Warum bin ich nur so unzufrieden? Hatte noch keine Freundin!
Erstmal ein ganz dickes Lob an euch, es ist echt toll wie ihr den Leuten helft. Nun zu mir. Leider habe ich das Problem dass ich meistens ziemlich unzufrieden mit meinem Leben bin und war. Früher hatte das vor allem familiäre Probleme, meine Eltern haben sich getrennt und so weiter. Allerdings bin ich mittlerweile auch schon 20, studiere mehr oder weniger erfolgreich und auch sonst ist eigentlich alles geregelt. Nur ein Problem habe ich, ich habe und hatte nie eine Freundin. Abgsehn von einem Mädchen mit der ich mit 16 drei Wochen mehr oder weniger zusammen war hatte ich nie eine Freundin. Auch sonst hatte ich irgendwie nix mit mädels, habe auch nie mit ihnen geschlafen. Von Mädchen die auf mich zugehen fühle ich mich eher irritiert und ausserdem sind es immer genau die die ich eigentlich überhaupt nicht attraktiv finde. Wenn ich mich allerdings mal verliebt hab oder ein Mädchen nett finde, dann geht alles schief was nur schief gehn kann. Ich meine ich möchte wirklich niemanden einfach nur flachlegen, darum geht es mir auch gar nicht, ich sehne mich einfach nach einer netten, hübschen Freundin. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Abgesehn von einer Spange sehe ich eigentlich auch gar nicht so abwägig aus, bin groß, sportlich sowieso und versuchs eigentlich auch immer allen so angenehm wie möglich zu machen. Ich kann ja nicht einfach eine Beziehung anfangen wo ich von Anfang an eigentlich gar kein gutes Gefühl habe und mich nicht wohl fühle, aber irgendwie hab ich das gefühl, wenn ich meine "Ansprüche" nicht drastisch reduziere dann werd ich wohl noch eine ziemlich lange Zeit allein bleiben. Ich fühl mich wirklich äussert seltsam bei dem Gedanken daran, dass ich weniger Erfahrung habe als jeder zweite 15-jährige.
Vielen Dank im Vorraus
Anwort von Vanessa
Hey,
vielen Dank für das liebe Lob. Das Schönheitsideal, welches in dir lebt, scheint in dir immense Hemmungen vor dem Umgang mit den Mädels zu machen. Du erwartest einige Sachen, es scheint ein bisschen so, als hättetst du (vielleicht auch nicht ganz bewusst) starke Vorstellungen und Einstellungen, wie ein Mädchen sein sollte. Das nennst du "Ansprüche".
In Wirklichkeit geht das aber ein Stück tiefer. Wenn du nur bereit bist, mit den Mädchen zu sprechen/ dich mit denen zu unterhalten, die deinem perfekten Schönheitsideal entsprechen, dann ist es kein Wunder, dass du keine Erfahrung im Umgang mit ihnen hast.
Ich meine damit, dass du ja nicht gleich jedes Mädchen, dass du irgendwo kennenlernst als potentielle zukünftige Freundin abstempeln musst. Wenn dich jemand anspricht und ihr gut miteinander reden könnt oder ihr euch gegenseitig nett findet, was spricht dann dagegen, dass ihr Zeit miteinander verbringt. Hast du Angst davor, dass du eine Andere/etwas "besseres" stattdessen verpassen könntest? Die brauchst du nicht haben. Schau dich mal in deinem Freundeskreis um. Sind die Jungs, mit denen du abhängst allesamt hübsch und Model-like? Und verstehst du dich nicht trotzdem gut mit ihnen?
Ich will dir damit nicht sagen, dass du auch die für dich "hässlicheren" Mädels alle nehmen sollst, sondern dass du nicht ganz so verkrampft an die Sache herangehen sollst. Nicht jedes Mädchen, dass dich anspricht will auch gleich ne Beziehung. Lass es zu, sie kennenzulernen, denn so lernst du auch, wie sie ticken.
Wir Mädchen sind halt ein bisschen anders, als ihr Jungs. Und eine gute Freundin hat noch niemandem geschadet. Und auch andersherum. Sprich Mädels an, die nicht den tiefsten Ausschnitt haben, sondern sprich auch mal die an, die dir einfach mal durch ihre nette Art aufgefallen sind.
Das, woran du arbeiten solltest, sind deine Einstellungen, die dich behindern. Viele Jungs wollen nur mit den Mädchen auf einer Party reden, die sie auch zu mehr haben wollen. Aber ist das wirklcih der Beste und der Einzige weg? Die meisten Beziehungen entstehen übrigens im Freundeskreis und auf der Arbeit ;) . Also schaffe dir einen Freundeskreis, indem es auch nette Mädels gibt.
Wenn du Lust hast, dich weiterhin mit dir selbst zu beschäftigen und den Dingen ein bisschen mehr auf den Grund zu gehen, als Andere, solltest du mal in Büchern vom KnaurVerlag aus der MensSana Reihe schauen... http://www.droemer-knaur.de/sixcms/detail.php?id=19434 dort gibt es Literatur, die aktiv hilft, Selbstfindungsprobleme anzugehen und in den Griff zu bekommen. Einiges ist spirituell, dennoch sehr hilfreich, weil es einem die eigenen Einsichten etc. vor Augen führt. Bücher dieser Reihe drehen sich um den Menschen und die Gesundheit, wohl vor allem um die Seele. Vor allem dieses Buch http://www.droemer-knaur.de/sixcms/detail.php?template=buchdetail&six_isbn=3-426-87223-4 könnte noch mal neuen Schwung in dein Denken und Leben bringen und dir zeigen, an welchen Stellen du dich zufriedener machen kannst.
Desweiteren empfehle ich dir das Buch "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick ( http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492221009/303-8745936-6882632 ). Ist sehr lustig und es wird dir genau zeigen, in welchen Lebensbereichen du vielleicht auch dieses "sich selbst unglücklich machen" praktizierst. Du musst natürlich nicht genau auf meine Vorschläge eingehen, aber ich arbeite selbst viel mit Büchern und bin immer wieder überrascht, zu welchen Einsichten ich dadurch gelangen kann. Vielleicht schaffst du es ja, dich mal darauf einzulassen! Verliere nicht den Mut und öffne dich ab nun der Welt der Frauen ;)
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute!