Problem von Britta - 37 Jahre

mein Kind ein Außenseiter

Hallo, vielleicht kann man mir hier ein paar Tipps geben. Ich bin alleiner-ziehende Mutter eines 7 jährigen Sohnes und bin Hartz 4 Empfängerin. Ich lebe von dem Vater getrennt seit dem mein Sohn 4 Mo. alt war. Durch die harte Trennung sind wir wieder mit meinen Eltern zusammen gezogen, in eine Strasse in der nur alte Leute wohnen, also keine Kinder und schon gar nicht in Leons Alter. Mein Sohn geht in einem anderen Stadtteil zur Schule und sein Sport wiederrum ist ebenfall in einem anderen Stadtteil. Als er zur Schule kam, hatte er von dem einen oder anderen Kind mal Besuch bekommen, die aber kommen nicht wieder, weil Leon "bestimmen" will was gespielt wird. Kann ich ihm auch nicht verdenken, weil er ja niemanden hat, der mit ihm das oder jenes spielen will. Sicherlich spielen meine Eltern oder auch ich mit ihm, aber so spielen wie er es will oder wie er es sollte können wir auch nicht. Ich habe ihn in 2 Sportvereinen angemeldet, aber auch hier ist er jeweils ein Außenseiter. Entweder sind die Kinder älter, oder weiter oder haben ihre eignen Kumpels mit. Leon steht meistens ca. 1 m von denen entfernt. Ich habe auch schon mit den Trainern gesprochen, diese aber sagen immer wieder:" Das wird schon". Ich habe ihn bei einem ganz anderen Verein wieder abgemeldet, weil er weinte und sagte:"Ich steh da und keiner spielt mich mit dem Ball an". Das stimmte auch. Er brachte und bringt sich stets ein, aber keiner nimmt Beachtung von ihm. Er tut mir ganz häufig echt leid, ich weiss nur nicht wie ich damit umgehen soll. In den Tagen, wenn er nicht zum Sport geht, sitzt er alleine in seinem Zimmer und spielt. Ganz ehrlich, meine Kindheit gegen seine möchte ich nicht tauschen. Leon ist ein sehr pflegeleichtes Kind. Er nervt nicht oder jammer o.ä. Er ist unheimlich lieb, und versucht immer wieder mit anderen Kontakt zu knüpfen, doch die stoßen ihn weg. Sein Vater (habe keinen guten Kontakt zu ihm) redet ihm auch ständig ein, er wäre (Leon) ADHS-krank. Obwohl das überhaupt nciht zu trifft. Leon ist einfach nur alleine. Ich kann mir aber nicht noch mehr Sportvereine leisten. Selbst wenn ich ihn hier in die Kirchengemeinde geben würde wäre er wieder Außenseiter, da er in unserem Stadtteil keine Kinder kennt, da er hier nicht zur Schule geht. Oft kommt er an und will die alten Kumpels aus dem Kindergarten treffen, die aber sagen ab, oder wollen sich erst gar nicht mit Leon treffen. Auch geht Leon ungerne alleine raus, bzw. schon gar nicht von unseren Grundstück runter, weil er einfach nur Angst hat. ich habe schon das Buch DAS-STARK-MACH-BUCH, aber auch dort finde ich keine Tipps und Hilfestellungen. Vielleicht weiss man ja hier was. Danke Britta

Jeanett Anwort von Jeanett

Hallo Britta!

Vielleicht gibt es sowas wie eine Mutter-Kind-Gruppe in eurer Nähe, der Du Dich anschließen kannst und wo gleichaltrige Kinder drin sind. Sportverein ist auch eine gute Idee. Nur vielelicht liegt ihm Fußball nicht. Vielleicht mag er Schwimmen lieber oder Tischtennis. Er wird auch einiges alleine erkämpfen müssen. Er wird sich in der Schule durchbeißen müssen und auch in Sportvereinen. Ich weiß, dass es als Mutter nicht immer leich ist mit anzusehen, aber wie sollen die Kinder lernen das zu erreichen, was sie gerne möchten, wenn wir ihnen immer "die Hand davor halten". Ich habe beides erleben können. Meine Tochter, die sehr sozial eingestellt ist und mein Sohn, der sich etwas schwerer damit tut. Er hatte es nicht so leicht Freunde zu finden, wie meine Tochter. Er ist irgendwie aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Es hat lange Zeit gebraucht, bis er gelernt hat, wie es funktioniert und es gab dabei auch oft bittere Tränen, doch er mußte es für sich lernen und herausfinden. Auch hier sind nicht immer Kinder mit denen sie spielen können und so habe ich mit mit einer Kette Mütter zusammen getan und wir bringen die Kinder rum. Mal spielen sie bei einer Freundin und ich nutze die Zeit zum Einkauf und mal sind die Kinder hier. Ich, als Mutter, halte mich aus den Spielen völlig raus, damit sie lernen können, wie es funktioniert. Kinder wollen es doch lieber alleine herausfinden. Wenn es dann wirlich Probleme gibt, dann kommen sie und beschweren sich oder petzen. Ich werde mich aber hüten eine Regelung reinzubringen. Ich mache in diesen Fällen nur Lösungsvorschläge. Darum geht es nun aber nicht. Es geht um Deinen Sohn, der sich damit schwer tut. Ich denke, dass er es auch lernen kann und wird, wenn Du ihn ein Stück mehr loslassen kannst. Wenn er sich immer wieder darauf ausruhen kann, dass Du ihn dort herausholst, wenn es nicht gleich so klappt, wie er es sich wünscht, dann wird er sich vielleicht auch nicht mehr anstrengen und darum kämpfen. Der Sportlehrer hatte ganz Recht, als er sagte, dass wird schon. Es braucht seine Zeit, bis Kids es heraushaben. Sie treffen auf soviele verschiedene Charakteren, dass sie erst lernen müssen diese einzuschätzen. Das kann natürlich nicht klappen, wenn Du ihn vorher immer aus der Misere ziehst. Das soll kein Vorwurf an Dich sein. Vielleicht liege auch völlig falsch mit meiner Vermutung,aber es wäre eine Möglichkeit, woran es liegen könnte.

Lieben Gruß