Problem von Anonym - 29 Jahre

Finanzen

Hallo,

ich habe ein Problem und weiß nicht so recht in welche Kategorie ich es schreiben soll, deshalb versuche ich es einfach hier.

Ich (29) habe einen Freund (28) mit dem ich seit 7 Monaten zusammen bin, der normalerweise 60km von mir entfernt wohnt, aber da er zur Zeit eine Umschulung macht "wohnt" er vorläufig bei mir.
Als er damals das Okay vom Amt für diese Umschulung bekam, legte er mir den Bescheid hin und sagte, dass er ab dann bis dann bei wohnen würde ohne überhaupt einmal zu fragen, ob ich dies so möchte. Gut, ich hab nichts dagegen, weil wir so auch erst mal richtig testen können, ob wir den Alltag zusammen gut meistern und wir uns vorher auf Grund das er beim Bund bei der Marine war, ganz selten gesehen haben.
Aber was mich stört ist, dass er einfach immer wieder Sachen für sich entscheidet die ja auch mein Leben betreffen.
Es wird vorher über nichts gesprochen einfach alles entschieden.
Ich liebe ihn, aber dennoch muss man Dinge vorher auch mal absprechen.
Dazu muss ich sagen, dass ich momentan arbeitslos und alleinerziehende Mutter bin und somit immer mit wenig Geld auskommen muss.
Das wir uns in den wöchentlichen Einkauf reinteilen das haben wir schnell geklärt und das klappt auch prima.
Doch neulich kam meine Energieabrechnung mit der Aufforderung einer Nachzahlung an der er aber nur für ca. 3 Monate mit dran beteiligt war. Sprich Strom zu nutzen. Ich hatte ihm letztens gesagt, dass es für mich besser wäre, wenn er wieder zu hause bei sich wohnt, da ich einen 3 Mann Haushalt auf Grund meiner Arbeitslosigkeit nicht schaffe. Da bekam ich nur als Antwort, ich geb Dir paar Euro dazu zu der Nachzahlung. Aber das Problem bleibt weiterhin bestehen. Wie gehts weiter? Wenn ich frage, was sein wird, wenn er dort wo er jetzt sein Praktikum macht, auch mal eine Anstellung findet, bekomme ich immer nur zu hören, "ich weiß es nicht".
Wenn ich mal im finanziellen Engpass gerate, legt er mir bissl Geld hin, aber mal so richtig eine Lösung zu finden, daran denkt er gar nicht.
Die Situation ist die, dass er eine Wohnung im Haus der Mutter hat und ich ebenfalls eine große Wohnung im Hause meiner Eltern.
Ich will ihn ja auch nicht ausnehmen für die Zeit die er bei mir "wohnt".
Meine Frage ist, kann ich verlangen, dass er sich an den Kosten für Strom, wasser beteiligt, oder wäre das zu kleinlich?
Ich weiß aber nicht wie ich es sonst schaffen soll mit dem bissl Arbeitslosengeld.
Es ist schon ein Unterschied, ob 2 oder 3 Mann in einem Haushalt leben für jemanden der immer mit jedem Euro rechnen muss.
Wäre schön, wenn ihr mir Ratschläge geben könnt, wie ich das mit ihm klären kann.
liebe Grüße

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Das Thema ist schrecklich, nicht wahr? Man möchte nicht kleinlich oder wie ein Geizkragen da stehen und doch sagt der Kopf: Es geht nicht anders und gerecht ist es auch noch. Ich kann mich erinnern, dass ich meinem Ex immer etwas dazuzahlen wollte. Antwort war: Von Deinem bißchen Gehalt noch was abdrücken? Nein. Am Ende der Beziehung hörte ich: Du hast hier immer kostenfrei gewohnt. Und schwupp stand ich in seiner Schuld. Zum Haareausreißen.

Lasst es nicht so weit kommen. Lasst das Geld nicht zu einem Streitpunkt werden, sondern klärt alles ganz offen. Wir alle müssen sehen, wie wir über die Runden kommen und nicht jeder kann mal eben eine dritte Person mitversorgen. Genauso wie ihr es mit dem Einkauf geregelt habt.

Das Thema ansprechen fällt schwer, das kann ich nachvollziehen. Aber eben weil Du es nicht immer wieder ansprechen möchtest, sollte eine Lösung her. Genauso würde ich es ihm sagen. Es ist lieb und nett von ihm, dass er zur Nachzahlung etwas dazugibt - aber es ändert nichts am Grundproblem und der nächsten Nachzahlung. Ist Dein Satz erhöht worden? Dann könnte er doch z.B. diese Summe monatlich zusteuern. Sag es ihm, wie Du es hier geschrieben hast: Du möchtest ihn nicht ausnehmen, aber er verursacht zusätzliche Kosten, die Du allein nicht tragen kannst. Offene ehrliche Worte.

Ich denke, er weiß wirklich nicht, wie es später sein wird, wenn er irgendwo eine Anstellung findet. Er macht sich darüber noch keine großen Gedanken, weil es noch nicht so weit ist. Er weiß noch nicht, wo er einmal arbeiten wird usw. Es sind zu viele Unbekannte in der Rechnung, als dass er eine klare Aussage machen kann.

Wenn er über Deinen Kopf Dinge entscheidet, dann sag das auch. Das muss sich nicht anstauen und irgendwann ein Streitthema sein. "Das ist in Ordnung, aber es betrifft uns beide und bitte besprich solche Dinge mit mir." Ganz einfach eigentlich. Vielleicht ist er es einfach nicht gewohnt, etwas auch absprechen zu müssen? Mein jetziger Mann war ähnlich; vor uns war er lange Single. Aber auch Männer können dazulernen ;-)

Alles Gute!