann Deine Traurigkeit verstehen. Du musst sie nicht verstecken und unterdrücken. Sie darf da sein. Du darfst und solltest um sie trauern.

Ich vergleiche die Gefühlswelt, den Kopf immer gern mit einem Dachboden: Man erlebt, fühlt und was man gerade nicht haben will, was schmerzt, packt man säuberlich in Kartons und verstaut es dort oben. Aber irgendwann wird die Last für das Haus zu groß und man muss ihn aufräumen. Je nach dem, wie schwer diese Kartons sind, braucht man Hilfe. Fachliche Hilfe.

Ist Dein Vater ein Mensch, der selbst kaum oder gar nicht über eine Traurigkeit über den Tod spricht? Es gibt Menschen, die machen das mit sich selbst aus - andere brauchen Gespräche und Mitteilung. Du musst nicht handeln wie er es tut. Jeder Mensch hat seine eigene Art, mit der Trauer umzugehen. Sprich mit viel Ruhe mit ihm. Zwischen Tür und Angel kann man sich kaum mitteilen. Frage ihn einmal, wann er Zeit für Dich hat; vielleicht macht ihr einen ausgedehnten Spaziergang? Im Laufen redet es sich oft besser.

Dass Dein Schwarm und gleichzeitig bester Freund so sang- und klanglos umgezogen ist, tut mir auch leid. Gehört er zu den wenigen, die noch kein Handy besitzen? Schade. Wenn Du den Mut aufbringst, dann frage doch mal bei seinen ehemaligen Nachbarn, ob die die Stadt wissen, in die er gezogen ist. Mit dem Namen und der Stadt wirst Du auch über die Auskunft was erreichen.

"Wortlos verstehen" funktioniert im kleinen Rahmen. Aber glaub mir, ohne zu reden, wird man von niemanden verstanden. Dass es dem anderen schlecht geht, kann man nur merken, wenn er es auch zeigt. Aber die Gründe dafür müssen immer ausgesprochen werden. Gedankenlesen kann der liebste Mensch nicht.

Alles, alles Gute!